
Der Neubau der Henneberg-Grundschule, des Theresien-Kindergartens, die energetische Sanierung der Kläranlage, die Generalsanierung des Terrassenschwimmbads und des Turniergebäudes – all diese Großprojekte prägen den Haushalt der Stadt Bad Kissingen für 2025. Für das immer wieder diskutierte Hallenbad sind derzeit keine Mittel eingeplant; allerdings soll 2025 eine Finanzierungsstrategie erarbeitet werden.
Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) überschreibt den Haushalt für das kommende Jahr und die Entwicklung der Stadt mit: „Bad Kissingen ist auf Kurs“. Die Stadt befinde sich in einem kontinuierlichen Prozess einer „ganzheitlichen Modernisierung“, und das schon seit einigen Jahren. Das bedeute aber nicht, dass alles auf einmal erledigt werde, sondern nach und nach – vor allem abhängig von der finanziellen Leistungsfähigkeit. Eine Menge sei bereits in die Wege geleitet, werde im nächsten Jahr fortgeführt und neues werde begonnen.
"Bad Kissingen ist auf Kurs"
Dirk Vogel sieht den Haushalt für 2025 und die Stadtentwicklung unter dem Leitmotiv: „Bad Kissingen ist auf Kurs“. Die Stadt befinde sich seit Jahren in einem kontinuierlichen Prozess einer „ganzheitlichen Modernisierung“. Dabei werde nicht alles auf einmal umgesetzt, sondern schrittweise – abhängig von den finanziellen Möglichkeiten. Viele Projekte seien bereits angestoßen, weitere folgen im kommenden Jahr.
Vogel betont, dass die Stadt in allen Bereichen entwickelt werden muss: „Finanziell, technisch, rechtlich, wirtschaftlich, sozial und ökologisch. Nur durch das Zusammenspiel dieser Aspekte entsteht ein tragfähiges Konzept.“
Zudem unterstreicht er: „Wir haben klare Vorstellungen, wie wir unsere Ziele erreichen. Es gibt kein Thema, bei dem wir hilflos oder perspektivlos sind.“ Diese Prinzipien fließen direkt in den Haushaltsentwurf für 2025 ein.
Schwerpunkte für das Jahr 2025
Soziales
- Neubau der Henneberg-Grundschule: Mit einem Kostenvolumen von 42,7 Millionen Euro soll der Bau im Jahr 2025 beginnen.
- Neubau des Theresien-Kindergartens: Der Kindergarten wird 185 Plätze bieten und kostet 11,4 Millionen Euro. Der Bau läuft bereits.
- Spielplatz Westring: Ein Pumptrack für Kinder, Jugendliche und Heranwachsende entsteht. Die Kosten von 650.000 Euro werden durch 250.000 Euro an EU-Fördermitteln unterstützt.
- Spielplatz Lindesmühlpromenade: Die Anlage gegenüber den Tennisplätzen wird modernisiert.

Sozialer Wohnungsbau
- Nach dem Bau von zehn Mietwohnungen in der Schlesierstraße wird sich die gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft mit der Entwicklung des Nordrings 25-27 befassen. Konkrete Pläne stehen noch aus.
Infrastruktur
- Sanierung des Nordrings: Mit einem Gesamtvolumen von 4,4 Millionen Euro werden die Bauarbeiten fortgeführt.
- Hartmannstraße: Eine Oberflächensanierung ist geplant.
- Münnerstädter Straße: Richtung Nüdlingen erfolgt eine Oberflächensanierung, gefolgt von Arbeiten an der Kapellenstraße in den nächsten Jahren.
- Generalsanierung des Terrassenschwimmbads: Die Arbeiten werden mit Kosten von 7,95 Millionen Euro fortgesetzt. Der denkmalgeschützte Sprungturm wurde kürzlich fertiggestellt.
- Sanierung des Turniergebäudes: Die Kosten belaufen sich auf 2,4 Millionen Euro. Die Stadt rechnet mit Spenden und Fördergeldern von rund einer Million Euro.


Ökologie
- Energetische Sanierung der Kläranlage: Ein Modellprojekt zur vollständigen Umstellung auf Photovoltaik und Batteriespeicher, um unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. Kosten: 21 Millionen Euro, wobei die Stadt auf hohe EU-Förderungen setzt.
- Kommunale Wärmeplanung: Für 2025 vorgesehen, um die Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten.
- Erneuerbare Energien: Die Stadtwerke sollen über die Energie-Holding in den Bereich Erneuerbare Energien einsteigen.
- Förderprojekt „Wir machen’s uns grüner“: Maßnahmen zur Stärkung der Klimaresistenz gegen Trockenheit und Hitzeperioden. Investitionsvolumen: 2,4 Millionen Euro.

Kultur
- Bad Kissinger Festspiele: Sie werden 2025 erneut stattfinden.
- Open-Air-Konzerte: Erstmalig sind im August Veranstaltungen am Turniergebäude geplant.
Stadtteilentwicklung
- Dorferneuerung Arnshausen: Der Start ist für 2025 vorgesehen.
- Neue Dorfmitte Garitz: Die Planung am Standort der alten Henneberg-Grundschule wird fortgeführt.
- Hausen: Sanierung der Toiletten in der Mehrzweckhalle und Erneuerung des Spielplatzes.
- Winkels: Das Baugebiet „Oberer Weg“ stockt derzeit aufgrund fehlenden Grunderwerbs.
Quartiersentwicklung
- Kissingen Süd: Geplante Ansiedlung eines Rewe-Marktes und Entwicklung des Schlachthofareals sowie der B286.
- Bahnhofsumfeld: Weiterentwicklung des Bahnhofs mit dem angrenzenden Prinzregentenpark und dem Ballinghain.
33 Millionen Euro Kredite
Um die geplanten Investitionen zu finanzieren, muss die Stadt in den kommenden vier Jahren insgesamt 33 Millionen Euro an Krediten aufnehmen.
Für 2025 sind Kreditaufnahmen in Höhe von neun Millionen Euro vorgesehen, im Jahr 2026 sollen es sogar 13 Millionen Euro sein, während die restlichen Beträge auf die Folgejahre verteilt werden.
Daniel Bahn, Leiter der Finanzverwaltung, erläuterte diese Zahlen und betonte, dass die Tilgung ab 2026 jährlich mit Beträgen zwischen 1,6 und 2,2 Millionen Euro zuzüglich Zinsen den Haushalt belasten wird.
Verschuldung klettert auf 44,6 Millionen Euro
Diese Kreditaufnahme wird auch zukünftige Generationen betreffen, doch im Gegenzug entstehen ein neues Terrassenschwimmbad, ein saniertes Turniergebäude und eine moderne Schule. Bahn und Oberbürgermeister Dirk Vogel sehen darin Investitionen, die über Jahrzehnte Bestand haben werden.
Die Pro-Kopf-Verschuldung wird von derzeit 801 Euro auf 1122 Euro bis Ende 2025 ansteigen und könnte bis 2028 auf 1900 Euro wachsen, während die Gesamtverschuldung von 18,8 Millionen Euro auf bis zu 44,6 Millionen Euro klettern könnte.
9,4 Millionen Euro vom Freistaat
Dank der Haushaltsdisziplin der vergangenen Jahre, überraschend hoher Schlüsselzuweisungen des Freistaats Bayern und einer realistischen Planung kann die Stadt dennoch ihre „dauerhafte finanzielle Leistungsfähigkeit“ nachweisen, so Bahn. Erstmals wird es möglich sein, den Haushalt für das kommende Jahr bereits im alten Jahr zu beschließen.
Besonders erfreulich sind die Schlüsselzuweisungen des Freistaats, die mit 9,4 Millionen Euro höher ausfallen als erwartet. Bahn hatte lediglich mit 7,4 Millionen Euro gerechnet. Das zusätzliche Plus von zwei Millionen Euro sei ein „deutlicher Lichtblick“, vor allem, da diese Mittel nicht zweckgebunden seien.
Obwohl dadurch kein finanzieller Überschuss entsteht, können einige Bereiche aufgestockt werden: Der Straßenunterhalt erhält zusätzliche 300.000 Euro, und der Bauunterhalt für den Ratskeller wird um 150.000 Euro erhöht.
Positiv entwickelt sich auch die Gewerbesteuer, die im Vergleich zu 2024 um 1,7 Millionen Euro steigt.
Solider Haushalt
Für 2025 erwartet Daniel Bahn ein positives Ergebnis; die Tilgung laufender Darlehen in Höhe von 1,45 Millionen Euro kann erwirtschaftet werden, und es bleiben 1,67 Millionen Euro für weitere Investitionen übrig. Trotz hoher Neuverschuldung sei der Haushalt „solide“ – es gebe kein Einnahmeproblem, sondern ein gesundes Wachstum.
Auf der Ausgabenseite wirken sich steigende Energiekosten und die Inflation aus. Dienstleistungen und Beschaffungen sind teurer geworden, und Einsparungen, etwa beim Mähen von Spielplätzen, würden unmittelbar spürbar sein.
Am Mittwoch,18. Dezember 2024, wird der Haushalt für 2025 dem Stadtrat vorgestellt.
