
Ein Großbrand hat im Gebiet der fränkischen Gemeinde Geroda im Landkreis Bad Kissingen mehrere Häuser komplett zerstört. Das Feuer war am Mittwoch (10. August 2022) in einer Scheune ausgebrochen und anschließend auf neun weitere Gebäude - Wohnhäuser, Scheunen und Schuppen - übergesprungen.
Zwei Tage nach dem Unglück hat sich der erste Schock gelegt. Die Bewohner der betroffenen Häuser seien alle bei Freunden und Verwandten im Ort untergekommen, teilte Gerodas Bürgermeister Alexander Schneider mit und lobte den Zusammenhalt im Ort.
Update vom 12.08.2022, 16.30 Uhr: "Die Nachbarschaftshilfe funktioniert" - Bürgermeister lobt Einsatz bei Großbrand
Der Schaden, der am Mittwoch (10. August 2022) bei einem Großbrand in Platz in der Gemeinde Geroda (Landkreis Bad Kissingen) entstanden war, könne man noch immer nicht genau beziffern, teilte Gerodas Bürgermeister Alexander Schneider am Freitag (12. August 2022) mit. Dennoch gibt es für den Bürgermeister einen Grund zur Freude: "Die Nachbarschaftshilfe funktioniert“, wird er in einer Pressemitteilung des Landratsamtes Bad Kissingen zitiert. Das zeige sich auch daran, dass die Bewohner der betroffenen Häuser bei Verwandten und Freunden im Ort untergekommen seien und hier gut versorgt würden.
23 Personen waren am Einsatztag vom Rettungsdienst vor Ort wegen Atembeschwerden behandelt worden, eine Person wurde leicht verletzt. Ein Wohnhaus konnte nahezu sofort wieder bezogen werden, zwei weitere seien bedingt bewohnbar. In rasender Schnelligkeit hatten die Flammen rund zehn Gebäude, bestehend aus Häusern, Scheunen und Schuppen, erfasst. Ersten Ermittlungsergebnissen nach war der Brand durch in einer Scheune gelagerte Heuballen ausgelöst worden, die sich durch die direkte Sonneneinstrahlung selbst entzündet hatten.
Erste Schätzungen deuten auf einen entstandenen Sachschaden in großer sechsstelliger Höhe hin. Die neue Lagerhalle der Gemeinde, in der Winterfahrzeuge standen, ist den Angaben des Landratsamtes zufolge komplett abgebrannt. „Ein Großteil der Gebäude ist gemeindlicher Grund, sie sollten ohnehin abgerissen werden“, fasst Bürgermeister Alexander Schneider den Schaden sachlich zusammen.
Spendenaktion für die Opfer des Großbrandes im Kreis Bad Kissingen
Während der beiden Tage, an denen die Flammen gelöscht wurden, waren rund 350 Feuerwehrleute in Platz vor Ort, insgesamt kamen rund 80 Fahrzeuge zum Einsatz. Unterstützung erhielten die Feuerwehren von Landwirten. Sie waren während der Brandphase mit insgesamt 30 Traktoren im Einsatz, lieferten Löschwasser und unterstützten die Feuerwehr mit Anhängern und Grubbern. „Wir haben hochgerechnet und kommen in einen sechsstelligen Bereich, was die von den Landwirten und deren Helfern und Helferinnen gelieferte Wassermenge in Litern angeht“, so Kreisbrandmeister Alexander Marx.
Zu den Einsatzkräften zählte auch die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) und das Einsatzleitfahrzeug des Katastrophenschutzes im Landkreis Bad Kissingen, zudem erfolgte eine psychosoziale Notfallversorgung durch KBM Christian Neugebauer und Markus Frank. In mehreren Schichten hielten die Freiwilligen Feuerwehren Geroda, Breitenbach-Mitgenfeld, Burkardroth-Wollbach-Zahlbach und Waldfenster Brandwache. Wertvolle Dienste leistete auch das Atemschutzzentrum Landkreis Bad Kissingen mit rund 100 Atemluftflaschen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Außerdem unterstützten die Bergwacht, der Rettungsdienst des BRK, die Einsatzkräfte der Polizei und die Feuerwehr der Bundeswehr.
Über eine spontan ins Leben gerufene Spendenaktion von Bad Brückenau hilft! e.V. freut sich Bürgermeister Alexander Schneider, denn „es zeigt, dass die Menschen Anteil nehmen und helfen wollen.“ Er bittet aber von Sachspenden abzusehen, man wolle koordiniert vorgehen und zunächst die Situation vor Ort prüfen. „Ich bin wirklich froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist“, bilanziert Schneider das verheerende Feuer, „ich danke allen für ihre Hilfe.“ Auch stellvertretender Landrat Gotthard Schlereth und Innenstaatssekretär Sandro Kirchner, die sich am Mittwoch direkt vor Ort einen Überblick über die Lage verschafft hatten, danken allen Einsatzkräften – insbesondere auch den Landwirten, die mit ihren Traktoren Wasser zum Löschen transportierten. Der Landkreis, das hat Schlereth versprochen, werde sich erkenntlich zeigen.
Update am 11.08.2022, 16.20 Uhr: Mögliche Brandursache könnte feststehen
Am Donnerstag (11. August 2022) konnten die Brandfahnder der Kripo Schweinfurt erstmals den Brandentstehungsort betreten. Nach ersten Erkenntnissen sollen Heuballen, die sich durch direkte Sonneneinstrahlung selbst entzündet haben, die Brandursache sein.
Insgesamt sind bei dem Feuer sieben Wohnhäuser, sieben Scheunen und ein Schuppen in Mitleidenschaft gezogen worden. Das berichtet das Polizeipräsidium Unterfranken.
"Erste Schätzungen deuten auf einen entstandenen Sachschaden in großer, sechsstelliger Höhe hin", heißt es weiter. Nur dem beherzten Eingreifen der Feuerwehr, der engagierten Hilfe zahlreicher Landwirte und dem professionellen Zusammenwirken aller Blaulicht-Organisationen ist es zu verdanken, dass keine nennenswerten Personenschäden zu verzeichnen sind.
Update am 11.08.2022, 13.30: Nach Großbrand in Geroda: Feuerwehr beschreibt Schaden
Der Kreisbrandmeister bezeichnet das Schadensbild als "völligen Wahnsinn". Der Brand habe sich sehr schnell ausgebreitet. "Dass ein Feuer sogar über eine Straße springt, ist ungewöhnlich", so Marx. Zum Funkenflug habe vermutlich der Wind beigetragen. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis Donnerstagmorgen an.
Bei dem Großbrand waren am Mittwoch und Donnerstagmorgen 200 Einsatzkräfte vor Ort. Ein Anwohner wurde leicht verletzt. 23 Menschen ließen sich laut Kreisbrandmeister medizinisch untersuchen. Die Brandursache ist noch offen. Die Schadenshöhe wird auf einen sechsstelligen Betrag geschätzt.
Erstmeldung vom 10. August 2022: Scheunenbrand in Geroda - Großeinsatz der Feuerwehr
Großeinsatz für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst im Landkreis Bad Kissingen: Aus bislang noch ungeklärter Ursache ist am Mittwochnachmittag (10. August 2022) in Platz, einem Ortsteil von Geroda, im Bereich einer Scheune ein Feuer ausgebrochen.
Der Brand breitete sich rasch aus und griff in der Folge auf mehrere weitere Gebäude, unter anderem auch auf Wohnhäuser, über. Insgesamt seien sechs Gebäude betroffen und teilweise niedergebrannt, sagte ein Polizeisprecher am Abend. Ein Anwohner sei leicht verletzt worden. Die Löscharbeiten dauerten daher länger an. Das teilte die Polizei Unterfranken am frühen Abend mit.
Gegen 15.10 Uhr war bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken die Mitteilung über den Scheunenbrand in der Marktstraße eingegangen. Als die ersten Streifenbesatzungen der Polizeiinspektion Bad Brückenau und benachbarter Dienststellen am Einsatzort eintreffen, brannte die Scheune lichterloh und die Flammen hatten bereits auf benachbarte Gebäude, unter anderem auch Wohnhäuser, übergegriffen.
Ein Großaufgebot der Feuerwehren aus der Region war schnell vor Ort. Mittlerweile ist der Brand unter Kontrolle. Die Löscharbeiten dauerten jedoch noch bis in den frühen Abend an. Die durch Geroda führende Bundesstraße war gesperrt.
Hinweise über schwerwiegend Verletzte liegen derzeit nicht vor. Einige Anwohner und Einsatzkräfte haben jedoch Rauchgase eingeatmet und wurden daher vor Ort vom Rettungsdienst untersucht, der vorsorglich ebenfalls mit einem Großaufgebot von 200 Kräften im Einsatz war.
Die Brandursache ist derzeit noch völlig unklar. Auch zur Schadenshöhe liegen aktuell noch keine gesicherten Erkenntnisse vor. Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat noch am Nachmittag vor Ort die weiteren Ermittlungen übernommen. Das Brandgebiet lasse sich aber noch nicht betreten. Erste Zeugenvernehmungen laufen laut Polizei.
Mehr zum Thema: Brand in Platz - Fast der gesamte Landkreis im Einsatz
red/dpa