zurück
Bad Brückenau
Stadt Bad Brückenau: Schon wieder wird gestreikt
Die Gewerkschaft Verdi ruft zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage zu einer Demo in Schweinfurt auf. Diesmal sind noch mehr städtische Einrichtungen betroffen als beim letzten Mal.
Eine Mitarbeiterin der Stadt Bad Brückenau klebt Infozettel zum Streik im öffentlichen Dienst an die Rathaustür. Wegen Arbeitskampfes blieben drei Kindergärten und der Wertstoffhof geschlossen; das Bürgerbüro arbeitete normal.       -  Eine Mitarbeiterin der Stadt Bad Brückenau klebt Infozettel zum Streik im öffentlichen Dienst an die Rathaustür. Wegen Arbeitskampfes blieben drei Kindergärten und der Wertstoffhof geschlossen; das Bürgerbüro arbeitete normal.
Foto: Steffen Standke | Eine Mitarbeiterin der Stadt Bad Brückenau klebt Infozettel zum Streik im öffentlichen Dienst an die Rathaustür.
Steffen Standke
 |  aktualisiert: 29.05.2024 17:10 Uhr

Diese Info der Stadtverwaltung dürfte vergangenen Freitag vielen Eltern jüngerer Kinder die Stimmung verhagelt haben: streikbedingte Schließung von Kindergärten und -krippen am Dienstag, so wie vor wenigen Tagen, am 8. März. Wieder Alternativen zur Betreuung suchen. Was diesmal anders war: Der Arbeitskampf betraf noch mehr städtische Institutionen als vorher.

Ein Bus voller Mitarbeiter fährt zur Demo

Laut Michael Worschech, Geschäftsleiter der Bad Brückenauer Verwaltung, hat sich am Dienstagmorgen ein ganzer Bus städtischer Mitarbeiter nach Schweinfurt aufgemacht, an die 50 Menschen. Die Gewerkschaft Verdi habe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des sozialen Erziehungsdienstes und der kommunalen Verwaltungen zum Streik aufgerufen, aber auch jene von Bauhöfen , Kläranlagen und Hausmeister.

„Auch unsere Kollegen von der Stadt Bad Brückenau , den Stadtwerken und den Kindergärten haben sich in Schweinfurt beteiligt“, bestätigt Verdi-Bezirksgeschäftsführerin Marietta Eder denn auch auf Anfrage. In drei Demonstrationszügen seien die Streikenden wie „ein bunter Wurm“ durch Schweinfurt gelaufen: mehr als 1000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes. Beteiligt hätten sich auch die von der Schließung ihres Kaufhauses in Schweinfurt bedrohten Mitarbeiter des Galeria-Konzerns.

Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn

Die nächste Verhandlungsrunde der Tarifparteien steht in der kommenden Woche an. Verdi fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr, und die Laufzeit von zwölf Monaten lehnen die kommunalen Arbeitgeber (VKA) und der Bund rundheraus ab. „Trotz steigender Preise, hoher Inflation und großer Personallücken in allen Bereichen“, erklärt Eder. Die öffentlichen Kassen seien leer. Besonders aber der Mindestbetrag von 500 Euro pro Monat würde die Kommunen in die Knie zwingen.

Wut und Ärger über Angebot der Arbeitgeber

„Uns begleiten zwei große Gefühle“, erklärt Eder am Dienstagmittag. Einerseits sei die Freude groß gewesen, für so eine große Sache gemeinsam zu kämpfen. Andererseits: „Es war so viel Wut und Ärger über das Angebot des Arbeitgebers zu spüren.“

Auf die Einrichtungen der Stadt Bad Brückenau hatte der Streik unterschiedliche Auswirkungen. Die drei Kindergärten Regenbogenland, Rhönstrolche und Römershag blieben laut Michael Worschech komplett geschlossen; nicht einmal eine Notbetreuung war möglich. Die Einrichtung in Volkers habe sich nicht am Arbeitskampf beteiligt.

Keine Annahme am Wertstoffhof

Auch wer am Dienstag beim Wertstoffhof etwas abgeben wollte, schaute in die Röhre. „Im Bauhof ist auch keiner da“, sagte auf Nachfrage dessen Leiter Michael Krug. Sechs oder sieben seiner Mitarbeiter , die normalerweise auch den Wertstoffhof mitbetreiben, seien nach Schweinfurt gefahren. Mehr seien im Bauhof derzeit wegen Urlaubs und Krankheit auch nicht verfügbar.

Etwas problematisch ist der Ausfalltag laut Krug schon. Denn Aufgaben wie Grünpflege, Pflanzarbeiten und Baumschnitt müssten nachgeholt werden.

Betrieb im Bürgerbüro läuft normal

Obwohl „Ausfälle und Verzögerungen in städtischen Einrichtungen“ angekündigt waren, lief der Betrieb im Rathaus laut Worschech normal. Das Bürgerbüro war wie gewohnt geöffnet.

Die Kläranlage in Trübenbrunn wurde „mit einer Mindestbesetzung von zwei Personen“ betrieben, so ein Mitarbeiter . Auch der Bereitschaftsdienst sei angeboten worden. Allerdings fuhr auch kein Kläranlangen-Mitarbeiter mit zur Demo. Wegen Urlaubs und anderer Gründe sei niemand weiter da, hieß es.

Mehr zum Verdi-Streik finden sie hier:

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Brückenau
Arbeitgeber
Bauhöfe
Mitarbeiter und Personal
Stadt Bad Brückenau
Streikende
Tarifparteien
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top