
Auf den drei Ebenen vom Schloss Aschach erlebten die Besucher das neue Ausstellungskonzept in Verbindung mit instrumentaler Begleitung durch Carlo Hilsdorf, Petra Eisend und dem Duo "Buffy & Degner".
Nach einer längeren Phase der Umgestaltung wurde das Graf-Luxburg-Museum im Sommer wieder eröffnet und Museumsleiterin Josefine Glöckner ist sehr zufrieden mit dem neuen Raumkonzept, das sich in einer neuen Struktur der Exponate widerspiegelt. Der blaue Teppich ist nun in den drei Stockwerken der Wegweiser für die Besucher, die einen Blick in das Wohn- und Arbeitsumfeld der Grafenfamilie werfen möchten. Doch nicht nur die Alltags- und Lebenssituation soll bei diesem informativen Rundgang vermittelt werden. Gleichwertig präsentiert werden auch die Exponate , die die kunstsinnigen Eigentümer gesammelt haben und die nun im neuen Licht erscheinen.
Schon immer war Schloss Aschach auch der Rahmen für kulturelle Ereignisse - egal ob Konzerte oder Lesungen - und daran wollte das Museums-Team mit dem abendlichen "Wandelkonzert" anschließen. Grundidee war dabei, nicht nur einen Künstler zu engagieren, sondern auf jeder Ebene einen Spielort anzubieten, der die Gäste zum Verweilen, zum Lauschen und damit zum Entschleunigen einlädt. Museumsleiterin Josefine Glöckner hatte mit Ausnahme-Gitarrist Carlo Hilsdorf sofort den richtigen Ansprechpartner. Dieser ist für die Freunde von Schloss Aschach kein Unbekannter, denn seit vielen Jahren begeistert er mit stilvoller und kreativer Gitarren- und Lautenmusik . Die passende Ergänzung für das zweistündige "Wandelkonzert" wurde ihr durch Benjamin Haupt empfohlen, der bei der Regierung von Unterfranken für die Popularmusik zuständig ist, und so konnten die Gäste in der 2. Etage Petra Eisend und in der 3. Etage das Duo Thomas Buffy / Stefan Degner erleben. Die musikalische Seite wurde ergänzt durch den Diener Gustav (Katja Kraus), der in der Schlossküche Anekdoten zum Speiseplan und zum Leben des Küchenpersonals beisteuerte, und durch das Stubenmädchen Mathilde (Susanne Bocklet), die im Blauen Salon der obersten Etage das Leben von Graf Friedrich und Gräfin Luise erläuterte.
Corona-bedingt durften nur 50 Gäste an diesem stilvollen Abend teilnehmen. Diese wurden nicht nur mit Desinfektionsmitteln und Hinweisschilder, sondern auch durch freundliche Hinweise auf Maskenpflicht, Hygiene- und Abstandsregeln empfangen. Auf einem überreichten Lesezeichen standen auf "luchsisch" nochmals die Corona-Regeln und auch in den Räumlichkeiten wurde deutlich darauf hingewiesen. So gewappnet stand dem Rundgang durch die Räumlichkeiten und dem Verweilen bei den künstlerischen Darbietungen nichts im Wege. Im großen Speisesaal verzauberte Carlo Hilsdorf mit wechselnden Instrumenten und einer musikalischen Reise durch die Jahrhunderte. Dabei konnte der Blick der Gäste über den gedeckten Tisch ebenso schweifen wie über die wuchtigen Schränke und Kommoden. Nach einem Rundgang durch die Gesellschaftsräume ging es in das mittlere Geschoss, wo die Wohnräume von Gräfin Carola und Graf Karl der Lebensgeschichte erzählten. Dort angesiedelt ist auch die ostasiatische Kunst, die dank der Spiegel erstaunliche Perspektiven und Reflexionen vermittelt und durch passende Sprichwörter Einblicke in andere Kulturen ermöglicht. Von daher passte die musikalische Umrahmung in der zentralen Halle durch Petra Eisend, die dem "Hang" besondere Klangfarben entlockte. In den Pausen gab sie interessierten Gästen Rede und Antwort zu ihrem Percussions-Instrument, das aus zwei Halbkugelsegmenten besteht und über die Klangfelder an der oberen Halbschale gespielt wird. Die oberste Etage bildete mit der europäischen Kunst und dem regionalen Bezug den Abschluss des Rundgangs. Dort empfing die Besucher das Duo "Buffy und Degner" mit neu arrangierter swingender Musik im Billardsaal.
Sehr zufrieden zeigte sich Museumsleiterin Josefine Glöckner über die Resonanz des Wandelkonzerts, denn die im Vorverkauf angebotenen Karten waren schnell vergriffen, und über die Disziplin der Gäste. Die Gäste erfreuten sich nicht nur am neuen Konzept der Ausstellungen, sondern auch an der museal-künstlerischen Atmosphäre des "Wandelkonzerts", in der man sehr entschleunigt die Exponate bewundern oder den Erläuterungen der "Dienstboten" lauschen konnte. In den zwei Stunden blieb auch genügend Zeit für das Genießen der musikalischen Angebote, für die sich die Gäste mit Applaus bedankten.
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