Nipro in Münnerstadt expandiert und schafft auch die baulichen Voraussetzungen dafür. Im Werksgelände des Industriegebiets „Am Roth“ entsteht ein 50 auf 50 Meter großer, neuer Baukörper . Das Bauen im Bestand bezeichnet Architekt Dominik Wukowjac als nicht ganz einfach, aber dafür umso spannender für den Planer.
Produktionshalle und Labore
Insgesamt geht es um eine zusätzliche Fläche von über 4000 Quadratmetern, erläutert der Geschäftsführer des Münnerstädter Unternehmens, Markus Maßmann, beim offiziellen Spatenstich. Diese Fläche verteilt sich über zwei Stockwerke.
Die Produktionsanlagen mit den logistischen Versorgungswegen liegen im Erdgeschoss; weitere moderne Büros, neu ausgestattete Labore und Sozial- und Aufenthaltsräume werden im ersten Stock untergebracht. Die bisherigen Arbeiten lägen, so Markus Maßmann, trotz der gegenwärtigen Situation am Bau „sehr genau im Zeitplan“.
Die Gebäudehülle wird aller Voraussicht nach Dezember 2023 fertiggestellt sein, die Produktion selbst wird im Frühjahr 2024 aufgenommen werden. Gebaut werde überwiegend mit Firmen aus der Region, betont Dominik Wukowjac.
Höchste Fertigungsstandards
Nipro habe in den letzten Jahren begonnen, im östlichen Teil des Werkes neue Fertigungslinien für sehr hochwertige Glasspritzen zu installieren. Um diese für die Sterilisierung vorzubereiten, seien entsprechend weitere Waschlinien notwendig geworden.
Dazu werden nun neue D2F™-Linien (Dircet to Fill) im westlichen Teil des Werksgeländes aufgebaut und durch eine neue Reinstwasseraufbereitungsanlage ergänzt.
Es handelt sich um vollautomatische Reinigungs- und Verpackungsprozesse, die die hohen Standards der pharmazeutischen Industrie erfüllen. Anhand eines Musters erläuterte Markus Maßmann, wie aus einer Glasröhre bei Nipro eine fertige Spritze samt Kanüle wird, die beim Pharmaunternehmen noch mit dem entsprechenden Impfstoff oder Medikament befüllt und gebrauchsfertig verschlossen wird.
Mehr als 500 Beschäftigte
Mit der Erweiterung einher geht in den kommenden Jahren ein Personalaufbau von circa 100 neuen Mitarbeitern; diese werden intern für die neuen Anlagen ausgebildet, teilt Markus Maßmann mit. Derzeit umfasst das Unternehmen gut 500 Beschäftigte. Das neue Personal zu finden, bezeichnet Markus Maßmann als große Herausforderung.
Energetische Verbesserungen
Stark im Fokus stehe einerseits eine hohe Produktivität bei höchster Qualität, andererseits durch umfangreiche energetische Maßnahmen im eigentlichen Fertigungsprozess ein deutlich reduzierter CO₂-Fußabdruck, so die Erläuterungen des Nipro-Geschäftsführers. Hierzu gab und wird es weitere Investitionen geben. So werde das Werk in einem weiteren Schritt für die Zukunft fit gemacht.
Wichtig für Stadt und Landkreis
„Nipro ist immens wichtig für Münnerstadt “, betont Bürgermeister Michael Kastl. „Wir sind froh, dass sich der Standort so weiterentwickelt“, ergänzt Landrat Thomas Bold . Denn Nipro sei einer der größten produzierenden Betriebe im Landkreis Bad Kissingen und somit ein wichtiger Arbeitgeber . Es sei unglaublich, wie sich das Werksgelände verändert habe, stellten die Politiker fest.
Auch interessant: