
450 000 Euro. Eine horrende Summe, die Alexander Kondrashov anwaltlich aufruft. Der Besitzer der Bad Kissinger Eishalle also, der diese Immobilie im Juli 2017 von der Stadt Bad Kissingen erworben hatte. Seit knapp zwei Jahren ist die Halle nun geschlossen - und bleibt dennoch Dauerthema in der Kurstadt.
Das nächste Kapitel in dieser Causa ist ein höchst spezielles, weil der ukrainische Geschäftsmann zwei seiner ehemaligen Geschäftsführer juristisch belangt. Und eben jene sechsstellige Summe ins Spiel bringt. "Moralischen Schaden" in dieser Höhe habe Kondrashov nämlich erlitten, was ein entsprechendes Gutachten eines Spezialisten-Psychologen bestätige.
Vorwurf: Geschäftsgeheimnisse weitergegeben
Die Begründung der Anwaltskanzlei nachfolgend als Zitat: "Wie mein Kunde behauptet, haben Sie ohne Grund vertrauliche Informationen (Geschäftsgeheimnisse) in Bezug auf Herrn Kondrashov Oleksandr Mykolayovych und das Unternehmen IEG GmbH (Eissport Bad Kissingen GmbH) erhalten und diese später ohne Zustimmung meines Kunden an Dritte weitergegeben, die die Informationen im Internet veröffentlicht haben." Die Höhe der Geldentschädigung für immaterielle Schäden würde sich "nach der Art der Rechtsverletzung, der Tiefe des körperlichen und geistigen Leidens, der Verschlechterung der Fähigkeiten des Opfers oder nach dem Grad deren Entzugs, dem Grad der Schuld der Person, die immaterielle Schäden verursacht hat und unter Berücksichtigung der Anerkennung der Schuld aber auch anderer Umstände, die für die Bemessung der Höhe der Entschädigung von wesentlicher Bedeutung sind." So heißt es im Schriftverkehr, der der Redaktion im Original und in einer beglaubigten Übersetzung vorliegt.
Das Schreiben wurde per Email verschickt, dann kurz vor dem Jahreswechsel postalisch nachgereicht, allerdings jeweils ohne das Gutachten. "Ich habe das Schreiben einem Fachmann vorgelegt, der in diesem Pamphlet keinen juristischen Wert sah. Man muss glühende Fantasie haben, um sowas zu entwickeln", sagt Andreas Goerke, der eigenen Aussage zu Folge exakt drei Tage offizieller Geschäftsführer der damaligen Eissport GmbH war, die später ihren Sitz von Bad Kissingen nach Fulda verlegen sollte.
Froh über den Schlussstrich
"Herr Kondrashov scheint ein eigenes Rechtsempfinden zu haben. Als ich seinerzeit offene Rechnungen für Handwerker begleichen wollte, war er nicht damit einverstanden und hat mich dann schnell wieder als Geschäftsführer abberufen", sagt Goerke, der sich aufgrund der für ihn untragbaren Umstände selbst um das Löschen im Handelsregister gekümmert hatte. "Ich war immer an einer Lösung im Sinne des Bad Kissinger Eissports interessiert. Dann wurden mir einige Sachen zu dubios", so Goerke, der froh ist, "einen Schlussstrich gezogen zu haben und sich mehr Engagement von Seiten der Stadt Bad Kissingen " wünschen würde. "Welche vom Besitzer angekündigten Renovierungsmaßnahmen wurden denn bislang durchgeführt. Und wird der Brandschutz überhaupt eingehalten?", fragt sich der Fuldaer.
"Ungläubiges Kopfschütteln" auch bei Ralph Kiesel, Goerkes Vorgänger als Geschäftsführer , der das Schreiben quasi zeitgleich bekommen hat, aber aufgrund eines aktuell laufenden Verfahrens keine weitere Stellungnahme abgeben will.
Verwirrend...
Zur zusätzlichen Verwirrung trägt bei, dass der mehrseitige Schriftverkehr Bezug nimmt auf Bestimmungen aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch der Ukraine, welche "das Recht auf Entschädigung für moralische Schäden" legitimieren würden. "Im Namen und im Interesse von Herrn Kondrashov Oleksandr Mykolayovych unterbreite ich das Angebot, Maßnahmen abzustimmen und zu ergreifen, die auf die vorgerichtliche Beilegung des Streits gerichtet sind", heißt es abschließend. Mit einer gut geführten Eishalle ließen sich Einnahmen generieren, aktuell verdienen nur Juristen an der Immobilie .
Die Stadt wäre gut beraten, endlich Taten den nutzlosen Worten folgen zu lassen. Es sollten auch unkonventionellere Massnahmen sowohl von Stadt und Landratsamt angestrebt werden. Aktuell sitzen alle das coronabedingt aus, weils eben andere "Prioritäten" haben will. Werdet endlich tätig und holt das Objekt zurück. Sonst schaut der Steuerzahler aufgrund eurer Untätigkeit noch weiter ins Ofenrohr!
Der vergangene OB mit seiner eigenwilligen Geschäftspraktik ist mittlerweile fast schon vergessen, so unbedeutend war sein Wirken. Dem Neuen darf man ein glücklicheres Händchen wünschen, da ist meine Hoffnung noch nicht erschöpft.
Es hat sich einiges verändert. Positive Hoffnung breitet sich aus.
Der Causa Eishalle wünsche ich eine aktionistische Explosion. Schmeisst diese Heuschrecken endlich raus. Wir schaffen das alleine, ohne diese Z....er