
„Zwei links, zwei rechts, eine fallen lassen“ – alle zwei Wochen treffen sich in Seniorenraum des alten Rathauses jüngere und ältere Damen zum gemeinsamen Stricken von Socken, Schals, Pullovern und allem, was man sonst noch mit Wolle und Stricknadeln produzieren kann. Einige häkeln allerdings lieber, zum Beispiel hübsche Deckchen, Babymützen oder Überzüge für Kleiderbügel.
Die meisten von ihnen kommen aus Poppenlauer . Aus den anderen Ortsteilen der Marktgemeinde und aus Nachbargemeinden sind auch einige dabei. Ein Vierteljahrhundert lang war dieser Strickkreis eng mit dem Namen von Magdalena Dünisch verbunden. Inzwischen 83 Jahre alt, gab sie die Leitung und Organisation nun ab an Sonja Kuhn. Als Stellvertreterin fungiert Inge Förster.
Bundesverdienstkreuz
Dünisch betonte, dass sie auch weiterhin aktiv in ihrem Strickkreis mitwirken wird. Aber nun kann sie etwas kürzertreten. Sie war bis zum Jahr 2014 24 Jahre lang im Kreistag, (für die Freien Wähler ) und 18 Jahre sogar stellvertretende Landrätin, sie gehörte 36 Jahre lang dem Kirchenvorstand an. Für ihre Verdienste bekam sie das Bundesverdienstkreuz.
Anfang in der Spinnstube
Zum Schluss ihrer Amtszeit als Strickkreis-Chefin gab Magdalena Dünisch einen Rückblick. Angefangen hatte alles im Jahr 1999 bei der 1100-Jahr-Feier von Poppenlauer . Damals gründete sie mit sechs Strickerinnen, zwei Spinnerinnen und vier Schafkopf spielenden Männern die „Poppenläuerer Spinnstube“. Diese war ein voller Erfolg und wurde zu Heimatfesten oder Seniorennachmittagen eingeladen.
Bei einer Aktion „Mützen für Neugeborene“ wurden 100 Mützchen gestrickt. Über den Kreisjugendring gingen Strickwaren auch nach Tschernobyl . Später später wurde für Rumänien und jetzt für die Ukraine gespendet.
Gestricktes für Waisenhäuser und arme Familien
Hauptsächlich gehen warme Decken, Mützen, Schals und Kindersachen an Waisenhäuser , Kitas und arme Familien. „Das läuft über die Kolpingsfamilie in Stadtlauringen, da sind wir gern gesehene Spender“, betonte Magdalena Dünisch.
Viele Strickwaren, besonders Socken, die sozusagen das Markenzeichen des Strickkreises sind, werden auch bei Festen in der Umgebung verkauft. Da die meiste Wolle gespendet ist, muss kaum etwas gekauft werden.
Deshalb bleibt der Verkaufserlös zum größten Teil in der Kasse und kann für soziale Zwecke verwendet werden. Magdalena Dünisch übergab Romana Müller, der Leiterin der Kita Lauerland in Poppenlauer , und Catharina Kiesel, der stellvertretenden Leiterin des Erhard-Klement-Hauses in Maßbach, die beide anwesend waren und sich bedankten, Spenden in Höhe von jeweils 500 Euro.
Auch Bürgermeister Matthias Klement war zum Führungswechsel zum Strickkreis gekommen. Er bedankte sich für die Unterstützung sozialer Projekte und speziell bei Magdalena Dünisch dafür, dass sie den Kreis ein Vierteljahrhundert lang geleitet und zusammengehalten hat. Sein Dank galt ebenfalls Winfried Streit, der auch nach seinem Rücktritt als Marktgemeinderat sich um den Seniorenraum im alten Rathaus kümmert.
