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Bad Kissingen
Mit "Mona" auf Hausbesuch
Anstelle des Arztes kann nun auch "Mona" (Mobile netzwerkmedizinische Assistenz) zum Hausbesuch kommen. Die Telemedizin aus Bad Kissingen unterstützt bundesweit Hausarztpraxen und holte mit ihrer Idee schon Preise.
Die Mobile netzwerkmedizinische Assistenz (Mona) aus Bad Kissingen in der Anwendung. Foto: Hassan Akhtarini       -  Die Mobile netzwerkmedizinische Assistenz (Mona) aus Bad Kissingen in der Anwendung. Foto: Hassan Akhtarini
| Die Mobile netzwerkmedizinische Assistenz (Mona) aus Bad Kissingen in der Anwendung. Foto: Hassan Akhtarini
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.08.2022 13:25 Uhr

Mehr Patienten, weniger Ärzte - ein Szenario, das vor allem in ländlich geprägten Regionen zunimmt. Die Patienten werden immer älter, und mit steigendem Alter sinkt die Mobilität der Patienten, während der medizinische Bedarf aber weiter steigt, schreibt das Zentrum für Telemedizin (ZTM) Bad Kissingen in einer Pressemitteilung.

In der Regel kommt der Arzt in solchen Fällen zum Hausbesuch. Um die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen sicherzustellen, müssen teilweise große Flächen abgedeckt werden - eine Aufgabe, die durch den bevorstehenden Ärztemangel immer schwieriger wird. Anstelle des Arztes kann nun auch "Mona" (Mobile netzwerkmedizinische Assistenz) zum Hausbesuch kommen. Speziell geschulte Versorgungsassistenten können Patienten bei Hausbesuchen betreuen, die Anfahrt in die Arztpraxis entfällt. Bei Bedarf kann jederzeit der Arzt per Video hinzugeschaltet werden. Mittlerweile können Hausarztpraxen bundesweit dieses Angebot in ihr Portfolio aufnehmen. Das Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen übernimmt hierbei die technische Umsetzung und Betreuung. Mit dieser Idee gewann das ZTM jetzt sogar den PPZ (Pflegezentrum)-Innovationspreis.

Der Einsatz von "Mona" erfolgt vor allem bei Routineuntersuchungen. Die Versorgungsassistenz aus der Hausarztpraxis kommt mit einem Rucksack zum Patienten nach Hause - darin die neueste digitale Technik. Das Technikpaket beinhaltet ein Tablet , eine App zur Datenerfassung sowie verschiedene Messgeräte (Stethoskop, EKG, Blutdruckmessgerät , etc.). Damit können unter anderem mehrere Vitalparameter digital erfasst und diese direkt an die Arztpraxis übermittelt werden. Bei Bedarf kann die Versorgungsassistenz per Video mit dem Hausarzt in Kontakt treten.

Bessere Patientenversorgung

Während der Corona-Pandemie kann "Mona" dazu beitragen, volle Wartezimmer zu meiden und somit soziale Interaktionen zu reduzieren. Aber auch ohne Corona stellt "Mona" eine Behandlungsform dar, die wir in Zukunft noch öfter sehen werden. Vor allem in ländlichen Regionen trägt "Mona" zu einer besseren medizinischen Versorgung bei. Insbesondere ältere Menschen können sich den manchmal beschwerlichen Weg in die Arztpraxis sparen. Gleichzeitig wird dennoch das Arzt-Patienten-Verhältnis gestärkt. Das schafft nicht nur bei Patienten Freiräume, sondern entlastet ebenfalls die Ärzte , denen Hausbesuche oft viel Zeit kosten. Zudem erfährt die Versorgungsassistenz eine Aufwertung ihrer Arbeit.

Telemedizin mit Auszeichnung

"Mona" wurde bereits für seine hervorragende Idee ausgezeichnet. Das Zentrum für Telemedizin Bad Kissingen , das für die technische Umsetzung von MONA verantwortlich ist, erhielt vor kurzem den 1. Preis beim Innovationswettbewerb des PPZ Nürnberg. Der Preis wurde im Rahmen der 3. Clusterkonferenz "Zukunft der Pflege 2020" vom Pflegezentrum (PPZ) Nürnberg an herausragende neue Technologien für die Pflege vergeben.

Erste Erfahrungswerte aus der Praxis

Der Startschuss fiel im September 2020 im Rahmen des Projektes "Telemedizin-Assistenz" in Rheinland-Pfalz. Die Resonanz ist sehr positiv, denn die Technik steht nicht für sich alleine, sondern wird von einem Menschen bei den Patienten angewendet, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Für Diagnosen und Behandlungsempfehlungen bleibt nach wie vor der Arzt zuständig. Auch bei älteren Patienten ist die Akzeptanz daher sehr hoch. In Nordrhein-Westfalen wird der Ansatz ebenfalls in verschiedenen Projekten erprobt. Erste Anfragen gibt es bereits auch aus Bad Kissingen und der Rhön.

 
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