Auch wenn er es beim Training gerne mal etwas lockerer angehen lässt, zählt der 18-jährige Moritz Fischer zur Hürdenlauf-Elite Deutschlands. Mit seinen Meisterschaften zeigt er immer wieder, dass er sich vor allem bei Wettkämpfen voll fokussieren kann, auch wenn der Körper manchmal nicht so mitspielt und ihm übel wird. Mit seinem Vereinskollegen vom TSV Bad Kissingen, Niklas Amthor , pflegt er eine gesunde sportliche Konkurrenz. Sehr schade findet er es, dass es in der Kurstadt kein Leichtathletik-Angebot mehr für Kinder und Jugendliche gibt. Ohne diese Sportmöglichkeit damals wäre Moritz Fischer nicht da, wo er heute steht.
Wer hat Sie angespielt?
Moritz Fischer: Melissa Schäfer hat mich angespielt. Sie ist eine Arbeitskollegin. Sie hat immer ein offenes Ohr und gibt gute Ratschläge.
Wie sieht Ihr Laufweg aus?
Ich wurde 2020 Bayerischer Meister über die 300-Meter-Hürden und 2022 Bayerischer Meister über die 400-Meter-Hürden. Bei der Deutschen Meisterschaft 2022 bin ich über die 400-Meter-Hürden Neunter geworden und habe mich auf der deutschen Rangliste auf den 12. Platz der Hürdenläufer vorgeschoben.
Was sind Ihre nächsten sportlichen Ziele?
Ganz klar die Teilnahme bei der Deutschen Meisterschaft dieses Jahr.
Wie sind Sie denn überhaupt zur Leichtathletik gekommen und warum haben Sie sich ausgerechnet die Disziplin Hürdenlauf ausgesucht?
Eine ehemalige Klassenkameradin hat mich mit zehn Jahren zur Leichtathletik nach Münnerstadt gebracht. Dort habe ich nach eineinhalb Jahren aber wieder aufgehört. Mit 13 Jahren habe ich wieder beim TSV Bad Kissingen angefangen. Ich wurde damals von Niklas Amthor angesprochen, der in meiner Parallelklasse war und ich hatte Lust darauf. Zum Hürdenlauf bin ich erst in Bad Kissingen gekommen, dort wurde das Talent dafür entdeckt. Hauptsächlich laufe ich die 110-Meter-Hürden, weil mir die 400 Meter zu lang sind. Durch intensive Überzeugungsarbeit meines Trainers Reinhold Nürnberger und meines Teamkollegen laufe ich die 400-Meter dann doch öfters.
Wären Sie lieber 100-Meter-Sprinter geworden?
Nein, weil dafür einfach das nötige Talent fehlt und ich auch nicht diese Erfolge hätte wie beim Hürdenlauf .
Wie oft trainieren Sie in der Woche, wenn Sie sich auf einen Wettkampf vorbereiten?
Wir trainieren das ganze Jahr über immer zwei- bis dreimal in der Woche.
Wie würden Sie ihr Verhältnis zu Ihrem Vereinskollegen Niklas Amthor beschreiben?
Niklas ist ein sehr guter Freund von mir. Sowohl neben, als auch auf dem Sportplatz. Wir nehmen beide den Sport locker und unterstützen uns gegenseitig. Wir freuen uns auch immer über gute Leistung des anderen. Da wir beide auf einem ähnlichen Leistungsniveau sind, können wir uns immer wieder gegenseitig ans Limit treiben. Das passt einfach perfekt.
Sind Sie knallharte Konkurrenten oder spielt der sportliche Wettbewerb nur eine untergeordnete Rolle?
Man muss Training und Wettkampf schon unterscheiden. Wenn wir zum Startblock gehen, wünschen wir uns gegenseitig viel Erfolg und sind dann vom Startschuss bis zum Zieleinlauf natürlich sportliche Konkurrenten, jeder will gewinnen. Nach dem Wettkampf freut man sich für den anderen, wenn er besser war oder baut ihn auf, wenn der Lauf etwas schlechter war als der eigene.
Ihr Trainer sagt über Sie, dass Sie sich auf Wettkämpfen unglaublich fokussieren können und auch über sich hinauswachsen. Was meint er damit?
Im Training lasse ich mich gerne auch einmal ablenken und bin nicht so fokussiert. Beim Wettkampf ist das anders, da kann ich mich voll konzentrieren und sogar gegenüber dem Training noch eine Schippe drauflegen.
Sind Sie vor Wettkämpfen sehr nervös?
Eigentlich nicht so sehr. Außer vor besonderen Wettkämpfen wie den Deutschen Meisterschaften oder wenn Normen erlaufen werden müssen. Da reagiert mein Körper auch mal mit Übelkeit.
Sie sind mit 13 Jahren zum TSV Bad Kissingen gekommen. Wie schade finden Sie es, dass es beim TSV kein Leichtathletik-Angebot mehr für Kinder und Jugendliche gibt?
Ich finde es wirklich sehr schade, da Leichtathletik eine sehr faire und disziplinierte Sportart ist, bei der es vor allem auch um den Respekt zueinander geht, und ohne Nachwuchs stirbt diese Sportart aus.
An wen spielen Sie weiter?
Ich spiele weiter an Luis Wäcke. Wir haben als Kinder zusammen Fußball gespielt, er hat dafür im Gegensatz zu mir aber größeres Talent für Fußball.
☆Steilpass-Regeln: Das Spielfeld haben wir deutlich breiter gesteckt. Der Spieler muss lediglich aus dem Landkreis Bad Kissingen kommen oder dort aktiv sein. Und zwar nicht zwangsläufig als Fußballer . Jeder Sportler und jede Sportlerin darf angespielt werden. Abwechslung ist angesagt!