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Bad Brückenau
Kritik an gekappter Brücke am alten Waldenfels
Bewohner des alten Haus Waldenfels möchten gerne wissen, wann die Verbindung in den Georgipark wieder steht. Dazu gibt es bisher widersprüchliche Informationen.
Dass die Brücke über die Sinn am alten Haus Waldenfels fehlt, stößt einigen Anwohnern auf, weil sie nur noch umständlich in den Georgipark kommen. Für die Stadt ist ein Provisorium zu teuer; sie bemüht sich um vollwertigen Ersatz.       -  Dass die Brücke über die Sinn am alten Haus Waldenfels fehlt, stößt einigen Anwohnern auf, weil sie nur noch umständlich in den Georgipark kommen. Für die Stadt ist ein Provisorium zu teuer; sie bemüht sich um vollwertigen Ersatz.
Foto: Steffen Standke | Dass die Brücke über die Sinn am alten Haus Waldenfels fehlt, stößt einigen Anwohnern auf, weil sie nur noch umständlich in den Georgipark kommen.
Steffen Standke
 |  aktualisiert: 29.05.2024 17:15 Uhr

Vor einem Jahr kaufte Britta Ryll eine Eigentumswohnung im früheren Haus Waldenfels in der Ernst-Putz-Straße. Mit ein Grund dafür, wenn auch nicht der entscheidende: der kurze Weg in den Georgipark. Nur: Seit dem Herbst ist dieser Übergang wegen Baufälligkeit gekappt. Ryll fragte bei Stadt und Bürgermeister an, was nun mit dem Steg wird – und erhielt ihrer Meinung nach unbefriedigende Antworten.

„Die älteren gehbeeinträchtigen Bewohner hier im Haus haben nun schon seit sechs Monaten keinen Zugang mehr zum Park. Die vielen Hundebesitzer können sich nicht mehr am kurzen Weg in unseren wunderschönen Park erfreuen“, schreibt Ryll in einer E-Mail vom 20. April an Bürgermeister Jochen Vogel .

Lebensqualität geht verloren

Nicht nur, dass die Bewohner der Anlage und Anlieger des stadtnahen Teils der Ernst-Putz-Straße einige Minuten Umweg in Kauf nehmen müssten, einige würde das gar nicht mehr schaffen. Ihnen allen werde ein Stück Lebensqualität genommen, „was ich sehr schade finde“.

Ryll hatte nach dem ersten Telefonat mit Thorsten Grament vom städtischen Bauamt am 9. November einen intensiven Gesprächs- und Schriftverkehr, auch mit Jochen Vogel . Dabei hätten sie und andere Widersprüchliches zur Brücke , die ein Wehr mit Fischtreppe überflügelte, erfahren. Im Dezember habe es ihr gegenüber geheißen, dass der Steg im beschleunigten Verfahren im Frühjahr erneuert wird. Ein Provisorium lohne sich aus Kostengründen nicht.

Neubau der Brücke oder Reparatur?

Ein anderer Bewohner habe nun aber erfahren, dass es damit nichts wird. Ein Amt in Bad Kissingen entscheide, ob es sich um einen längerfristig zu planenden Neubau oder einen bestenfalls im Sommer zu realisierenden Reparaturbau handelt. Ein Provisorium für den Übergang sei wegen Hochwassergefahr unmöglich.

Generell versteht Britta Ryll nicht, warum die Stadt ein Behelfsgerüst über einem Nebenarm der Sinn im Siebenerpark errichtet hat (20 Meter neben einer weiteren Verbindung), dies aber am alten Waldenfels nicht möglich sein soll.

Grament: neue Brücke aus Stahl mit gleichen Abmessungen

Auf Nachfrage nimmt Thorsten Grament Stellung. „Es wird kein Provisorium errichtet, sondern direkt ein Ersatzneubau mit den gleichen Abmessungen und Nutzungsmöglichkeiten, die auch die alte Brücke hatte.“ Derzeit erstelle ein Ingenieurbüro die Statik und eine Entwurfsplanung, arbeite Korrekturen und Anmerkungen der Stadt zur Ausschreibung ein. Kosten nennt Grament nicht, „da dies fürs Ausschreibungsverfahren schädlich sein könnte“.

Die alte Brücke war aus Holz und leider vermodert, so der städtische Mitarbeiter. Für längere Haltbarkeit und geringeren Aufwand beim Unterhalt werde die tragende Konstruktion des Neubaus aus Stahl und der Brückenbelag aus witterungsbeständigen GFK–Bohlen (glasfaserverstärkter Kunststoff) hergestellt.

Zu viel Hochwasser für Provisorium

Laut Grament kam am alten Waldenfels ein Provisorium nicht in Betracht, „da unstrittig klar war, dass die Brücke ersetzt werden muss“. Außerdem weise der Wildbach Sinn stark schwankende Wasserstände und entsprechende Gewalt bei Hochwasser auf. „Ein Provisorium, das dieser Gewalt im Hochwasserfall hätte standhalten können, wäre daher zu aufwändig und teuer gewesen.“

Anders sei der Fall im Siebenerpark. Dort müsse der Stadtrat klären, ob dort überhaupt wieder eine dauerhafte Brücke stehen soll. Ein kostengünstiges Provisoriums sei risikolos möglich gewesen, weil der Mühlbach durch Absperrvorrichtungen stromaufwärts vom Wasserstand der Sinn unabhängig regelbar sei.

Keine andere Möglichkeit zu handeln

Der Stadt sei von Anfang an klar gewesen, dass der Brückenabriss am alten Waldenfels eine Hürde für einige bedeutet. „Wir hatten jedoch keine andere Handlungsmöglichkeit, um nicht Gefahr für Leib und Leben zu riskieren.“ Um die Beeinträchtigung so kurz wie möglich zu halten, werde das Verfahren zum Ersatzneu unbürokratisch beschleunigt. „Wir bedauern, dass sich dies für einige Bürger trotzdem zu langsam anfühlt.“

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