Gute Nachrichten von der Baustelle des Berufsbildungszentrums (BBZ): Die Fassade ist teilweise ausgerüstet. "Man kann das Ende schon erkennen", sagte Architekt Gunther Benkert (München) am 27. Januar im Kreis-Kulturausschuss. Um seine Worte zu untermauern, hatte er etliche Fotos dabei. Die Grundstruktur des Rohbaus in Cluster-Bauweise sei klar zu erkennen.
Auf den Bildern bekam man einen ersten Eindruck von den geräumigen Fluren, sah, dass die Decken schon geschlossen sind und etliche Trennwände bereits mit Holzpaneelen verkleidet wurden. "Wir beginnen jetzt mit den Bodenbelägen und dem Verlegen der Fliesen." Dann zeigte Benkert ein Bild der großen, lichtdurchfluteten Aula, die allerdings erst zum Schluss fertig werden soll.
Bauarbeiten noch bis Juni 2020
Die auf dem Bauplan ausgewiesenen Cluster 1 und 2 des Gebäudetrakts sehen äußerlich eigentlich schon so aus, als ob sie fertig wären, sagte der Architekt. Im März sollen dort schon die Möbel eingebaut werden. Danach sind die Gebäudeteile 3 bis 5 an der Reihe. Ende Juni sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, verkündete Benkert, so dass Anfang Juli die Endreinigung der neuen Räumlichkeiten beginnen könnte.
Mit der Abnahme, beziehungsweise Inbetriebnahme des Gebäudes rechnet er Mitte Juli. "Am 25. August wollen wir fertig sein", machte der Architekt das Schlussdatum fix. Schließlich sei, in Absprache mit den Lehrkräften, dann für Anfang September der Einzug in die Räume geplant. Viel Arbeit dürfte der allerdings nicht machen, so Benkert weiter, denn schließlich seien die Räume ja eingerichtet.
Kosten liegen unter dem Ansatz
Die Begeisterung der Ausschussmitglieder war zu spüren. "Das Gestaltungskonzept ist schlüssig und gefällig", befand Landrat Thomas Bold. "Wir haben die richtige Entscheidung getroffen." Begeistert waren alle auch darüber, dass die Bauarbeiten, wie geplant, zum Schuljahresbeginn 2020/21 abgeschlossen sein sollen. Zufriedene Gesichter sah man auch, als Benkert die Kostensituation darlegte: Im Februar 2019 waren die Gesamtkosten für den Neubau mit 30,14 Millionen veranschlagt worden.
"Wir haben unterwegs auch mal gerätselt, ob das zu halten ist", gab Benkert zu. Jetzt gehe man jedoch "relativ beruhigt" in die Schlussphase. Denn, wenn alles gut läuft, wird die Maßnahme dann doch "nur" 29,75 Millionen Euro kosten. Man habe also etwas "Luft". Allerdings sei das Gesamtprojekt noch nicht schlussgerechnet, ein paar Aufträge - unter anderem die Ausstattung mit Computern und Ähnlichem - müssten noch ausgeschrieben werden.
Gibt es bis Schulbeginn auch Parkplätze?
Walter Gutmann fragte nach der Energie-Effizienz des Gebäudes. "Das Haus hat den Energie-Standard, zu dem wir verpflichtet sind", sagte Benkert mit Verweis auf den Standard eines sogenannten Effizienhauses 55, bei dem der Jahres-Primärenergiebedarf, per Definition, nicht über 40 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegen darf. Die Aula mit den großen Fensterflächen sei beispielsweise dreifach verglast und habe Entlüftungsritzen. Bei den Fenstern sei allerdings die Zweifach-Verglasung gewählt worden, damit sie nicht zu schwer würden und man sie beruhigt öffnen könne.
Dringend geklärt werden müsste, nach Ansicht von Eugen Albert, nun auch endlich die Frage der Parkplätze, denn wenn das Schuljahr losgeht, würden täglich rund 300 bis 400 Autos zum BBZ rollen. Dafür wolle die Stadt Münnerstadt nun Sorge tragen, sagte Landrat Bold. Seines Wissens nach seien etliche Parkplätze in Bahnhofsnähe angedacht. Zudem sollen "mittelfristig" welche auf dem Areal an der äußeren Lache entstehen.