"Am Muttertag etwas für Mutter Erde machen", erklärt Alexander Neugebauer (43, Büroangestellter und Schreiner), der an diesem Tag zusammen mit zwei weiteren Freunden der Umwelt zuliebe eine Aktion startete. Genauer gesagt geht es bei diesem Einsatz um den Biber, der in der Umgebung heimisch geworden ist.
Alexander Neugebauer erzählt, dass er kürzlich mit dem Rad den Fahrradweg von Euerdorf nach Bad Kissingen entlangfuhr und dabei die alten Eichen sah, die der Biber angeknabbert hat. "Ich hab' ja nix dagegen, aber an den schönen alten Eichen muss der Kerl sich nicht vergreifen", sagt er. Er überlegte, ob man nicht etwas dagegen tun kann.
Kurzerhand rief er bei Doris Hupfer von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Bad Kissingen an. Sie ist die Biberbeauftragte und bedankte sich bei ihm für sein Interesse und Engagement. Um die alten Eichen zu schützen schlug Alexander Neugebauer vor, einen Zaun um die Bäume herum zu spannen, damit diese alten Bäume bewahrt werden.
Neugebauer, dem das Material Holz sehr wertvoll ist und der über fundiertes Fachwissen verfügt, erklärt: "Der Waldbestand hier ist nicht mehr so riesig, es gibt da schnellwachsende Hölzer , die der Biber bevorzugt, wie etwa die Weide oder die Pappel." Die Eiche jedoch benötige eine sehr lange Zeit, um diese Größe zu erreichen, deshalb sei er der Ansicht, diese müsse man schützen.
Aufruf aktiviert Freunde
Da der Biber ein cleveres Kerlchen ist, unterscheidet er nicht zwischen den Hölzern . "Der Biber soll ja seine Berechtigung haben, ist ja alles gut, aber er nagt halt auch die Kambiumschicht an, die zur Wasser- und Nährstoffversorgung des Baumes dient. Und wenn die erst einmal zerstört ist, stirbt der Baum ab. Kleinere Stellen, die vielleicht schon in Mitleidenschaft gezogen wurden, kann der Baum selbst reparieren, aber keine großen Schäden", erläutert Neugebauer.
Neugebauer hat startete wie Whatsapp einen Aufruf an Freunde und Bekannte, wer Lust hat, bei dieser Aktion dabei zu sein. Im weiteren Verlauf der Planung erhielt er auch die speziellen Zäune, die von der Unteren Naturschutzbehörde zur Verfügung gestellt wurden. Von da an ging alles sehr schnell. Alexander Neugebauer fand noch zwei Freunde , die ihn und sein Anliegen unterstützen wollten. So trafen sie sich am Muttertag in der Nähe des Golfplatzes. Mit dabei waren Karina (42, Angestellte) und der Leipziger David (31, Selbstständig).
Carina ist ebenfalls eine Naturschützerin und kam mit ihrem Hund "Lucky" aus dem Landkreis Schweinfurt. "Mein Hobby ist der Naturschutz und wenn ich etwas Gutes tun kann, dann mache ich das gerne und unterstütze Alexander", erläutert sie. Das Team war sich einig, dass die Bäume erhalten werden müssen und dass der Draht die Bäume weiterwachsen lassen kann. "Es gibt genug Jungbäume, die der Biber dann gerne für seinen Bau nehmen kann. Aber die alten Eichen werden wir jetzt mal unterstützen, für Pachamama, für Mutter Erde!", so Neugebauer.