Bis Fernsehgeräte und Spielecomputer Einzug hielten, gehörte ein Kaleidoskop zur Grundausstattung in fast jedes Kinderzimmers. So ein Papprohr zaubert mit farbigen Glasperlen durch eine Linse und einige Spiegel-Streifen wunderschöne symmetrische Muster und konnte früher Kinder, aber auch Erwachsene begeistern. Zu Zeiten der analogen Fotografie gab es dann sogenannte Tricklinsen, die die Amateurfotografen in das Filtergewinde ihrer Kameras schraubten. Sie sind noch heute erhältlich, werden aber kaum noch benützt. Heute, in Zeiten der Digitalfotografie und der Bildbearbeitung und -manipulation am Computer, sind keine Kaleidoskope und Tricklinsen mehr nötig, sondern nur noch Computerprogramme und natürlich geeignete Motive. Und die findet man in Münnerstadt ganz leicht.
Einige Computerprogramme für die Bildbearbeitung enthalten auch ein Kaleidoskop. Viele Einstellmöglichkeiten bietet zum Beispiel das völlig kostenlose Gimp in der Version 2.1. Ebenfalls kostenlos gibt es das Zusatzprogramm Kaleidoscope 2.1, das im Internet hier geladen werden kann. Es muss als sogenanntes Plugin zusätzlich zu einem anderen Programm installiert werden. Sehr geeignet ist etwa der bekannte Bildbetrachter Irfanwiew, Version 4.54 in der 32-Bit-Version (!), den es ebenfalls völlig kostenlos hier gibt.
Fehlen nur noch die notwendigen Fotos . Besonders bieten sich als Motive die Kirchen- und Stadttürme in Münnerstadt an, mit denen sich am Computerbildschirm trefflich stundenlang spielen lässt. Die Autobahnbrücke wird zur futuristischen Architektur und der Platz vor dem Rathaus weitet sich durch die mehrfache Spiegelung zum Großstadt-Boulevard. Recht reizvoll ist auch die Verwendung von Details, zum Beispiel der Fachwerkbauten des Heimatspielhauses. Bei dem hier verwendeten Programm Kaleidoscope 2.1 können zahlreiche Parameter wie zum Beispiel die Anzahl und der Winkel der Spiegelungen sowie Abstände geändert werden. Mit nur wenigen Mausklicks erhält man völlig andere Bilder. Aber Achtung! Die Arbeit mit Kaleidoskop-Programmen hat erheblichen Suchtfaktor.
Das Wort Kaleidoskop stammt aus dem Griechischen und bedeutet "schöne Formen sehen". Es ist ein in der Regel ein 15 bis 20 Zentimeter langes Rohr, in dem sich kleine, farbige Objekte befinden, die beweglich sind und sich in längs angebrachten Spiegel-Streifen vielfach spiegeln. Dadurch entsteht ein symmetrisches farbiges Muster, das sich beim Drehen ändert. Offene Kaleidoskope (auch Teleidoskop genannt) zeigen einen Ausschnitt der Umgebung des Benutzers und formen daraus ein ebenfalls symmetrisches Muster, das sich durch Drehung oder Bewegung verändert.