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Bad Kissingen
Musik schafft Freundschaften
Die jungen Musiker traten in Bad Kissingens Partnerstadt Eisenstadt im Burgenland auf.
Mit einem bunten Strauß ansprechender Melodien rund um Frankenland und Burgenland zeigte das Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen, was sie mit der Partnerstadt in Österreich verbindet. Fotos: Peter Klopf       -  Mit einem bunten Strauß ansprechender Melodien rund um Frankenland und Burgenland zeigte das Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen, was sie mit der Partnerstadt in Österreich verbindet. Fotos: Peter Klopf
| Mit einem bunten Strauß ansprechender Melodien rund um Frankenland und Burgenland zeigte das Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen, was sie mit der Partnerstadt in Österreich verbindet. Fotos: Peter Klopf
Peter Klopf
 |  aktualisiert: 18.08.2022 15:55 Uhr

Musiker haben es gut. Sie verstehen sich meist auf Anhieb mit Musikern aus anderer Länder. Denn Musik verbindet und schafft Freundschaften. Wer andere Länder und deren Sitten kennt, hat weniger Vorurteile. Die Musiker des Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen (JMK) haben schon mehrfach diese Erfahrung gemacht. Egal in welchem Land sie waren, immer entstanden auch Freundschaften - so auch mit Bad Kissingens Partnerstadt Eisenstadt, der Hauptstadt des Burgenlandes.

"Das Frankenland grüßt das Burgenland" - unter dieser Überschrift lag in der Bad Kissinger Wandelhalle Konzertliteratur auf den Notenständern, welche die Eigenheiten, aber auch die Gemeinsamkeiten beider Regionen hervorhob. "Das ganze Jahr habe ich probiert, bei Konzerten unsere Partnerstädte einzubinden. Denn es wird immer wichtiger, dass wir uns Europa bewusst werden und erkennen, wie gut es uns im Verbund mit den Mitgliedsstaaten geht", erklärte Stadtmusikdirektor Bernd Hammer bei seiner Moderation.

Wie Musik die Volksstämme verbindet, zeigte sich bei dem berühmtesten bayerischen Marsch, dem "Bayerischen Defiliermarsch". Dieser schwungvolle Armeemarsch ist eigentlich kein bayerischer, sondern ein fränkischer Marsch. Der Königlich Bayerische Musikmeister im 7. Infanterie-Regiment in Ingolstadt, Adolf Scherzer (1815 - 1864), war ein Franke und in Neustadt an der Aisch (Mittelfranken) geboren.

Mit der berührenden sinfonischen Ouvertüre "Slovenia" ging es an die Grenze des Burgenlandes. Der 2014 verstorbene holländische Komponist Kees Vlak schrieb unter dem Pseudonym Alfred Bösendorfer seine Eindrücke in Ljubljana unmittelbar vor der Erhebung Sloweniens gegen Serbien und dessen Vormachtstellung im alten Jugoslawien sowie das Gefühl des Zukunftsglaubens, der ihm in Verbindung mit der angestrebten Unabhängigkeit entgegenschlug. Zuerst ertönt die düster niedergedrückte Stimmung vor Ausbruch der Feindseligkeiten. Der bombastische Aufmarsch der Soldaten bestimmt dann das Klangbild. Der Widerhall der Karpaten und der Chor der Partisanen aus der Ferne geben Hoffnung auf die baldige Befreiung. Und tatsächlich ertönt schließlich der Freiheitshymnus, der in der Mitgliedschaft der EU und Nato endet.

Frankenland und Burgenland sind sehr gläubig. Was lag für das JMK näher als zwei Gänsehaut erzeugende Lieder zu interpretieren: das "Halleluja" von Leonard Cohen und das "Ave Maria" von Charles Gounod. Den 40 jungen Musikern, darunter 15 Mädchen, gelang es mit ihren Melodien, das Herz der Zuhörer zu erreichen. Engagiert und hoch motiviert setzten sie die Konzertliteratur mit Bravour um und begeisterten durch ihre Spielfreude von Anfang an.

Nicht "Lili Marleen", sondern die österreichische, die deutsche und die Europa-Hymne - wo es heißt: "Alle Menschen werden Brüder" - bildeten den Abschluss eines erfolgreichen und berührenden Konzertes. Die Städtepartnerschaft mit Eisenstadt funktioniert hervorragend, das beweisen die vielen Auftritte des JMKs in Eisenstadt. Die Reise in die Partnerstädte von Bad Kissingen - Vernon in Frankreich, Massa in Italien und Eisenstadt in Österreich - sind immer ein besonderes Erlebnis und ein einzigartiges Beispiel für ein friedliches und gemeinsames Europa, so das einmütige Credo der Musiker des JMK"s. Man müsse es einfach erlebt haben.

 
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