2013 war ein historisches Jahr für die Stadtbibliothek. Denn im November feierte sie ihr 25-jähriges Bestehen. Büchereileiterin Karin Wengerter blickt zufrieden zurück. Zahlreiche Aktionen und Aktivitäten gab es. Im Jahresbericht sind diese aufgelistet.
Ein Thriller wurde die Wette der Gymnasiasten. Würden sie es schaffen, 2000 und einen Euro für die Bibliothek einzusammeln? Sie haben es locker geschafft mit 3740 Euro, freut sich Wengerter. Bestseller waren die Aktionen im Unzelfunzel-Kinderprogramm. Rund 25 Kinder kommen regelmäßig zum Zuhören in die Bibliothek.
Schon Klassiker sind die Trends bei den Ausleihzahlen: Bei den Kinderbüchern sind diese konstant, die Sachbuchausleihe dagegen schwächelt. Und bei der Unterhaltungsliteratur stürzen sich viele Leser auf wenige Titel. „Insgesamt befinden sich die Entleihzahlen auf einem leichten Abwärtstrend“, heißt es im Jahresbericht. Ausnahme sind die Hörbücher, deren Ausleihe um zwölf Prozent gestiegen ist.
Kinder-CDs sind der Renner
Die Medien werden im Schnitt 3,4-mal jährlich ausgeliehen, die Kinderbücher sogar 4,8-mal und jedes Nonbook fünfmal. Am besten gehen laut Wengerter die Kinder-CDs, die im Schnitt 9,2-mal ausgeliehen werden. Die meisten Entleihungen hatte ein 14-jähriger Hammelburger mit 524 Ausleihen.
Der Buchbestand habe sich leicht verringert, da viele ältere Titel ausgesondert wurden. Dafür habe man bei den CDs, Hörbüchern und DVDs zugelegt. Wengerter hat ausgerechnet, dass jedem Einwohner – rein statistisch betrachtetet – 2,3 Medien zur Verfügung stehen.
59 000 Besucher hat Wengerter im vergangenen Jahr in der Stadtbibliothek gezählt. Mittlerweile wirke sich der demografische Wandel auf die Leserzahlen aus. Es gibt weniger Neuanmeldungen bei den Kindern und mehr Leser ab 50 Jahren. Von den 1855 aktiven Lesern seien 449 über 50 Jahre, das sind 23,7 Prozent.
Aus Hammelburg und seinen Ortsteilen kommen 1183 Kunden. Der Rest wohnt außerhalb. Den größten Anteil daran hat die Gemeinde Wartmannsroth (168).
Bücherei ist bei Facebook
Zum Service der Stadtbibliothek gehört auch das Besorgen von Büchern aus anderen Bibliotheken. Fünf Datenbanken werden zudem übers Internet angeboten. Seit Mitte 2012 hat die Bibliothek auch eine Facebook-Seite. Schnell ausgebucht war laut Wengerter der Internetkurs für Senioren. Gut sei auch die erste Büchertauschbörse angekommen.
„Leseförderung bildet den Schwerpunkt der Stadtbibliothek“, sagt Wengerter. So gab es Klassenführungen, Vorleseaktionen, Lesenacht und Sommerleseclub. Neu ist bibifit, der Bibliotheksführerschein für Vorschulkinder.
Unterstützung erhält die Bibliothek vom Freundeskreis Lesezeichen, der zwei Flohmärkte und einen Eugen-Roth-Abend organisierte, bei den Veranstaltungen der Bücherei mithalf und 5322 Euro spendete.
Geänderte Lesegewohnheiten
„Die Lesegewohnheiten haben sich in den letzten Jahren tiefgreifend verändert“, hat Wengerter bemerkt. Digitale Medien haben einen enormen Zuwachs bekommen. Die Nachfrage nach eBooks sei stark gestiegen. Die Bücherei plant deshalb die Einrichtung eines eBook-Verbundes zusammen mit anderen öffentlichen Bibliotheken.
Auch Ausstellungen wird es heuer wieder in der Bücherei geben. Im Mai heißt es „Nimm Platz“ auf Stühlen, die von behinderten Menschen kreativ gestaltet wurden. Die Europa-Union zeigt im Juni eine Ausstellung zum Thema „Adenauer und die europäische Union“, und im Herbst klärt der Bund Naturschutz über den Biber auf.