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Bad Kissingen
Musik und Mundart
Beim Fränkischen Abend können selbst die "Franggen" noch etwas über ihre Heimat lernen. Das Publikum ließ sich von den Laiendarstellern mitreißen.
Flotte Musik, lustige Lieder sind das Markenzeichen des Musik-Duos Helmut und Daniela aus Oberelsbach. Foto: Peter Klopf       -  Flotte Musik, lustige Lieder sind das Markenzeichen des Musik-Duos Helmut und Daniela aus Oberelsbach. Foto: Peter Klopf
| Flotte Musik, lustige Lieder sind das Markenzeichen des Musik-Duos Helmut und Daniela aus Oberelsbach. Foto: Peter Klopf
Peter Klopf
 |  aktualisiert: 19.08.2022 12:40 Uhr
Dass Bad Kissingen in Bayern liegt, weiß mit Sicherheit jeder Besucher der Kurstadt. Dass Franken nicht gleichzusetzen ist, mit den drei nordbayerischen Regierungsbezirken, weiß vermutlich mancher Einheimischer nicht. Zum Land der Franken gehören im Wesentlichen die Bezirke Ober-, Unter- und Mittelfranken, der nordöstliche Bereich der Region Heilbronn in Baden-Württemberg sowie das Gebiet Südthüringens bis fast nach Erfurt und kleinere Teile Hessens. Die Region zeichnet sich durch kulturelle und sprachliche Eigenheiten aus. Was alle über die Landesgrenzen hinaus verbindet, ist ihre Sprache - die fränkische Mundart. Auch wenn von Dorf zu Dorf mache Wörter und Ausdrücke unterschiedlich sind, alle sprechen "Ostfränkische Dialekte", so die Wissenschaft.


Spitzfindig und hintersinnig

Wer mehr über "Franggen" zwischen Main und Rhön erfahren will, der wird beim Fränkischen Heimatabend bestens bedient. Im Rossini-Saal wird es nicht nur dem richtigen "Frangge" warm ums Herz, sondern auch den Gästen der Kurstadt. Mit Tanz, Musik, Gesang und Mundart werfen Laienkünstler aus der Region immer ein kurzes Schlaglicht auf die fränkische Kultur und das Brauchtum des oft als verschlossen geltenden Volksstammes. Neben den Maßbacher Volkstänzern wirkten beim jetzigen Fränkischen Abend, die Feuerbergmusikanten aus Langenleiten, die Pfarrgass-Sänger aus Kleinlangheim bei Kitzingen, das Musik-Duo Helmut und Daniela (Steirische Harmonika und Gitarre) mit.
Für die Mundartgedichte und Moderation war Bernd Schraut aus Maßbach zuständig, der wie kein anderer die fränkische Lebensfreude dem Publikum erklären kann. Spitzfindig, hintersinnig, manchmal etwas frivol, nahm der "Frangge" schon immer das Leben, die Liebe und die starren Moralvorstellungen auf dem Lande in längst vergangenen Zeiten schelmisch auf die Schippe. Dies bewiesen Lieder "S'Mädla hat kee Gald" oder das Gedicht vom "Boddschamber" (fränkischer Ausdruck vom Nachttopf) und dem Gottvertrauen. Bei diesem Gedicht holen Nonnen von der Tankstelle Benzin für ihr liegengebliebenes Auto, weil sie keinen Benzinkanister haben. Als ein Pfarrer vorbei kommt und ihr Tun beobachtet, sagt er: "Euer Gottvertrauen möchte ich haben!"
Mit viel Herzblut, Engagement, Liebe zu ihrer Heimat sangen, tanzten und musizierten die Laienkünstler - die alle aus der Region Main-Rhön kamen - und brachten die heimische Volksseele den überwiegend aus Gästen der Kurstadt bestehenden Zuhörern näher. Das Publikum war begeistert und dankte mit riesigem Applaus für eine spannende und mitreißende Veranstaltung.
 
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