
Über 1000 musikbegeisterte Menschen füllten den Max-Littmann-Saal beim Benefizkonzert des Heeresmusikkorps Veitshöchheim. Davon saßen 50 auf der Bühne und sorgten mit Posaune, Tuba, Trompete, Pauke, Horn, Flöte und Klarinette nicht nur für den richtigen Klang, sondern vor allem für tolle Stimmung bei diesem außergewöhnlichen Konzert.
Nutznießer des Konzertes ist der Musikverein Stangenroth e. V., denn mit dem Erlös der Veranstaltung wird die Jugend- und Ausbildungsarbeit des Vereins gefördert.
Hochrangige Vertreter
Begrüßt wurden die Gäste von Michaela Voll, die mit Blick in das weite Rund des Max-Littmann-Saals viele hochrangige Vertreter der musikalischen Seite der Bundeswehr , die im Rahmen einer Cheftagung der Heeresmusikkorps in der Hammelburger Infanterieschule verweilten und von Oberst Thomas Klinkhammer als Leiter Militärmusikdienst der Bundeswehr angeführt wurden, sowie deren militärische Führungsstruktur rund um Brigadegeneral Michael Matz und zahlreiche politische Vertreter willkommen hieß.
„Der Dank ist das Fundament dieses Benefizkonzerts “, so Manuela Wehner, die sich bei den zahlreichen Sponsoren, bei den Vereinsmitgliedern für die tatkräftige Unterstützung sowie beim Orchester mit seinem Leiter Hauptmann Wolfgang Dietrich bedankte.
Dieser entpuppte sich nicht nur als ausgewogener Dirigent, der sein Heeresmusikkorps mit sparsamen Gesten führte, sondern auch als charmanter Plauderer, der die einzelnen Stücke ankündigte und mit informativen Details den Abend bereicherte.
Start mit Strauß
Feierliche Klänge ertönten zu Beginn des zweistündigen Konzerts, und verantwortlich hierfür war der „Festmarsch op. 452“ von Johann Strauß, der eigentlich für eine Hochzeit komponiert worden war und der sinnbildlich für die Stilrichtung des Abends war.
Abwechslungsreich ging es weiter mit „Die diebische Elster“, einer Overtüre von Gioacchino Rossini mit verspielten Elementen und einem fulminanten Schluss, den die Gäste mit einem begeisterten Applaus honorierten.
Der Kürassiermarsch „Großer Kurfürst“ von Walter von Simon ist nicht nur ein beliebtes Stück bei offiziellen Staatsempfängen des Bundespräsidenten, so Hauptmann Wolfgang Dietrich in der Ankündigung. Danach füllten Pauken und Fanfaren den Max-Littmann-Saal, die dann im harmonischen Zusammenspiel mit dem Orchester für ein schwungvolles Marscherlebnis sorgten.
Komponist anwesend
Beim nachfolgenden Stück „Rising Into A New Era“ begrüßte der Dirigent den anwesenden Komponisten Hermann Pallhuber als Mentor und stimmte die Gäste auf besondere musikalische Motive im Zusammenhang mit der Stadt Landeck ein. So erlebten die Gäste neben dem Glockenschlag der dortigen Kirche eine intensive musikalische Zeitreise in die Zwischenkriegszeit mit Zerstörung, Aufbruch und Optimismus – aktuelle Bezüge, die mit Applaus honoriert wurden.
Beim Marsch „Aufwärts“ von Ernst Lüthold sorgte der 6/8-Takt für fließende Melodien, temporeiche Sequenzen und vielschichtiges Klangvolumen – nicht umsonst wurde dieser Marsch zur Hymne der kanadischen Stadt Calgary.
Mit dem Stück „Entry March of the Boyars“ von Johann Halvorsen zeigte das Orchester zum Einstieg in die zweite Hälfte des Konzerts seine Spielfreude und sein Können beim harmonischen Miteinander von verspielten Elementen und schwungvollen Tonfolgen.
Ein Wetterphänomen war bei John Mackeys Stück „Sheltering Sky“ zu hören, der die Stimmung nach einem reinigenden Gewitter in melancholisch-klingende Noten, Takte und Akkorde umsetzte.
Musical und „Crocodile Rock“
Für die Freunde der modernen Unterhaltungsmusik standen Elton John und Andrew Lloyd Webber auf dem Programm. Elton John , der Popstar mit dem „besonderen Gespür für eingängige Melodien“, wurde mit einem Medley präsentiert, das unter anderem „I´m Still Standing“, „Daniel“ oder „Circle Of Live“ präsentierte, und bei „Crocodile Rock“ verfiel der ganze Saal in einen begeisterten Mitklatsch-Rhythmus.
Auch beim Medley zu Andrew Lloyd Webber reihten sich Musicalausschnitte aus „Cats“, „Phantom der Oper“, „Evita“ und „Starlight Express“ aneinander – ein Hörgenuss, der auch den Musikerinnen und Musikern auf der Bühne sichtbare Freude bereitete.
Dem begeisterten Schlussapplaus folgten noch Zugaben, unter anderem „La Califfa“ von Moricone sowie die Bayernhymne und die Nationalhymne.


