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Große Sammlung: In Modlos lebt der King of Pop weiter
Leidenschaft für die Musik von Michael Jackson - das treibt Robin Schuhmann auch 15 Jahre nach dem Tod des King of Pop an. Welche Schätze Schuhmann sammelt und warum Jackson aktuell bleibt.
Michael Jackson-Fan Robin Schuhmann_1       -  Mit Liebe zum Detail: Michael Jackson-Fan Robin Schuhmann hat eine Maske aus dem Filmthriller nachempfunden und verkauft sie übers Internet
Foto: Julian Megerle | Mit Liebe zum Detail: Michael Jackson-Fan Robin Schuhmann hat eine Maske aus dem Filmthriller nachempfunden und verkauft sie übers Internet
Julian Megerle
 |  aktualisiert: 03.07.2024 02:46 Uhr

Hinter einer unscheinbaren Tür in einem Haus in Modlos lebt eine Leidenschaft weiter: Der 27-jährige Robin Schuhmann hat hier seine Schätze aus mehreren Jahrzehnten gesammelt. Der Kellerraum mit Vitrinen, Regalen und Schränken ist dem US-Sänger Michael Jackson gewidmet. Am 25. Juni ist der 15. Todestag des King of Pop. Und in Schuhmanns Schatzraum wird Jackson weiter gedacht, auch wenn er den Musik-Rekordhalter nie live erlebt. 

„Mit 18 Jahren ging das Sammeln so richtig los", sagt Schuhmann. Ab da habe niemand mehr hereinreden können. Aktueller Höchststand der Leidenschaft: Auf 2500 Gegenstände schätzt er sein Inventar, das meiste davon zum Anhören: 1133 Tonträger. Allein vom Welthit „Thriller" - der Schuhmann von Anfang an in den Bann gezogen hatte - gebe es 740 Pressungen weltweit. 500 davon besitzt er. Das Sammlerstück mit dem weitesten Weg komme aus Australien. 

Ein Treffen mit Manager Wiesner 

Der gelernte Heizungsbauer sammelt seit der Schulzeit alles rund um die Pop-Ikone. Lebensgroße Pappaufsteller grüßen die Gäste. Collagen aus Bildern von Auftritten mit Unterschriften schmücken die Wände. Der Uhrzeiger mit dem Porträt des Musikers tickt leise im Hintergrund. Für ein drei auf vier Meter großes Plakat von einem Auftritt ist kein Platz mehr.

Schuhmanns Sammlung, die seltene Stücke umfasst, hat nicht nur für „Jacko-Enthusiasten“ einen hohen Wert: „Ein Sportwagen wäre da schon drin“, sagt er. Und diese Sammlung ist so auch weit und breit einzigartig. Über das Sammeln hat Schuhmann Kontakte geknüpft, die bis nach Hessen, Frankreich und sogar Japan reichen. 

Einen japanischen Fan hat er online kennengelernt, als beide untereinander Sammlerstücke handelten. Über die gemeinsame Leidenschaft kam auch ein Treffen in Deutschland zustande, das mit einem hochrangigen Besuch verbunden war: „Ich werde es nie vergessen, wie wir gemeinsam Dieter Wiesner, den Manager von Michael, in Frankfurt besuchten. Das war ein sehr schönes Treffen, bei welchem ich den einen originalen Hut von ihm in der Hand halten durfte." 

Das war 2020 kurz vor Beginn der Corona-Pandemie. Mit dabei war auch ein Freund aus der Heimat von Schuhmann. Fest steht jetzt schon: Ein zweites Treffen mit Wiesner muss her. 

Michael Jackson-Fan Robin Schuhmann_2       -  Robin Schuhmann blättert in seiner Sammlung von Eintrittskarten. Seinem Idol ist er nie begegnet.
Foto: Julian Megerle | Robin Schuhmann blättert in seiner Sammlung von Eintrittskarten. Seinem Idol ist er nie begegnet.

Flug über Neverland 

Um seinem Idol so nahe wie möglich zu sein, ist der Modloser bereits in die USA gereist. Dort flog der 27-Jährige im Helikopter mit, um das umfangreiche Anwesen des King of Pop, die Neverland Ranch, zu sehen. „Ich habe auch Steine und Eicheln vor dem Tor der Villa aufgesammelt und mitgebracht", erzählt der Fan von seiner USA-Reise. Im Jahr 2023 hat der Modloser Sammler in Las Vegas die Michael-Jackson-One-Show erlebt. Apropos Auftritt: Neben Konzertplakaten und einer Metallplatte der 2001er-Invincible-Tour in Deutschland hat Schuhmann auch zwölf Vordrucke für Konzertkarten, die im Jahr 2008  so nie verkauft wurden: „Davon gibt es nur 20 Vordrucke", sagt Schuhmann. 

Michael Jackson-Fan Robin Schuhmann_3       -  Seltene Motive mit dem King of Pop: Diese 14 Designs sollten Konzertkarten im Jahr 2008 zieren. Dazu kam es jedoch nie.
Foto: Julian Megerle | Seltene Motive mit dem King of Pop: Diese 14 Designs sollten Konzertkarten im Jahr 2008 zieren. Dazu kam es jedoch nie.

Sammeln und Verkaufen 

Eine weitere Rarität in seinem Fundus hat Biss: „Ich habe einen von acht Gipsdrucken für den Unterkiefer für die Werwolf-Maske aus dem Musikvideo für Thriller", sagt der Michael Jackson-Fan. Aber Schuhmann sammelt nicht nur, seit anderthalb Jahren hat er seine Verbindung zum Pop-Idol weiterausgebaut: Mittlerweile hat er 100 Thriller-Werwolf-Masken produzieren lassen, um sie online zu verkaufen. Und auch Kissenbezüge mit Jacksons Unterschrift finden ihre Abnehmer. 

Michael Jackson-Fan Robin Schuhmann_5       -  Der Gipsabdruck vom Original: Schumann hütet  den Unterkiefer des Werwolfs von Thriller in einer der vielen Vitrinen.
Foto: Julian Megerle | Der Gipsabdruck vom Original: Schumann hütet den Unterkiefer des Werwolfs von Thriller in einer der vielen Vitrinen.

Jacksons Songs bleiben zeitlos

Die „Handschrift" von Michael Jacksons Songs sieht Schuhmann immer noch als zeitgemäß an: „Gerade der Earth Song - aktueller geht's fast gar nicht", sagt er mit Blick auf Umweltzerstörungen und Klimawandel. Und auch „They don't care about us" - der Klassiker aus dem Jahr 1997, der soziale Verwerfungen und Ungerechtigkeit thematisiert, habe durch den Tod von George Floyd und die ‚Black Lives Matter‘-Bewegung im Jahr 2020 mehr Brisanz erhalten. „Ich bin so froh, dass Michael und seiner Werke so gedacht wird", betont der Fan. 

Es gibt auch die andere Seite: Ein Verfahren, das gegen Schuhmanns Idol wegen des Vorwurfs des Kindesmissbrauchs lief, wurde eingestellt. In einem weiteren Verfahren wurde er freigesprochen. Für den Modloser steht fest: Die Wahrheit habe sich durchgesetzt. „Michael hat jeden Menschen, egal wo er herkam, so angenommen, wie er ist. Das ist ein Kontrast zur heutigen Ellenbogengesellschaft", sagt Schuhmann. Dazu zähle sein umfangreiches soziales Engagement und privaten Spenden. Schätzungen gehen von 300 Millionen US-Dollar aus, die Jackson spendete. 

 

Michael Jackson-Fan Robin Schuhmann_4       -  Moonwalk verboten!  Robin Schuhmann würde den ikonischen Tanzstil selbst nur an den Tag legen, wenn niemand zuschaut.
Foto: Julian Megerle | Moonwalk verboten! Robin Schuhmann würde den ikonischen Tanzstil selbst nur an den Tag legen, wenn niemand zuschaut.

Schuhmann hatte nie die Chance, den King of Pop persönlich zu sehen. „Wenn ich ihn hätte treffen können, hätte ich wahrscheinlich kein Wort herausbekommen. Ich hätte ihn, glaube ich, einfach nur umarmt", sagt der langjährige Fan. Er habe sich schon viele Träume und Wünsche erfüllt, was sein Idol betrifft. Zwei Ziele hat er aber auf jeden Fall noch: „Ich will einmal Neverland betreten und ein Mitglied der Familie treffen." 

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