Eine Äußerung aus der jüngsten Gemeinderatssitzung erhitzte die Gemüter der Kirchenverwaltung und vor allem der Kindergartenleiterin Claudia Lieb. Ein fehlendes Kindergartenkonzept sei vom Landkreis „mehrfach angemahnt worden“.
Jugendamt gewährte Aufschub
Dem widersprechen sowohl Claudia Lieb, als auch die Kirchenverwaltung energisch. Nicht nur sei ein Rahmenkonzept bereits zum Einzug in das neue Kinderhaus im April vergangenen Jahres vorhanden gewesen, sondern vom Jugendamt sei auch ein Aufschub gewährt worden. Personal- und der daraus resultierende Zeitmangel hatte dazu geführt, dass die Konzeption nicht fristgerecht bis zum 31.12.22 beim Jugendamt eingereicht werden konnte.
Claudia Lieb hatte bereits im November vergangenen Jahres eine entsprechende E-Mail an den Leiter des Jugendamtes, Manfred Kutz, geschrieben, der den Aufschub bis Ende August dieses Jahres gewährte und aus diesem Grund die noch ausstehende Konzeption nicht angemahnt hatte. Dies hatte er gegenüber der Kirchenverwaltung erneut mündlich bestätigt.
Darüber hinaus sei für einen besseren Schallschutz gar kein Kindergartenkonzept nötig. „Das Konzept hat mit der Akustik nichts zu tun“, betont Claudia Vogel von der Kirchenverwaltung.
Nachbesserungen nötig
Die hohe Dringlichkeit von Nachbesserungen im Schallschutz zeigen sich schon nach wenigen Minuten in der Nachmittagsbetreuung. Obwohl nicht alle Kinder da sind, steigt der Geräuschpegel schnell und deutlich an. Bei einer mit 35 Kindern voll besetzten Mensa mit dem mittagessenüblichen Geschirrgeklapper, Stühlerücken, Besteckgeklimper, Spülmaschinenrauschen und Gesprächen braucht man unter der mehr als fünf Meter hohen Decke starke Nerven, berichtet stellvertretende Kindergartenleiterin Katrin Benoit. Auch die Kinder litten unter dem Geräuschpegel, der sich aus ihrem Spielalltag ergibt, berichtet sie.
Das Rahmenkonzept stehe bereits, nur Feinheiten gelte es noch einzuarbeiten. „Um ein einrichtungsspezifisches Konzept zu erarbeiten, wollten wir erst einmal die Bedürfnisse der Kinder erfassen. Hinzu kommen auch die individuellen Bildungs- und Erziehungsvorstellungen der Fachkräfte“, erläutert die Kindergartenleiterin Claudia Lieb.
Sie zeigt sich auch aus dem Urlaub heraus zuversichtlich, dass das komplette Kindergartenkonzept fristgerecht bis zum 31. August fertiggestellt und an das Jugendamt geschickt werden kann. Sowohl sie als auch die Kirchenverwaltung wollen baldigen Schallschutz - unabhängig vom Kindergartenkonzept.
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