Im vorigen Jahr wurde in Motten über das Regionalbudget der Brückenauer Rhönallianz ein Wohnmobilstellplatz auf dem Dorfplatz eingerichtet. Eine E-Ladesäule und eine Versorgungssäule für Wohnmobile mit Strom und Wasser sind installiert. "Der Platz wird sehr gut angenommen, obwohl wir noch gar nicht richtig in die Werbung eingestiegen sind", sagte Bürgermeisterin Katja Habersack.
Seit Beginn der Saison stehen pro Nacht zwischen drei und sieben Wohnmobile auf dem Platz. "Die Investition hat sich gelohnt. Wir bekommen sehr viel positive Rückmeldung."
Der Dorfplatz liege ideal mitten im Ort. Genutzt werden können die Toiletten im angrenzenden Gebäude. "Wir bekommen viel Lob, wie sauber alles ist."
Der Mottener Wohnmobilstellplatz sei ein Baustein im Wohnmobil-Stellplatz-Konzept der Brückenauer Rhönallianz, erklärte Habersack. Das habe zum Ziel vorhandene Infrastruktur im Allianzgebiet auszubauen und neue zu schaffen.
So soll ein Mehrwert für die Region erzielt werden. Die Wohnmobilstellplätze werden ein gemeinsames Beschilderungs- und Informationskonzept bekommen, mit dem auf die vielfältigen Angebote innerhalb der Rhönallianz hingewiesen werde.
Werbung, der Verweis auf gegenseitige Angebote und Besonderheiten sollen Menschen, die gerne das Wohnmobil nutzen, für die Region interessieren und Möglichkeiten aufzeigen. So könne man beispielsweise in Motten übernachten, in Motten etwas über die touristischen Möglichkeiten in Bad Brückenau erfahren, eine Nacht bleiben und von dort weiter nach Geroda auf den ebenfalls neuen Wohnmobilstellplatz fahren.
Örtliche Gastronomen profitieren
So werde es möglich, die Region zu erkunden und mehrere Gemeinden profitieren. Der Wohnmobilstellplatz in Motten sei aber nicht nur wichtig für das Gesamtkonzept, sondern auch ein wichtiges Angebot vor Ort, betonte Habersack.
Von örtlichen Gastronomen habe sie schon gehört, dass Gäste, die mit dem Wohnmobil kommen, auch gerne Essen gehen. "Laut einer Studie lässt ein Wohnmobilist 40 bis 50 Euro pro Nacht in einem Ort für Übernachtung, Einkauf und Einkehr", sagt Habersack.
Sie hofft, dass die Wohnmobilfahrerinnen und -fahrer auch den neuen Dorfladen in Motten mit seinen regionalen Spezialitäten gerne annehmen werden. Ideal sei der Standort am Dorfplatz auch wegen seiner unmittelbaren Nähe zum Rad- und Wanderwegenetz.
In die Extratour "Der Mottener" kann direkt eingestiegen werden. Wanderer finden im Mottener Gemeindegebiet gleich drei Gaststätten vor und können auch tagsüber und unter der Woche gut essen gehen. Habersack sieht den Wohnmobilstellplatz als Bereicherung für alle Beteiligten.
Ausdrücklich betont sie, dass es keine Konkurrenz zum Campingplatz in Kothen sei. Bewusst sei beim Erlass der Satzung der Passus aufgenommen worden, dass Campen auf dem Dorfplatz verboten sei. Wer ein Zelt aufstellen möchte, müsse auf einen Campingplatz.
Die Satzung besagt auch, dass der Dorfplatz weiterhin ein multifunktionaler Platz bleibt. Sollten Vereins- oder Dorffeste anstehen und der Dorfplatz benötigt werden, dann haben diese Feiern Vorrang und der Wohnmobilstellplatz könne nicht genutzt werden.
Die Satzung beinhaltet ferner formale Regeln, unter anderem ist offenes Feuer nicht gestattet. Wohnmobile können den Platz auch im Winter nutzen.
Gebühren erhebt die Gemeinde Motten keine. Allerdings soll in Kürze eine Spendenbox aufgestellt werden und die Gäste können, je nachdem, was ihnen der Aufenthalt in Motten wert ist, eine Spende hinterlassen.
"Wir haben uns bewusst gegen Gebühren entschieden, freuen uns aber über eine Spende, immerhin stellen wir die Infrastruktur zur Verfügung". Über eine Entsorgungsstation verfügt der Platz allerdings nicht.