Kann man über jüdisches Leben oder sogar Antisemitismus mit Witz und Humor informieren? Man kann, wie die Lernenden der 9. Jahrgangsstufe des Frobenius-Gymnasiums Hammelburg erleben durften. Auf Einladung der Fachschaft Religion war das bundesweite Jugendprojekt „Mazel Tov“ zu Besuch an der Schule. Jeweils eine Doppelstunde lang beschäftigten sich die Neuntklässlerinnen und -klässler mit Antisemitismus und aktuellem jüdischen (Alltags-)Leben in Deutschland, so eine Pressemitteilung.
Vor dem Hintergrund eines leider immer häufiger auftretenden Antisemitismus wurde dieses Projekt durch den Verein Bürger Europas e.V. mit Unterstützung des Bundesbeauftragten für jüdisches Leben in Deutschland, Dr. Felix Klein , entwickelt. Zudem entstand es in enger Kooperation mit den Demokratielotsen e.V. und wird von den Referentinnen und Referenten dieses Vereins an Schulen durchgeführt.
Dialog und Quiz statt Mahnung
Am Frobenius-Gymnasium wurde das Projekt von den Referenten Nina Coenen und Sami Alkomi moderiert. Ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit viel Witz, Humor und Engagement führten sie die Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen kurzweilig und informativ durch das Dialog- und Quizformat „Mazel Tov“.
Videoclips vorab
Im Mittelpunkt standen die Themen „Jüdisches Leben in Deutschland“ und „Kampf dem Antisemitismus “, die in fünf Themenblöcken bearbeitet wurden. Vor Beginn des Quiz wurden an alle Teilnehmenden TED-Abstimmungsgeräte ausgeteilt, mit denen es in bester „Wer-wird-Millionär“-Manier galt, möglichst schnell um Gewinne wie koschere Süßigkeiten oder das Grundgesetz im Taschenformat zu wetteifern. Jeder Block wurde zunächst mit einem kurzen Videoclip gestartet, um die Teilnehmenden emotional in das Thema einzuführen. Nach Beantwortung einer Quizfrage schloss sich jeweils eine Diskussion mit den Referenten an.
Spielerisch, mit viel Spaß und wie nebenbei erhielten die Jugendlichen auf diese Weise differenzierte Einblicke in die historischen Hintergründe des Nahost-Konflikts, weit verbreitete antisemitische Verschwörungstheorien oder auch in jüdisches Leben wie die Tradition des Sabbats. Kein Wunder, dass diese Veranstaltung bei den Neuntklässlerinnen und Neuntklässlern sehr gut ankam. Alle Beteiligten waren sich einig, das Projekt auch im Schuljahr 2025/26 wieder am Frobenius-Gymnasium durchzuführen. red
Kostprobe:
Ein Bürger: »Rabbi, Ihr müßt Eure Tora-Studenten besser in Zucht halten. Ich habe gesehen, wie sie mit Mädchen in den Feldern herumspazieren.«
Rabbiner: »Na und? Das tun doch andere Burschen auch!«
Der Bürger: »Aber Rabbi! Andere Burschen studieren doch nicht die heiligen Schriften!«
Rabbiner: »Also mit anderen Worten: Ihr werft meinen Studenten vor, daß sie die Tora studieren?!«
Wer unbedingt ein "Haar in der Suppe" finden will, könnte hier fündig werden. :-)