Bei einem Flug nach London bei der Abifahrt ist er auf die Idee gekommen, sich näher mit der Aerodynamik von Flugprofilen zu beschäftigen. "Weil mir Fragen über Flugzeuge gestellt wurden, die ich nicht beantworten konnte", sagte Leonhard Benkert bei der Siegerehrung während des Regionalwettbewerbes " Jugend forscht " in Haßfurt. Jetzt hat er sich so intensiv mit der Aerodynamik beschäftigt, dass er den ersten Preis im Fachbereich Physik erlangt hat.
Seit der fünften Klasse hat ihn Fachlehrerin Petra Bieber unterrichtet, die auch seit Jahren die Schüler beim Wettbewerb " Jugend forscht " betreut. Ihr bereitete Leonhard Benkert bei der Siegerehrung ein besonderes Geschenk: Er dankte ihr ausdrücklich und fügte hinzu: "Auch wenn sie unsere Schule dieses Jahr verlässt, habe ich sie trotzdem lieb", sagt er. Das fand bei den Anwesenden großen Anklang. Petra Bieber wechselt zum Halbjahr als ständige Stellvertreterin des Schulleiters ans Martin-Pollich-Gymnasium nach Mellrichstadt.
Eigentlich, so gestand Leonhard Benkert, sei der Anreiz gewesen, mehr Platz im Flugzeug zu haben, denn bei der gebuchten Airline nach London gab es davon nur wenig. Aerodynamische Effekte seien es, die Flugzeuge, atemberaubende Zeugen der modernen Ingenieurkunst, möglich machen, heißt es in der Beschreibung seines Forschungsprojektes. "Diese werden in der vorliegenden Arbeit aus wissenschaftlicher Sicht erläutert und veranschaulicht." Hiefür gelte es, nicht nur die physikalischen Grundlagen hinter dieser Erscheinung mithilfe von Rauch in einem Windkanal und einer professionellen Analysesoftware zu visualisieren, sondern auch einen Flügelquerschnitt bei unterschiedlichen Anstellwinkeln in einem Windkanal mit Hinblick auf Auftrieb und Luftwiderstand zu untersuchen. Aus den gewonnen Daten soll der Strömungswiderstandskoeffizient und der Auftriebsbeiwert, mit denen Aussagen über die strömungsmechanischen Beschaffenheiten der Tragflächen getroffen können, berechnet und in einen Kontext gesetzt werden.
Die sorgfältige Versuchsanordnung und -durchführung hat die Jury überzeugt, Leonhard Benkert konnte sogar anschaulich demonstrieren, warum Kunstfugzeuge auf dem Rücken fliegen können.
Die Juroren gratulierten dem jungen Wissenschaftler und wünschten ihm viel Erfolg beim Landeswettbewerb in München.
Im Wettbewerb "Schüler experimentieren" trat Frederik Dürr vom Schönborn-Gymnasium an. Er widmete sich dem Energiespeicher der Zukunft, indem er eine Elektrolyse von Wasser durchführt. Der Wasserstoff soll mit Kohlenstoffdioxid zu Methanolsynthetisiert werden, das Methanol kann leicht gelagert und bei Bedarf rückverstromt werden. Allerdings musste sich Frederik Dürr im Fachbereich Chemie einer riesigen Konkurrenz stellen und schaffte es nicht zum Landeswettbewerb.
Biologie und Chemie waren Spitzenreiter, 130 Jugendliche präsentierten 75 innovative Forschungsarbeiten . Groß war die Spannung bei der Feierstunde in Haßfurt. Die Region Mainfranken GmbH konnte zur Abschlussveranstaltung des zweitägigen Wettbewerbs 350 Gäste begrüßen. Landrat Wilhelm Schneider , Vorsitzender der Region Mainfranken GmbH und Regierungsvizepräsidenten Jochen Lange überreichten den stolzen Gewinnerinnen und Gewinnern Siegerurkunden und Sachpreise. Mit 130 Teilnehmer und 75 Arbeiten konnte eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden.
Seit vielen Jahren unterstützt die Regionalentwicklungsgesellschaft Region Mainfranken GmbH das Engagement der Jugendlichen, um die gute Position der Innovationsregion Mainfranken nachhaltig zu sichern. "Die mainfränkische Wirtschaft kann sich auf den hoch qualifizierten Nachwuchs direkt vor der Haustüre freuen", so Landrat Wilhelm Schneider . Der Wettbewerbsmodus unterscheidet zwei Alterssparten (Schüler experimentieren unter 15 Jahre, Jugend forscht ab 15 Jahre) und sieben Fachbereiche (Arbeitswelt, Biologie , Chemie , Geo-/Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik , Technik). Die Bewertung der Arbeiten erfolgte durch Juroren aus Schule und Wirtschaft nach inhaltlichen, konzeptionellen und gestalterischen Aspekten. Auf Messeständen, die von den Teilnehmern in Eigenregie eingerichtet wurden, präsentierten die Jugendlichen die Ergebnisse ihrer Forschung.
Alexander Pabst, Leiter des Regionalwettbewerbs, dankte den Schulleitern, Betreuungslehrkräften und Juroren für ihre Mitarbeit. Deren ehrenamtliches Engagement sei ein wichtiger Baustein von Jugend forscht und leiste Hilfestellung für die motivierten Schülerinnen und Schüler .