Zwölf Jahre sind inzwischen ins Land gegangen, seit das 1. Münnerstädter Bildhauer-Symposium weit über die Grenzen der Stadt für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Steinbildhauer-Meister Alexander Kessler hatte es damals organisiert. 2007 geplant, fand das Symposium schließlich im Sommer 2008 statt. Die 18 dabei entstandenen Kunstwerke sind später zu auf einem eigens angelegten Skulpturenweg aufgestellt worden. Dazu gibt es Schilder mit Erklärungen zur jeweiligen Skulptur und den Namen der Künstler.
In den zwölf Jahren hat der Zahn der Zeit an den Skulpturen und den Schildern genagt. Zum Jubiläum 1250 Jahre der ersten urkundlichen Erwähnung der Stadt sollen die Skulpturen und die Schilder wieder in Ordnung gebracht werden. "Wir haben das schon mit Stadtmanager Kilian Düring und Museumsleiter Dr. Nicolas Zenzen besprochen", sagt Bürgermeister Helmut Blank dazu. Die Schilder seien teilweise von Moos überwachsen, auch die Skulpturen selbst müssten zumindest teilweise hergerichtet werden. "Das muss bis zum Stadtfest geschehen", sagt er, hofft aber, dass bereits im Juni alles fertig wird.
Während das Herrichten der Schilder kein Problem darstelle, sehe das bei den Kunstwerken selbst ein wenig anders aus. "Da müssen wir die Künstler kontaktieren", erklärt Helmut Blank . Das Recht an den Skulpturen liege noch bei ihnen, wenn also beispielsweise die in Mitleidenschaft gezogenen Seile beim Kunstwerk am Parkplatz Oberes Tor ersetzt werden sollen, müsse der Künstler mit eingebunden werden. Und bei 18 Skulpturen dauert das seine Zeit.
Eine Besonderheit dabei stellt der Schattenwurf am nicht mehr vorhandenen Unteren Tor dar. Zwei Studentinnen aus Berlin hatten 2008 den Schatten des früheren Stadttors auf der Straße nachgezeichnet. Noch heute lässt sich dieser erkennen, wenn man weiß, wo man suchen muss. Denn in den Jahren ist das Kunstwerk verblasst. "Das war eine super Idee", findet Helmut Blank noch heute, auch wenn er zugibt, dass er ursprünglich gegen dieses besondere Kunstwerk war. Schon länger gebe es den Wunsch, den Schattenwurf viel deutlicher zu gestalten, beispielsweise durch Pflasterung oder durch Licht. Aber auch da müsse man zunächst die beiden Frauen kontaktieren.
Mittlerweile sind auch die Flyer fast vergriffen, die seinerzeit begleitend zum Skulpturenweg herausgegeben worden waren, sagt Museumsleiter Nicolas Zenzen. Auch da soll jetzt schnell nachgebessert werden. Das Geld für die anstehenden Arbeiten lasse sich ganz sicher problemlos in den Haushalt einstellen, ist Helmut Blank überzeugt.
Das Bildhauer-Symposium hatte 2008 überregional Beachtung gefunden. 21 Künstler aus ganz Deutschland arbeiteten vier Wochen lang hauptsächlich an drei Orten in der Stadt: am Anger, am Parkplatz Oberes Tor und im Jörgentorpark. Dabei waren nicht alle gleichzeitig über den gesamten Zeitraum vor Ort, sondern abwechselnd für mehrere Tage. Die Münnerstädter und die Besucher hatten Gelegenheit, direkt mit den Künstlern zu sprechen.
" Münnerstadt heute - zwischen gestern und morgen" lautete das Thema, und die Künstler haben dieses auf verschiedenste Weise umgesetzt. Unter anderem das Handwerk , die Industrie und die Geschichte Münnerstadts wurde dabei in Stein gemeißelt.
Von Anfang an war klar, dass die geschaffenen Kunstwerke in Münnerstadt verbleiben. So wurden geeignete Plätze gesucht und daraus der Skulpturenweg entwickelt.