
Schattige Buchenwälder wechseln sich mit weiten Ausblicken und offenen Wiesen ab - die Rhöner Landschaft ist vielseitig. Das Beste daran: Nichts ist wirklich weit voneinander entfernt. Das zeigt die knapp 12 Kilometer lange Mountainbiketour von Redakteur Johannes Schlereth entlang der Landkreisgrenze. Empfehlenswert ist es, diese mit einem vollgefederten Rad, einem sogenannten Fully zu fahren.
Der Ausgangspunkt der Strecke befindet sich in Langenleiten . Das Ortsbild ist geprägt vom Grünstreifen, auf dem sich der Kunstanger befindet. Ortsansässige Künstler stellen dort einige ihrer Werke aus. Am nördlichen Ortsende, unterhalb des Sportplatzes startet die Radtour auf einer Schotterpiste. Leichte Gefälle und Steigungen bringen den Radler auf dem Hochrhöner in Richtung des Reidelbergs. Dort befindet sich eine Wetterschutzhütte aus Holz. Außerdem gibt es dort auf einer Schautafel verschiedene Informationen zur Kulturlandschaft am Fuße des Kreuzbergs. Der ideale Ort also, um kurz Innezuhalten, die Ruhe im Wald zu genießen und einen Schluck Wasser zu trinken, bevor es weiter bergab ins Kellersbachtal geht.
Entspannen bei Waldmeisterduft
Dort herrscht Natur pur. Ein Holzsteg führt über den wild plätschernden Kellersbach, der Duft von Waldmeister und Bärlauch liegt im Frühjahr in der Luft. Hier empfiehlt es sich nochmals kurz eine Rast einzulegen, weil das nächste Etappenstück Mountainbiker fahrtechnisch vor Herausforderungen stellt. Grund dafür ist neben der Beschaffenheit des Weges das Geländeniveau. Auf einer steinigen Piste müssen auf etwa 700 Meter Strecke rund 100 Höhenmeter überwunden werden. Dabei heißt es die Zähne zusammenbeißen und durchhalten. Am Ende der steilen Passage trifft unsere Route auf einen Schotterweg. Dort heißt es links abbiegen und: den Puls beruhigen.
Pittoreske Landschaft
Dabei sollte der Tunnelblick abgelegt werden. Es geht durch ein grünes Tal entlang der Bergflanke des Kreuzbergs. Die Aussicht auf dem Weg zum Guckaspass ist malerisch: saftige grüne Matten und im Hintergrund der Feuerberg. Angekommen am Wanderparkplatz muss die Straße überquert werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder trägt der Biker sein Fahrrad die Stufen auf der gegenüberliegenden Seite nach oben, oder umfährt die Treppen über den Feldweg etwa 50 Meter unterhalb der Stufen. Auch hier lohnt es sich, den Blick in die Ferne schweifen zu lassen, bevor wieder klettern angesagt ist, bis der aufgelassene Steinbruch Bellevue erreicht ist. Das Geotop ist Landschaftsschutz-, FFH- und Vogelschutzgebiet. Außerdem lassen sich dort die für die Rhön typischen Basaltsäulen anschauen.
Letzter Anstieg
Die Kissinger Hütte auf dem Gipfel des Feuerbergs ist mit 832 Metern über Normalnull der höchste Punkt der Strecke. Die Wandergaststätte bietet trotz Corona die Möglichkeit, sich zu stärken - selbstverständlich müssen dabei die Hygieneauflagen wie der Mindestabstand eingehalten werden. Im Biergarten zeigt sich, warum die Rhön zurecht als Land der Offenen Fernen bezeichnet wird. Die Sicht reicht bis zu den Gleichbergen bei Römhild und bei gutem Wetter sogar darüber hinaus.
Nach einem erfrischenden Kaltgetränk geht es auf dem letzten Streckenstück weiter. Steigungen kommen auf den verbleibenden Kilometern nicht mehr. Der "Rhön-Rundweg 3 - Schwarze Berge " führt den Mountainbiker bergab zum "Rhön-Rundweg 10 - Walddörfer", der zurück nach Langenleiten zum Ausgangspunkt der Tour führt.