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Münnerstadt
Robotik: Wenn jeder Millimeter zählt
Die Robogeeks des Münnerstädter Gymnasiums haben in der „First Lego League“ zwei Pokale erlangt. Im Gespräch erzählen sie, worauf es ankommt.
Das Team der Robogeeks, bestehend aus Torben Ossig, Paul Schuhmann, Til Schneider, Daniel Beidel, Antonia Wolf, Noah Mauer, Benjamin Kehl, Marvin und Philipp Eisenmann beim Regionalwettbewerb in Würzburg. Nicht dabei, aber mit unterstützend, waren...       -  Das Team der Robogeeks, bestehend aus Torben Ossig, Paul Schuhmann, Til Schneider, Daniel Beidel, Antonia Wolf, Noah Mauer, Benjamin Kehl, Marvin und Philipp Eisenmann beim Regionalwettbewerb in Würzburg. Nicht dabei, aber mit unterstützend, waren die Abiturienten Linus Ziegler, Adam Hauk und Frederik Dürr.
Foto: Jürgen Hack | Das Team der Robogeeks, bestehend aus Torben Ossig, Paul Schuhmann, Til Schneider, Daniel Beidel, Antonia Wolf, Noah Mauer, Benjamin Kehl, Marvin und Philipp Eisenmann beim Regionalwettbewerb in Würzburg.
Ellen Mützel
 |  aktualisiert: 29.05.2024 17:10 Uhr

Die Robogeeks haben abgeräumt, und zwar gleich zweimal. Bei der Gruppe von Schülerinnen und Schülern des Schönborn-Gymnasiums handelt es sich, wie der Name schon ein wenig verrät, um eine Tüftelgruppe aus dem Wahlfach „Robotik“ – ein nicht benotetes Fach, das Schülerinnen und Schüler in ihrer Mittagspause belegen können.

Bei dem in Würzburg stattfindenden Regionalwettbewerb musste sich die Gruppe mit ihrem Roboter auf dem Spieltisch beweisen.

2. Platz und 2 Pokale 

Von fünf möglichen Pokalen (Robot-Design, Robot-Game, Forschungsprojekt, Grundwerte und Gesamtbeurteilung) erreichten die Robogeeks zwei: im Robot-Design und im Robot-Game. Gesamt waren sie auf dem 2. Platz vertreten.

„Dieses Jahr waren es mit uns zwölf Teams – leider nur zwölf: Ab 13 wären wir als zweiter Platz auch weiter in den nächsten Wettbewerb gekommen“, sagt einer der Robogeeks, Paul Schuhmann.

Schon sechs Jahre dabei

Doch von vorne: Die meisten im Team sind schon lange im Wahlfach dabei, der Großteil sechs Jahre. Zu Beginn lernen die Neuen erstmal: wie funktioniert ein Farbsensor , wie konfiguriert man Motoren, wie baut man dies und das am besten zusammen. Wer schon gut genug ist, beteiligt sich am Wettbewerbsprojekt.

Zum Beginn einer neuen Saison erhält die Gruppe ein Challenge-Set von Lego mit Spielmatte und verschiedenen Aufgabenmodellen, die es zusammenzubauen gilt. Anschließend entscheidet die Gruppe, ob es sinnvoll ist, den Roboter vom vergangenen Jahr zu behalten, oder etwas neues zusammenzubauen.

„Wir hatten vorher eine Art Gabelstapler. Dieses Jahr gab es viele Aufgaben, wo man einfach nur gegen etwas fährt oder kleinere Motorbewegungen benötigt, dafür war der alte uns zu klobig“, erklärt Paul Schuhmann.

In der Turnhalle der Wolffskeel-Schule in Würzburg fand der Wettbewerb statt.       -  In der Turnhalle der Wolffskeel-Schule in Würzburg fand der Wettbewerb statt.
Foto: Jürgen Hack | In der Turnhalle der Wolffskeel-Schule in Würzburg fand der Wettbewerb statt.

Torben Ossig ergänzt: „Wir haben jetzt einen Kernroboter, und setzen mit einem Clipsystem immer verschiedene Aufsätze darauf, um damit einzelne Aufgaben zu lösen.“ Dann geht es darum, dem Roboter Leben einzuflößen, indem die Jugendlichen ihn programmieren.

Das erfordert viel Kleinstarbeit: Allein um von Punkt A nach Punkt B zu kommen, haben sie auf dem iPad einen ganzen Block an Befehlen stehen. „Man kann auslesen, wie viel Grad sich ein Rad gedreht hat. Von dem Standpunkt wissen wir, dass wir etwa 620 Grad fahren müssen. Klappt das aus irgendeinem Grund nicht, haben wir einen Timer eingebaut, dann bricht das automatisch nach 8 Sekunden ab“, erklärt Paul einen Schritt.

Damit alles passt, kommt die Gruppe auch mal außerhalb der Wahlfachstunden zusammen und bastelt.

Millimeter entscheiden

Als die Gruppe versucht, einen „Run“, also einen Durchlauf durch das Spielfeld zu demonstrieren, wird klar, dass die Sache in der Praxis noch komplizierter ist. „Das müsste der richtige Run sein“, „Da vorne fehlt etwas bei dem Kasten“, „Nein, das ist der falsche Run“, „Das hier muss weiter rechts stehen“, ist aus dem Stimmwirrwar zu hören.

„Der Wettbewerb ist schon ein bisschen her“, kommentiert Jürgen Hack, Lehrer und Coach des Wahlfachs, von der Seite. Aber er weiß auch, wie genau sein Team arbeiten muss: „Es kann sein, dass das Hindernis an unserem Tisch in der Schule zwei bis drei Millimeter versetzt klebt, also anders als am Wettbewerbstisch. Dann bleibt der Roboter eben hängen, wo er sonst nicht hängen bleiben würde.“

Untergrund und Licht beeinflussen den Roboter

Auch eine Auswirkung hat, dass sich die Matte, auf der die Robogeeks in der Schule ihren Roboter einfahren und üben, mit der Zeit abnutzt und immer weniger Grip hat als die neue Matte, die beim Wettbewerb ausliegt. „Auf der verhält sich der Roboter ganz anders“, sagt Paul.

Und: Die anderen Lichtverhältnisse in der Halle haben auch einen hohen Einfluss. Weil die Sensoren da sehr empfindlich sind, kann es sein, dass die Robogeeks da noch mal nachjustieren müssen.

Wie ein Wettbewerb abläuft

Neben dem Durchlauf auf der Spielmatte, dem Robot-Game, gibt es jedoch noch andere Kategorien, in denen sich die Robogeeks beweisen müssen. Torben Ossig berichtet vom Wettbewerb: „Man trifft sich in der Sporthalle einer Schule, diesmal eben Würzburg. Es gibt Übungstische für jedes Team, wo man noch mal seine Runs testen kann.“

Eine Jury bewertet den Aufbau und die Programmierung des Roboters (Robot-Design), wie die Teammitglieder miteinander und mit anderen Teams umgehen (Grundwerte) und eine Vorstellung zum Forschungsprojekt – dieses Jahr war es das Thema „Future Energy“.

Das Team bei der Vorstellung des Forschungsprojektes.       -  Das Team bei der Vorstellung des Forschungsprojektes.
Foto: Jürgen Hack | Das Team bei der Vorstellung des Forschungsprojektes.

„Dann gibt es noch das besondere Robot-Game. Da gibt es verschiedene Runden, erst hat man drei Runden, da wird die Höchstpunktzahl gewertet. Dann geht es mit nur noch einem Durchlauf bis ins Finale“, erzählt Torben.

Dazu gibt es Verpflegung, Musik und Stimmung. Kommentiert wird alles von einer professionellen Radiomoderatorin. „Die ist da den ganzen Tag am Mikrofon“, sagt Coach Jürgen Hack.

Er ist glücklich mit der Leistung seines Teams: „Es war für mich sehr positiv, dass wir im Robot-Game gewonnen haben, und zwar ohne Konkurrenz. Das war ein Durchmarsch.“

 

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