Auch in Münnerstadt werden demnächst besonders historische Gebäude wieder angestrahlt. Allerdings wird dies nur noch an Wochenenden und zu besonderen Anlässen wie Feiertagen der Fall sein. Darauf einigten sich die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses mit acht zu zwei Stimmen. Der Vorschlag, die Beleuchtung an allen Tagen wieder bis 23 Uhr anzuschalten, war kurz zuvor mit vier zu sechs Stimmen gescheitert.
In Münnerstadt blieb es dunkel
Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine und der folgenden Energiekrise hatte die Bundesregierung ab dem 1. September 2022 die „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen“ beschlossen.
Eine Folge davon war, dass die Beleuchtung von historischen Gebäuden ausgeschaltet wurde. Vor beinahe einem Jahr lief die Verordnung aus und allmählich gingen die Lichter an den Denkmälern wieder an. Nicht so in Münnerstadt . Da blieben die Scheinwerfer aus. Bis das Thema jetzt auf die Tagesordnung der Ausschusssitzung kam.
Zu bestimmten Zeiten ist Objektbeleuchtung verboten
Bürgermeister Michael Kastl informierte darüber, dass die Objektbeleuchtung historischer Gebäude in der Zeit von 23 Uhr bis zur Morgendämmerung ohnehin verboten ist. „Über den Daumen gepeilt“ habe das Anstrahlen 3466 Euro im Jahr gekostet. Aber es gehe ja auch um Energieeinsparung allgemein.
Wenn man die Strahler jetzt wieder anschalten wolle, dann gehe kein Weg an LED-Leuchten vorbei, womit zwei Drittel der Energiekosten eingespart werden könnten. Für die Umrüstung wären etwa 20.000 Euro fällig.
Anstrahlen am Wochenende genügt
Es reiche ja ein Anstrahlen an den Wochenenden, meinte Adrian Bier dazu. Und im Sommer sei es abends so lange hell, dass man es auch nicht bräuchte.
Natürlich könnte man auf LED umstellen, sagte Klaus Schebler dazu. Er sei aber gegen das Anstrahlen, die Leute hätten sich inzwischen daran gewöhnt, dass die Lichter aus sind. Außerdem sei Münnerstadt Mitglied im Sternenpark Rhön, dessen Zielen das nächtliche Anstrahlen widerspreche.
Lässt sich die Steuerung umstellen?
Michael Kastl meinte dazu, dass ja die Gebäude angestrahlt werden und nicht der Himmel. Er fragte bei Bauamtsleiter Simon Glückert nach, ob es möglich sei, die Steuerung so umzustellen, dass die Strahler nur am Wochenenden leuchten. Das sei mit geringem Aufwand möglich, lautete die Antwort.
Sie würde die Denkmäler wieder bis 23 Uhr beleuchten, sagte Rosina Eckert.
Man sollte es einmal ausprobieren und könne die Strahler ja nach und nach auf LED-Technik umstellen. Es stimme nicht, dass woanders auch nicht beleuchtet wird. „Wir haben eine schöne historische Altstadt , da sollten wir was draus machen“, betonte Rosina Eckert. Nach ihrer Meinung sollte man das Obere Tor, die Stadtpfarrkirche und die Zehntscheune nicht nur an den Wochenenden beleuchten. Und sie wolle dabei auch auf keines der drei Objekte verzichten.
Beleuchtung sollte etwas Besonderes sein
Sie fände es schade, wenn gar nichts mehr beleuchtet wird, meinte auch Britta Bildhauer . Aber die Beleuchtung sollte etwas Besonderes sein, zu besonderen Anlässen oder an den Wochenenden, meinte Leo Pfennig dazu. So sah es auch Johannes Wolf , der zeitnah auf LED-Technik umstellen will. Das müsste man gar nicht, zumindest im Sommer wären die Strahler ja nur zwei, drei Stunden an, sagte Jürgen Eckert dazu.
Die Gebäude haben Jahrhunderte so gestanden, ohne angestrahlt zu werden, sagte Michael Kastl . Es gehe hier nicht um die Kosten, sondern darum, Energie zu sparen.
Nach dem Beschluss des Ausschusses werden die Strahler künftig am Wochenende leuchten und zu besonderen Anlässen, die noch zu definieren sind, wie es Leo Pfennig formulierte.
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Eine gute Entscheidung des Münnerstädter Stadtrats.