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Münnerstadt
Münnerstadt: Wie das Geschirrtuch im „Waschsalon“ stehen bleibt
Corinna Wagner und Inka Lorena Schottdorf leben ihre Kunst beim Wäsche- und Textilien-Konzept aus, mit dem „else!“ im Jahr 2024 in Münnerstadt die Öffentlichkeit konfrontiert.
Die Künstlerinnen Corinna Wagner (links) und Inka Lorena Schottdorf sorgen für Atelier-Atmosphäre bei „Artists in Residence“ in Münnerstadts „Waschsalon“.       -  Die Künstlerinnen Corinna Wagner (links) und Inka Lorena Schottdorf sorgen für Atelier-Atmosphäre bei „Artists in Residence“ in Münnerstadts „Waschsalon“.
Foto: Hartmut Hessel | Die Künstlerinnen Corinna Wagner (links) und Inka Lorena Schottdorf sorgen für Atelier-Atmosphäre bei „Artists in Residence“ in Münnerstadts „Waschsalon“.
Hartmut Hessel
 |  aktualisiert: 25.04.2024 02:49 Uhr

Nicht erst seit es „else!“ gibt, finden sich Künstlerinnen in Münnerstadt zum Arbeiten ein. Mia Hochrein hat das Produzieren von Kunst an verschiedenen Plätzen im Ort inzwischen professionell umgesetzt. Besonders im soziokulturellen Projekt „else!“ 1 bis 3 fand der Abschnitt „Artists in Residence“ eine erste größere Aufmerksamkeit.

In Münnerstadt hat sich nun in der ersten von insgesamt sechs Wochen im „Waschsalon“ ein Team von Künstlerinnen gefunden, die bereits im letzten Jahr im „Treibhaus“ mit ihrem „Elektrogarten“ Aufmerksamkeit erregten: Corinna Wagner und Inka Lorena Schottdorf, beide in den Dreißigern, finden Gefallen an dem Wäsche- und Textilien-Konzept, mit dem „else!“ im Jahr 2024 die Öffentlichkeit konfrontiert.

Atelier-Atmosphäre

Und das sehr sichtbar. Beim Blick durch die Fenster in der Veit-Stoß-Straße 2 erkennt man unter der Woche die Atelier-Atmosphäre, das Unaufgeräumte zwischen Kaffeetassen, Essteller sowie Werkzeug und Material für den künstlerischen Prozess. Die Passanten werden Zeuge aktiven Schaffens vor der Türe, denn Latex stinkt nun mal, solange es nicht abgetrocknet ist. Latex!? Corinna und Inka experimentieren mit dem Stoff, der Festigkeit verursacht, der Formen in gewollter Ausdruckskraft erstarren lässt. Dabei finden sie etwa durch Zumischung von Knochenleim auch andere Erhaltungszustände. Nicht alles gelingt, nicht jedes Teil findet den Weg in den „Waschsalon“.

Was liegt da näher, als herumliegende Haushaltstextilien zu nehmen? Zum Beispiel das handelsübliche Geschirrtuch, ob alt oder neu, abgegriffen oder mit den letzten Gebrauchsspuren versehen – der Ursprung wird durch Versuchsprozesse in einen anderen Kontext gebracht.

Corinna Wagner ist diplomierte Künstlerin, sie studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle Malerei und textile Künste und kann seither auf eine stete Ausstellungstätigkeit in Halle und Umgebung verweisen. Ihr Lebensmittelpunkt ist seit 2021 Oerlenbach, wo sie als freischaffende Künstlerin arbeitet.

Beständigkeit in die Textilien bringen

Die Woche in Münnerstadt dient dazu, Beständigkeit in die Textilien zu bringen. Nicht nur Gebrauchstücher, sondern auch Häkelarbeiten, insbesondere Häkeldeckchen, finden sich in neuer Formgebung wieder, abgehoben von den Tischen oder Schubladen.

Mit Inka Schottdorf, die in Preetz, Schleswig-Holstein geboren wurde und 2020 ihr Diplom an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein erwarb, schafft die andere Hälfte des Teams auch eigene – sehr persönliche – Möglichkeiten, Textiles als Abbild darzustellen.

Bei „else! und ihr Waschsalon, ein Mürschter Frühling“, findet bis 9. Mai jede Woche „Artists in Residence“ statt.

 
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