Eine gute Millionen Euro Mehrkosten werden bei der Sanierung der Stadtpfarrkirche anfallen. Die ursprüngliche Kalkulation stammte aus den Jahren 2013 bis 2015. Mittlerweile haben sich die Preise am Bau stark verändert, was neben zusätzlich nötigen Arbeiten zu dieser Steigerung führt. Froh ist Pfarrer P. Markus Reis, dass eine Einigung mit der Diözese zur Teilung dieser Zusatzkosten erfolgt ist. Statt 3,2 Millionen Euro wird die Sanierung nun wohl 4,3 Millionen Euro kosten.
Die Diözese wird den Großteil der Kosten übernehmen, teilt P. Markus mit.„Es ist eine gute Lösung“, sagte Kirchenverwaltungsmitglied Hans Zenk in der jüngsten Sitzung des Gemeindeteams. P. Markus macht allerdings deutlich, dass auch die Kirchengemeinde nochmals einen spürbaren Beitrag leisten müsse. Das heißt: „Wir brauchen noch Spenden“, betont der Geistliche. Er ist dankbar, dass bereits viele geflossen sind und hoffe auf weitere Spendenbereitschaft. Grundsätzlich glaubt er, dass die Kirchengemeinde in der Lage ist, die Mehrkosten zu schultern.
Weitere statische Verbesserungen
Die Mehrkosten für die Kirchensanierung entstehen nicht nur durch Teuerungen. Enthalten darin sind drei weitere statische Maßnahmen, die sich inzwischen als notwendig herausgestellt haben: Im Dachstuhl müssen Nord- und Südseite aneinander verankert werden. Im Untergeschoss der Sakristei ist ein Stahlträger beschädigt und muss ausgetauscht werden. Der Rundbogen über dem Taufstein braucht eine Stabilisierung. Aus diesem Grund sind in diesem Bereich bereits die vorderen Reihen der seitlichen Kirchenbänke abgesperrt.
Bei den anstehenden Arbeiten geht es zudem um die Reinigung und Sicherung der Grisaille-Malereien und Fresken, die Reinigung und Hinterspritzung der Wände, die teilweise lose sind. Die Erneuerung der elektrischen Anlage mit Bankheizung, die Beleuchtung und Lautsprecheranlage sowie die Wandtemperierung sind weitere Arbeiten.
Ein Thema ist die Wiederherstellung des Mittelganges und die Neuaufteilung der Bänke. Die Fenster im Langschiff werden, wo nötig, repariert. Außerdem müssen die Figuren und Epitaphien gereinigt werden. Gesucht wird zudem ein neuer Platz für die Talkirchenmadonna und die Möglichkeit, dort Kerzen zu entzünden.
Die liturgische Neuordnung im Altarraum mit Altar, Ambo, Plätzen für die Leiter der Liturgie und die Ministranten ist nach Angaben von P. Markus Reis bereits in Arbeit, wird aber erst am Ende des Bauabschnittes aufgestellt werden. Als Perspektive für die Wiedereröffnung gelte nach wie vor Pfingsten 2024.
Gottesdienste in der Klosterkirche
Seit Mitte Januar gibt es in der Stadtpfarrkirche keine Gottesdienste mehr. Ausweichkirche ist die Münnerstädter Klosterkirche. Der erste Sonntagsgottesdienst habe gezeigt, dass das Gotteshaus derzeit ausreichend Platz bietet, um die Besucher aufzunehmen, so P. Markus.
Die Münnerstädter Stadtpfarrkirche ist derzeit nur noch für Besichtigungen geöffnet.
In den nächsten Wochen werden die Restarbeiten des 1. Bauabschnitts abgeschlossen sein.
Im Frühjahr soll der 2. Bauabschnitt folgen. Dieser macht es dann erforderlich, dass das gesamte Gotteshaus für die Dauer der Arbeiten geschlossen bleibt. Die Ausschreibungen werden derzeit vom Architekturbüro Grellmann Kriebel Teichmann und Partner in Würzburg vorgenommen.
Bereits seit 2019 läuft die umfangreiche Sanierung der Stadtpfarrkirche „St. Maria Magdalena“ Münnerstadt.