Hammelburg
Musik-Event ist abgesagt
Die beliebte Livemusik-, Rock- und Pop-Veranstaltung "Hammelburg moves" findet in diesem Jahr nicht statt. Grund sind Sicherheitsbedenken.
Unmut und Entrüstung gab es schon zum Weihnachtsfest wegen des ausgefallenen "Rock-Revival" im Bocksbeutelkeller. Speziell Besucher, die zum Fest bei ihrer Familie in der Saalestadt weilten - doch auch viele heimische Fans - zeigten sich enttäuscht, wie der Ausspruch: "Das musikalische Weihnachtsgeschenk ist ausgefallen", belegt.
Doch es kommt noch schlimmer, denn auch "Hammelburg moves" findet heuer nicht statt. Die beliebte Livemusik-Rock- und Pop-Veranstaltung in den Kneipen und Kellern, die hunderte Besucher in die Stadt lockte, ist abgesetzt, was für noch größere Enttäuschung sorgen dürfte.
Warum ist das so? Erhöhte Sicherheitsvorgaben sind der Anlass. Sie sind nicht erfüllt, wie sich bei einer Ortsbegehung im Bocksbeutel- und im Winzerkeller herausstellte. Die Besichtigung kam zustande durch den Wunsch eines Anrufers, der den Bocksbeutelkeller für "eine Party mit rund 500 Gästen" mieten wollte. Vertreter und Sicherheitspersonal der Stadt, der "Immo Bayern" - zuständig für die Verwaltung staatlicher Immobilien, zu denen das Kellerei-Schloss gehört - der Polizei und Kreisbrandrat Harald Albert, Sicherheitsbeauftragter der Kreisfeuerwehr sowie ein Statiker nahmen darauf hin die Keller unter die Lupe.
Fluchtwege gäbe es. Neben den breiten Treppenaufgängen sind der Bocksbeutel- und der Winzerkeller durch einen Rundgang verbunden und in Krisensituationen könnte ein Fluchtweg in den Eingangsbereich des Polizei-Gebäudetrakts führen. Doch diese Tür war nicht zu öffnen. Auch ein angebrachter Alarmknopf schlug nicht an, weiß Stefan Merz, der örtliche Verwalter der Gebietswinzergenossenschaft (GWF). "Ein Problem stellt die Benutzung durch Gäste in beiden Kellern dar und eine Rolle dürfte auch die unterirdische Lage spielen", vermutet er. Denn bei gleichzeitiger Flucht könnte es zur Panik kommen.
Der Leiter des Städtischen Ordnungsamts, Stefan Stöth, beteuert auf Anfrage: "Wir wollen diese Veranstaltung nicht verhindern, sondern unterstützen und haben den Statiker beauftragt, Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Bis jetzt haben wir allerdings noch nichts in der Hand", fügt er hinzu. Die Stadt wäre allerdings mit in der Verantwortung, wenn sie unter den gegebenen Umständen eine Veranstaltung nebst Schankerlaubnis über ein Besucherlimit hinaus genehmigt. Es ist ihr gutes Recht, die Sicherheit zu hinterfragen beziehungsweise überprüfen zu lassen.
Unter dem Strich kamen die Inspekteure zu dem Ergebnis, dass 199 Besucher im Bocksbeutelkeller und zeitgleich 50 Gäste im Winzerkeller erlaubt sind. Dieses Statut ist inzwischen in den Mietvertrag der GWF eingegangen. Diese Obergrenze ist für den Veranstalter der Weihnachts-Revival-Party "ein Witz". 200 Besucher seien für diese Veranstaltung nicht kostendeckend.
Die Organisatoren des "Hammelburg moves" kamen nach einem Gespräch überein, unter den derzeitigen Umständen auch das Kneipen- und Kellerfestival abzusagen. "Wenn nicht ausreichend Räumlichkeiten für das moves zur Verfügung stehen wird die Zahl der Gäste zu hoch. Wir bringen die Leute nicht mehr unter und davon bin ich kein Freund", stellt die Sprecherin der Gastronomen, Katharina Rösser, klar, die jedoch für 2019 eine Wiederauflage erwägt.
Enttäuschte Fans versuchen zu argumentieren. "Was will in einem Keller schon brennen", meint ein Hammelburger und ein zweiter merkt an: "Es ist doch bis jetzt nichts Nennenswertes passiert. Man muss nicht immer gleich das Schlimmste annehmen." Dass ein Feuer im Bocksbeutelkeller kaum Nahrung findet sei unbenommen. Doch ein eventueller Brand ist nicht der einzige Grund. Panik kann auch durch andere Ereignisse eintreten - man denke nur an die Reizgas-Attacken, wie sie in Oberthulba und Untererthal vorkamen.
Bringt das Besucherlimit möglicherweise das Ende des gefeierten und sehr gut besuchten Blues-, Rock- und Pop-Events in Hammelburg, das die oft beschworene Außenwirkung für die Stadt durchaus unterstützt? "Hoffentlich nicht, das wäre wirklich schade", meinen Musikfreunde und Kneipenbummler.
Merz empfiehlt es mit Ausnahmegenehmigungen zu versuchen oder Alternativen anzubieten. Es gibt Möglichkeiten das Manko durch andere Veranstaltungsorte auszugleichen. Man denke an das Erdgeschoss des ehemaligen Kaufhauses, an die Markthalle oder andere, leerstehende Gebäude.
Freilich haben diese nicht das Flair eines historischen Weinkellers doch den Livemusik-Fans wäre für einen Abend gedient, um eine ausgewählte Band zu hören und zu sehen. Die Grundlage dafür wäre ein "Joint venture" mit der Stadt oder den Besitzern größerer Häuser, die derzeit brach liegen und die Sicherheitsvorschriften für einen Abend erfüllen können.
Doch es kommt noch schlimmer, denn auch "Hammelburg moves" findet heuer nicht statt. Die beliebte Livemusik-Rock- und Pop-Veranstaltung in den Kneipen und Kellern, die hunderte Besucher in die Stadt lockte, ist abgesetzt, was für noch größere Enttäuschung sorgen dürfte.
Warum ist das so? Erhöhte Sicherheitsvorgaben sind der Anlass. Sie sind nicht erfüllt, wie sich bei einer Ortsbegehung im Bocksbeutel- und im Winzerkeller herausstellte. Die Besichtigung kam zustande durch den Wunsch eines Anrufers, der den Bocksbeutelkeller für "eine Party mit rund 500 Gästen" mieten wollte. Vertreter und Sicherheitspersonal der Stadt, der "Immo Bayern" - zuständig für die Verwaltung staatlicher Immobilien, zu denen das Kellerei-Schloss gehört - der Polizei und Kreisbrandrat Harald Albert, Sicherheitsbeauftragter der Kreisfeuerwehr sowie ein Statiker nahmen darauf hin die Keller unter die Lupe.
Fluchtwege gäbe es. Neben den breiten Treppenaufgängen sind der Bocksbeutel- und der Winzerkeller durch einen Rundgang verbunden und in Krisensituationen könnte ein Fluchtweg in den Eingangsbereich des Polizei-Gebäudetrakts führen. Doch diese Tür war nicht zu öffnen. Auch ein angebrachter Alarmknopf schlug nicht an, weiß Stefan Merz, der örtliche Verwalter der Gebietswinzergenossenschaft (GWF). "Ein Problem stellt die Benutzung durch Gäste in beiden Kellern dar und eine Rolle dürfte auch die unterirdische Lage spielen", vermutet er. Denn bei gleichzeitiger Flucht könnte es zur Panik kommen.
Der Leiter des Städtischen Ordnungsamts, Stefan Stöth, beteuert auf Anfrage: "Wir wollen diese Veranstaltung nicht verhindern, sondern unterstützen und haben den Statiker beauftragt, Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Bis jetzt haben wir allerdings noch nichts in der Hand", fügt er hinzu. Die Stadt wäre allerdings mit in der Verantwortung, wenn sie unter den gegebenen Umständen eine Veranstaltung nebst Schankerlaubnis über ein Besucherlimit hinaus genehmigt. Es ist ihr gutes Recht, die Sicherheit zu hinterfragen beziehungsweise überprüfen zu lassen.
Unter dem Strich kamen die Inspekteure zu dem Ergebnis, dass 199 Besucher im Bocksbeutelkeller und zeitgleich 50 Gäste im Winzerkeller erlaubt sind. Dieses Statut ist inzwischen in den Mietvertrag der GWF eingegangen. Diese Obergrenze ist für den Veranstalter der Weihnachts-Revival-Party "ein Witz". 200 Besucher seien für diese Veranstaltung nicht kostendeckend.
Wiederauflage 2019?
Die Organisatoren des "Hammelburg moves" kamen nach einem Gespräch überein, unter den derzeitigen Umständen auch das Kneipen- und Kellerfestival abzusagen. "Wenn nicht ausreichend Räumlichkeiten für das moves zur Verfügung stehen wird die Zahl der Gäste zu hoch. Wir bringen die Leute nicht mehr unter und davon bin ich kein Freund", stellt die Sprecherin der Gastronomen, Katharina Rösser, klar, die jedoch für 2019 eine Wiederauflage erwägt.
Enttäuschte Fans versuchen zu argumentieren. "Was will in einem Keller schon brennen", meint ein Hammelburger und ein zweiter merkt an: "Es ist doch bis jetzt nichts Nennenswertes passiert. Man muss nicht immer gleich das Schlimmste annehmen." Dass ein Feuer im Bocksbeutelkeller kaum Nahrung findet sei unbenommen. Doch ein eventueller Brand ist nicht der einzige Grund. Panik kann auch durch andere Ereignisse eintreten - man denke nur an die Reizgas-Attacken, wie sie in Oberthulba und Untererthal vorkamen.
Bringt das Besucherlimit möglicherweise das Ende des gefeierten und sehr gut besuchten Blues-, Rock- und Pop-Events in Hammelburg, das die oft beschworene Außenwirkung für die Stadt durchaus unterstützt? "Hoffentlich nicht, das wäre wirklich schade", meinen Musikfreunde und Kneipenbummler.
Merz empfiehlt es mit Ausnahmegenehmigungen zu versuchen oder Alternativen anzubieten. Es gibt Möglichkeiten das Manko durch andere Veranstaltungsorte auszugleichen. Man denke an das Erdgeschoss des ehemaligen Kaufhauses, an die Markthalle oder andere, leerstehende Gebäude.
Freilich haben diese nicht das Flair eines historischen Weinkellers doch den Livemusik-Fans wäre für einen Abend gedient, um eine ausgewählte Band zu hören und zu sehen. Die Grundlage dafür wäre ein "Joint venture" mit der Stadt oder den Besitzern größerer Häuser, die derzeit brach liegen und die Sicherheitsvorschriften für einen Abend erfüllen können.
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