Das Thoraxzentrum in Münnerstadt ist durch den Tüv Rheinland rezertifiziert worden, teilt die Einrichtung in einer Presseinformation mit. Insbesondere aufgrund der für das Personal noch spürbaren Auswirkungen des Cyberangriffes Ende September sei das Audit eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten gewesen und eine noch viel höher einzuschätzende Leistung aller Mitarbeitenden.

Audits , Rezertifizierungen und die Einhaltung und Weiterentwicklung von Prozessen und Qualitätsstandards seien das tägliche Geschäft von Corinna Benkert, Leitung Qualitätsmanagement im Thoraxzentrum Bezirk Unterfranken . Auf das regelmäßige Audit , also die Überprüfung der Einhaltung offizieller Richtlinien durch externe Gutachter, bereitet die QM-Spezialistin die Abteilungen im Haus vor. Das Audit für das Thoraxzentrum war also lange im Voraus geplant.

„Wenn unsere standardisierten Prozesse gut dokumentiert sind, ist so ein Audit ein Spaziergang und wir können auf die funktionierenden Abläufe und die ohnehin gesetzlich geforderte Dokumentation verweisen.“

Nach dem Cyberangriff funktioniert der Zugriff auf die QM-Dokumente aber noch nicht wie gewohnt, und die Auditoren konnten oder mussten sich ganz praktisch von der Einhaltung der Qualitätsstandards überzeugen. „Wir haben ganz kurz in Erwägung gezogen, das Audit vor dem aktuellen Hintergrund abzusagen“, berichtet Benkert von der für alle besonderen Situation. Das hätte aber lediglich einen Aufschub von ein paar Wochen oder Monaten bedeutet. „Außerdem waren wir alle gut vorbereitet und im Abschlussgespräch lobten die Auditoren insbesondere das Engagement und den Zusammenhalt der Mitarbeiter“, berichtet Benkert mit ein wenig Stolz. Denn genau diesem Zusammenhalt und Engagement jedes einzelnen Mitarbeiters ist es zu verdanken, dass eine sichere Versorgung der Patienten zu jedem Zeitpunkt gewährleistet war.

„Gerade weil eingespielte Prozesse eben nicht nur auf dem Papier funktionieren, sondern auch in der Praxis gelebt und umgesetzt werden“, gibt Benkert das Lob weiter an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alte Hasen und jüngere Mitarbeiter arbeiteten Hand in Hand, als es bei der Dokumentation wieder „back to the roots“ ging und die Dokumentation analog zum Notfallkonzept wieder per Hand auf der Patientenkurve erfolgte.

Für die externen Auditoren stand insbesondere der Umgang mit der Cyberattacke im Vordergrund, da ein Audit in diesem Stadium auch für die bundesweit tätigen Gesundheitsexperten neu und lehrreich war.

Am Ende erfüllten alle überprüften Bereiche die Anforderungen an die DIN EN ISO 9001 und die Degemed für den Reha-Bereich, sodass das Haus trotz der besonderen Herausforderungen die Zertifizierung wieder erhält. „Dass wir das Audit trotz oder gerade in dieser Phase erfolgreich bestanden haben, ist für unser Team die größte Auszeichnung. Unsere Prozesse funktionieren, weil wir als Team in Münnerstadt gut zusammenarbeiten“, resümiert Corinna Benkert und macht sich an die Vorbereitung für das nächste, diesmal interne Audit . red