Bad Kissingen
Mountainbike-Trails: Auf dicken Reifen durch die Rhön
Der Landkreis will sich stärker im Radtourismus positionieren. Für das Mountainbike-Projekt wurde ein 1600 Kilometer langes, mögliches Wegenetz ausgemacht.
Die Mountainbike-Szene in die Rhön holen und für sie ein eigenes Wegenetz anlegen. Diese Idee gärt im Landkreis schon seit beinahe zwei Jahren. Und allmählich nimmt das Mountainbike-Programm Fahrt auf. "Dieses Jahr wollen wir in die Vollen gehen", sagt Kreisentwickler Jürgen Metz vom Landratsamt.
Das Vorhaben wird von der Regierung als Leader-Projekt gefördert, eine Untersuchung über Machbarkeit und Umsetzung ist mittlerweile abgeschlossen. Welche Strecken sind interessant? Müssen bestehende Wege verändert werden? Gibt es überhaupt eine Zielgruppe für die Rhön? Wichtigstes Ergebnis: "Ja, es macht Sinn, das Projekt weiterzubetreiben", fasst Metz zusammen. Das Mittelgebirge sei für den Mountainbike-Tourismus geeignet.
In der Studie wurde der gesamte bayerische Teil der Rhön untersucht. Es wurden vor allem bestehende Wege identifiziert, die als Mountainbike-Strecken ausgewiesen werden können. Heraus kam ein 1620 Kilometer langes, mögliches Wegenetz inklusive Zubringern, Alternativ- und Abkürzungsstrecken. "Die Länge der eigentlichen Touren liegt bei brutto 1380 Kilometern", berichtet der Wirtschaftsförderer. Einige Abschnitte werden von zwei oder drei Touren gemeinsam benutzt. Abzüglich dieser Dopplungen bleiben 1260 Kilometer Mountainbike-Strecke für die bayerische Rhön, verteilt auf 36 einzelne Touren. Schwerpunkte sind die Schwarzen Berge, der Kreuzberg, aber auch das Saaletal und die Lange Rhön bei Rappershausen.
"Mit diesen Strecken gehen wir jetzt in die Abstimmung", erklärt Metz das weitere Vorgehen. Naturschutz, Gemeinden, Jäger und betroffene Grundstückseigentümer müssen ihr Okay geben. "Dann sehen wir, was von den Strecken übrigbleibt", sagt er.
Sobald das endgültige Wegenetz festgelegt wurde, soll das Projekt in die nächste Phase starten. Größere Baumaßnahmen sind nicht vorgesehen. Die Wege müssen aber wo nötig freigeschnitten und beschildert werden. Danach könne die Vermarktung starten. GPS-Touren sollen angeboten und Sport-Events veranstaltet werden. Und: "Wir müssen Hoteliers und Gastronomen auf die Chancen aufmerksam machen", betont Metz.
Zielgruppen sollen keine Sportler sein, die extreme Trails oder Downhill fahren. Die Rhön sei für Menschen reizvoll, die gern Touren fahren. Die Region stehe nicht in Konkurrenz zu den Alpen, sondern zu anderen Mittelgebirgen wie dem Harz. "Ich glaube, dass wir da gut mithalten können", ist der Kreisentwickler sicher.
Inwiefern das reguläre, 800 Kilometer lange Radwegenetz im Landkreis mit anderen Regionen mithalten kann, soll jetzt in einem unterfrankenweiten Projekt eruiert werden. Die Teilnahme daran wurde auch in der letzten Sitzung des Wirtschafts- und Umweltausschusses des Kreistags diskutiert. "Nachdem wir uns im Radtourismus positionieren wollen, halten wir das für sinnvoll", sagt er.
Die Landkreise Haßberge (federführend), Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Kitzingen sowie Landkreis und Stadt Schweinfurt lassen ihre vorhandene radtouristische Infrastruktur untersuchen und Schwachstellen identifizieren. Im Vergleich zu führenden Radregionen soll anschließend erarbeitet werden, wie das Angebot in der Region zu verbessern ist. "Insgesamt sind wir gut aufgestellt", findet Metz. In einigen Gegenden gibt es allerdings noch Luft nach oben, etwa im östlichen Landkreis. "Die Anbindung nach Schweinfurt ist mit Sicherheit eine Schwachstelle", merkte Maßbachs Bürgermeister Matthias Klement (CSU) in der Sitzung an.
Vor zwei Jahren hat der Landkreis ein neues Radwegeprogramm beschlossen. Seitdem umgesetzt wurden der Radweg von Garitz nach Wittershausen, mit der Kommune der Radweg von Euerdorf nach Wirmsthal sowie der von Weichtungen zur Randsbachmühle. Dieses Jahr wird laut Pressesprecherin Lena Pfister der Radweg von Rannungen nach Pfändhausen entlang der KG 10 angegangen. Auf kommunaler Ebene laufen außerdem die Arbeiten am Rhön-Sinntal-Radweg.
Beim staatlichen Bauamt in Schweinfurt stehen in naher Zukunft kaum konkrete Projekte an, erklärt der zuständige Abteilungsleiter Matthias Wacker. Der Radweg Albertshausen wird bis zur Garitzer Kreuzung fortgeführt, wenn die Arbeiten am Kreisverkehr beginnen und der Westring saniert wird. Nach wie vor in Planung ist der Radweg entlang der Saale zwischen Bad Kissingen und Euerdorf. Das Bauamt stimmt sich derzeit mit Naturschutz, Grundstückseigentümern, Wasserwirtschaft sowie den Kommunen ab. "Das ist keine leichte Herausforderung", sagt Wacker mit Blick auf die schwierige Trassenführung und die Frage nach den Kosten.
Das Vorhaben wird von der Regierung als Leader-Projekt gefördert, eine Untersuchung über Machbarkeit und Umsetzung ist mittlerweile abgeschlossen. Welche Strecken sind interessant? Müssen bestehende Wege verändert werden? Gibt es überhaupt eine Zielgruppe für die Rhön? Wichtigstes Ergebnis: "Ja, es macht Sinn, das Projekt weiterzubetreiben", fasst Metz zusammen. Das Mittelgebirge sei für den Mountainbike-Tourismus geeignet.
Mountainbike-Netz für Touren
In der Studie wurde der gesamte bayerische Teil der Rhön untersucht. Es wurden vor allem bestehende Wege identifiziert, die als Mountainbike-Strecken ausgewiesen werden können. Heraus kam ein 1620 Kilometer langes, mögliches Wegenetz inklusive Zubringern, Alternativ- und Abkürzungsstrecken. "Die Länge der eigentlichen Touren liegt bei brutto 1380 Kilometern", berichtet der Wirtschaftsförderer. Einige Abschnitte werden von zwei oder drei Touren gemeinsam benutzt. Abzüglich dieser Dopplungen bleiben 1260 Kilometer Mountainbike-Strecke für die bayerische Rhön, verteilt auf 36 einzelne Touren. Schwerpunkte sind die Schwarzen Berge, der Kreuzberg, aber auch das Saaletal und die Lange Rhön bei Rappershausen.
"Mit diesen Strecken gehen wir jetzt in die Abstimmung", erklärt Metz das weitere Vorgehen. Naturschutz, Gemeinden, Jäger und betroffene Grundstückseigentümer müssen ihr Okay geben. "Dann sehen wir, was von den Strecken übrigbleibt", sagt er.
Sobald das endgültige Wegenetz festgelegt wurde, soll das Projekt in die nächste Phase starten. Größere Baumaßnahmen sind nicht vorgesehen. Die Wege müssen aber wo nötig freigeschnitten und beschildert werden. Danach könne die Vermarktung starten. GPS-Touren sollen angeboten und Sport-Events veranstaltet werden. Und: "Wir müssen Hoteliers und Gastronomen auf die Chancen aufmerksam machen", betont Metz.
Zielgruppen sollen keine Sportler sein, die extreme Trails oder Downhill fahren. Die Rhön sei für Menschen reizvoll, die gern Touren fahren. Die Region stehe nicht in Konkurrenz zu den Alpen, sondern zu anderen Mittelgebirgen wie dem Harz. "Ich glaube, dass wir da gut mithalten können", ist der Kreisentwickler sicher.
Inwiefern das reguläre, 800 Kilometer lange Radwegenetz im Landkreis mit anderen Regionen mithalten kann, soll jetzt in einem unterfrankenweiten Projekt eruiert werden. Die Teilnahme daran wurde auch in der letzten Sitzung des Wirtschafts- und Umweltausschusses des Kreistags diskutiert. "Nachdem wir uns im Radtourismus positionieren wollen, halten wir das für sinnvoll", sagt er.
Die Landkreise Haßberge (federführend), Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Kitzingen sowie Landkreis und Stadt Schweinfurt lassen ihre vorhandene radtouristische Infrastruktur untersuchen und Schwachstellen identifizieren. Im Vergleich zu führenden Radregionen soll anschließend erarbeitet werden, wie das Angebot in der Region zu verbessern ist. "Insgesamt sind wir gut aufgestellt", findet Metz. In einigen Gegenden gibt es allerdings noch Luft nach oben, etwa im östlichen Landkreis. "Die Anbindung nach Schweinfurt ist mit Sicherheit eine Schwachstelle", merkte Maßbachs Bürgermeister Matthias Klement (CSU) in der Sitzung an.
Vor zwei Jahren hat der Landkreis ein neues Radwegeprogramm beschlossen. Seitdem umgesetzt wurden der Radweg von Garitz nach Wittershausen, mit der Kommune der Radweg von Euerdorf nach Wirmsthal sowie der von Weichtungen zur Randsbachmühle. Dieses Jahr wird laut Pressesprecherin Lena Pfister der Radweg von Rannungen nach Pfändhausen entlang der KG 10 angegangen. Auf kommunaler Ebene laufen außerdem die Arbeiten am Rhön-Sinntal-Radweg.
Radweg Euerdorf zieht sich
Beim staatlichen Bauamt in Schweinfurt stehen in naher Zukunft kaum konkrete Projekte an, erklärt der zuständige Abteilungsleiter Matthias Wacker. Der Radweg Albertshausen wird bis zur Garitzer Kreuzung fortgeführt, wenn die Arbeiten am Kreisverkehr beginnen und der Westring saniert wird. Nach wie vor in Planung ist der Radweg entlang der Saale zwischen Bad Kissingen und Euerdorf. Das Bauamt stimmt sich derzeit mit Naturschutz, Grundstückseigentümern, Wasserwirtschaft sowie den Kommunen ab. "Das ist keine leichte Herausforderung", sagt Wacker mit Blick auf die schwierige Trassenführung und die Frage nach den Kosten.Themen & Autoren / Autorinnen