„Auf dem Weg in eine geschlechtergerechtere und gleichberechtigte Gesellschaft ist die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten von großer Bedeutung“, sagte Landrat Thomas Bold bei der Übergabe der Bestellungsschreiben. „Sind Sie nur für Frauen da oder auch, wenn Behinderte und Alte diskriminiert werden?“ – solche Aussagen hören Antje Rink und Andrea Herzer immer wieder und erklären: „ Gleichstellungsbeauftragte haben die Aufgabe, sich für die Chancengleichheit von Frauen und Männern einzusetzen. Dafür gibt es eine gesetzliche Grundlage in Bayern“, erklärt Antje Rink.
Die Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte ist allerdings viel breiter gefächert. „Familienorientierte Personalpolitik, davon haben die meisten schon einmal gehört, ist aber ebenfalls nur ein Teil unserer Aufgaben“, so Rink weiter. „Die Gleichstellungsbeauftragten sind zum einen intern für Mitarbeitende in der Behörde zuständig, kümmern sich aber auch um Gleichstellungsthemen im Landkreis. Wir bieten Vorträge und Workshops und stehen Bürgerinnen und Bürgern bei Fragen zur Gleichstellung zur Verfügung“, ergänzt der Landrat. Ihre Tätigkeit als Gleichstellungsbeauftragte könnten sich die beiden Frauen frei einteilen, betont der Landrat und fügt hinzu, dass Antje Rink in der Regionalentwicklung und Andrea Herzer in der Betreuungsstelle tätig ist.
Es gibt viele Situationen, in denen man sich an die Gleichstellungsbeauftragten wenden kann: Als Opfer von sexualisierter Gewalt, Benachteiligung am Arbeitsplatz aufgrund des Geschlechts oder bei sexueller Belästigung, bei Schwierigkeiten, die Aufgaben als Mutter oder Vater mit dem Beruf zu vereinbaren. „Wir sind häufig Lotsen zur passenden Beratungsstelle und der zuständigen Behörde. Wir führen keine Rechtsberatung durch, das ist wichtig zu wissen“, klärt Antje Rink auf. „Eines unserer Hauptaugenmerke ist tatsächlich – wie es der Landrat gesagt hat – sich für gleiche berufliche Chancen der Frauen und Männern einzusetzen, die für den Landkreis tätig sind, eine bessere Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf für Frauen und Männer im Landkreis und die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Gremien des Landkreises.“
Neben Information und Beratung engagieren sich Antje Rink und Andrea Herzer auch in der Initiative Familienorientierte Personalpolitik, ein Netzwerk aus Arbeitgebern in den Landkreisen Bad Kissingen , Rhön-Grabfeld, Haßberge, Schweinfurt und der Stadt Schweinfurt , das Unternehmen bei der Umsetzung von familienfreundlichen Maßnahmen unterstützen will. Außerdem engagieren sich die Gleichstellungsbeauftragten im Netzwerk Frauen auf Erfolgskurs und beim Aktionstag „Politik braucht Frauen“, der in diesem Jahr am 16. November im Landratsamt Haßberge stattfindet. Auch an junge Mädchen richtet sich die Arbeit der Gleichstellungsstelle, für sie gibt es den Girl’s Day, für Jungen findet ein Boy’s Day statt. Nur für Mädchen sind die Schnuppertage an der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt gedacht. Zu den weiteren Aufgaben zählen die Zusammenarbeit und der Austausch mit anderen Beratungsstellen, Einrichtungen, Verbänden, Organisationen und Initiativen.
Ein wichtiger Punkt ist der Runde Tisch zum Thema „ Häusliche Gewalt “. Zu diesem Thema versammelt die Gleichstellungsstelle zweimal im Jahr Beratungsstellen zu Austausch, Vernetzung und der Vermittlung von Fachwissen. red