Wer kennt das nicht? Man sucht nach einem Platz zum Ausruhen und nirgendwo weit und breit ist eine Sitzgelegenheit zu finden. In Fridritt kann das nicht passieren, den Einheimischen nicht und auch nicht den Wanderern, die auf dem Teilstück des Fränkischen Marienwanderweges von Münnerstadt nach Maria Bildhausen unterwegs sind, der auch an Fridritt mit der Weißbildkapelle und der Wallfahrtskirche vorbeiführt. 15 Bänke laden zum Ausruhen und Verweilen ein, bei einigen gibt es sogar einen Tisch dazu. Darum kümmern sich die Rentner des Ortes, die jetzt mit Longin Farrenkopf Unterstützung eines ehemaligen Münnerstädters bekommen haben.
"Man muss ja ein bisschen was tun", sagt Alfred Eckert. Seit er vor zehn Jahren in den Ruhestand gegangen ist, fertigt der gelernte Werkzeugmacher, der auch in jungen Jahren in der Schmiede seines Onkels mitgearbeitet hat, kleine metallene Kunstwerke an, die an verschiedenen Orten im Dorf ihren Platz gefunden haben. Und er hat gleich damit angefangen, Bänke im und am Ort aufzustellen, von denen es mittlerweile 15 gibt. Mit dabei ist Walter Arnold , der sich unter anderem um das Einbetonieren der Bänke und Tische kümmert. "Wir brauchen einen Fachmann", meint Alfred Eckert.
"Freizeitgestaltung" nennt er das Engagement. Seit einiger Zeit hat die kleine Gruppe Zuwachs bekommen, selbstverständlich von einem Rentner . Der frühere Fahrschullehrer Longin Farrenkopf, der sich ebenfalls als Hobby-Künstler betätigt und sich sehr bei der Sanierung des Münnerstädter Heimatspielhauses engagiert hat, lebt inzwischen in Fridritt , wo er sich ein kleines Häuschen gekauft und ausgebaut hat. Dieses steht in unmittelbarer Nähe zu einem kleinen Weiher, an dem die Truppe jetzt die zweite Sitzgruppe aufgestellt hat. Schnell ist die Schubkarre geholt und die neue Bank einbetoniert.
"Böse Zungen behaupten, dass wir das für uns tun", erzählt Alfred Eckert. "Das liegt daran, dass wir freitags gerne einmal hier sitzen und ein Bier trinken." Aber alle sind sich einig: "Die Bänke sind für die Allgemeinheit." Die Kosten für die Bänke und Tische halten sich im Rahmen, werden aber von den Rentnern getragen bzw. von Firmen und Privatleuten gesponsert. Es sind Metall-Holzkonstruktionen, die in der Werkstatt von Alfred Eckert entstehen.
Die metallenen Füße holt er sich bei einer Metallbaufirma in Niederlauer. Was dort als Abfall gilt, kann Alfred Eckert gut gebrauchen. Ganz kostenlos ist das aber nicht. Die Bretter haben oft Erich Schlembach und Hartmut Werner aus dem Ort spendiert, auch die Schreinereien im Stadtgebiet haben sich schon beteiligt. "Und bei der letzten Bank hat Longin Farrenkopf das Holz gespendet", betont der rührige Rentner . Alfred Eckert ist stolz darauf, dass sie die Stadt nicht um Hilfe bitten müssen. Lediglich bei der allerersten Bank sei das Holz von der Kommune gekommen
Und was ist als nächstes geplant? "Uns wird schon irgendein Blödsinn einfallen", meint Longin Farrenkopf. Sie werden etwas finden, damit keine Langeweile aufkommt, ist auch Alfred Eckert überzeugt. Zu tun haben sie genug. Im Herbst werden die Bänke meist in Folie gepackt, damit das Holz nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Im Frühjahr muss alles wieder ausgepackt werden. "Wir brauchen jemanden, der das einmal übernimmt", sagt Alfred Eckert. Aber noch kümmern sie sich um Plätze zum Ausruhen und treffen sich freitags auf ein Bier.