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Münnerstadt
Münnerstädter Schützen schießen jetzt auch mit Licht
Nach dem Umbau der Schießanlage kann die Münnerstädter Schützengesellschaft ihre Nachwuchsförderung ausbauen.
Elektronische Anzeigen statt Schießscheiben aus Papier gibt es in der Anlage der Schützengesellschaft Münnerstadt seit dem letzten Jahr. Auch mit leichten 'Lichtgewehren' kann hier geübt werden. Sie sind auch für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen, wie der zweite Schützenmeister Roland Dömling (Bild) erläuterte.  Foto: Dieter Britz       -  Elektronische Anzeigen statt Schießscheiben aus Papier gibt es in der Anlage der Schützengesellschaft Münnerstadt seit dem letzten Jahr. Auch mit leichten 'Lichtgewehren' kann hier geübt werden. Sie sind auch für Kinder unter zwölf Jahren zugelassen, wie der zweite Schützenmeister Roland Dömling (Bild) erläuterte.  Foto: Dieter Britz
| Elektronische Anzeigen statt Schießscheiben aus Papier gibt es in der Anlage der Schützengesellschaft Münnerstadt seit dem letzten Jahr. Auch mit leichten "Lichtgewehren" kann hier geübt werden.
Dieter Britz
 |  aktualisiert: 19.08.2022 17:10 Uhr
Erstmals im Schützenhaus mit den neuen, auf Elektronik umgerüsteten Ständen fand die Hauptversammlung der Königlich privilegierten Schützengesellschaft Münnerstadt statt. Im Mittelpunkt der Versammlung standen die Berichte von Schützenmeister Klaus Brückner, Sportleiter Reiner Henneberger und Bogenreferent Karl-Heinz Dallner sowie Ehrungen langjähriger und verdienter Mitglieder.
Die sportlichen Erfolge können sich wieder sehen lassen. Karl-Heinz Dallner belegte bei den bayrischen Meisterschaften im Bogenschießen mit dem Compoundbogen in der Seniorenklasse den 5. Platz. Adrian Bier kam in der Jugendklasse auf den 7. Platz. Neben dem Sportbetrieb stand im abgelaufenen Jahr die Umrüstung der Schießstände auf Elektronik im Blickpunkt. Klaus Brückner zeigte auf, wie reibungslos und schnell dies ablief.


Hochmoderne Technik

In der Hauptversammlung 2016 war ein entsprechender Beschluss gefasst worden. Damals war von Kosten in Höhe von 35 000 Euro die Rede. Die Endabrechnung ergab, so Schatzmeister Roland Dömling, gut 34 000 Euro.
Einige Spender konnten gewonnen werden, die Stadt gibt einen Zuschuss von zehn Prozent. Mit dieser neuen Anlage ist die Zeit der Schießscheiben aus Papier zu Ende, die Treffer werden auf Tablet-PCs neben jedem der zwölf Bahnen angezeigt.


Fortschritt in der Jugendarbeit

Die Schützen haben allerdings einen Drucker angeschafft, damit sich jeder seinen Volltreffer auch ausdrucken kann. Besonders interessant: Auf vier der zwölf Bahnen kann mit so genannten "Lichtgewehren" geschossen werden, ohne Patronen also, sondern mit Laserlicht. Damit können auch Buben und Mädchen unter zwölf Jahren schon schießen. Der Verein hofft, damit Nachwuchs für den Schießsport zu gewinnen, so der zweite Schützenmeister Roland Dömling. Außerdem ist es nun möglich, in den Wintermonaten den Bogensport in der Halle auszuüben.
Im Januar 2016 hatten zwei Firmen ihre elektronischen Stände demonstriert. Die Entscheidung fiel im Februar. Im April waren Schießstandsachverständige zum Beratungsgespräch für den Umbau vor Ort. Im Juni fand der letzte Wettkampf auf der alten Anlage statt, im Juli begannen die Umbauarbeiten. Statt einer Sommerpause wurde im August gearbeitet.


300 Arbeitsstunden

29 Mitglieder leisteten über 300 Arbeitsstunden, so der Schützenmeister. Beim Stadtkinderfest im September konnte das Schießen mit dem Lichtgewehr erstmals demonstriert werden. Das Preis- und Königsschießen fand im September erstmals auf den elektronischen Ständen statt. Im Dezember wurden schließlich noch ein Beamer und eine Leinwand installiert. Für die Spender sowie die Helfer ist noch ein extra-Abend zum Dank vorgesehen, versicherte der Schützenmeister.
Etwas überraschend kam das Thema Hallenbad-Abriss auf: Das Schützenmeisteramt und der Gesellschaftsausschuss hätten in der Jahresabschlusssitzung 2015 beschlossen, das Einvernehmen gegen den Abriss des Hallenbades und den damit verbundenen Wegfall der Parkplätze am Hallenbad und entlang der Schützenstraße zu verweigern, teilte Klaus Brückner mit. Grund sei die befürchtete Fremdnutzung der etwa 20 gesellschaftseigenen Parkplätze oberhalb des alten Schützenhauses gewesen. Gegen den Genehmigungsbescheid des Landratsamtes Bad Kissingen vom 2. Mai 2016 habe das SchützenmeisteramtKlage beim Verwaltungsgericht in Nürnberg eingereicht.


Schützen haben geklagt

Die Klage wurde allerdings abgewiesen, die Schützengesellschaft akzeptierte das Urteil. Die Kosten von insgesamt 1594 Euro (davon 1200 Euro Anwaltskosten der Stadt Münnerstadt) trägt erst einmal die Schützengesellschaft. Sie werden allerdings von der Rechtsschutzversicherung des bayerischen Sportschützenbundes übernommen.
Der sonst stets gut informierte Zweite Bürgermeister Michael Kastl meinte in seinem Grußwort: "Ich bin überrascht, von dieser Klage höre ich jetzt zum ersten Mal" und "die Schützen sind in der Diskussion gar nie aufgetaucht oder untergegangen." Der Stadtrat habe zur Zukunft des Hallenbades noch keine Entscheidung getroffen, nun sei das "Jahr der Ideenfindung." Es werde einige Zeit dauern, bis man wisse, wie es hier weitergehe. Für ihn ist die Umrüstung der Schießstände "eine tolle Sache". Es freut ihn besonders, dass die Bogenschützen nun auch im Winter ihrem Sport nachgehen können. Kein Problem bereiteten Neuwahlen. Einstimmig bestätigt wurden 2. Schützenmeister Roland Dömling und Schatzmeister David Betzer. Den Gesellschaftsausschuss bilden Ulrike Aberer, Lukas Hammer, Georg Köth, Dominic Riedel, Klaus Steiner.
 
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