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Hammelburg
Mit Magie und Liebeskraut
spectaculum brachte nach drei Jahren wieder ein Stück auf die Freilichtbühne Schloss Saaleck. Den Sommernachtstraum spielten die Darsteller überzeugend.
Elfenkönig Oberon (Sandra Eichelbrönner-Fickert) will sich seine Gattin Titania (Steffi Dietrich) mittels eines Liebeskrauts gefügig machen. Foto: Winfried Ehling       -  Elfenkönig Oberon (Sandra Eichelbrönner-Fickert) will sich seine Gattin Titania (Steffi Dietrich) mittels eines Liebeskrauts gefügig machen. Foto: Winfried Ehling
| Elfenkönig Oberon (Sandra Eichelbrönner-Fickert) will sich seine Gattin Titania (Steffi Dietrich) mittels eines Liebeskrauts gefügig machen. Foto: Winfried Ehling
Winfried Ehling
 |  aktualisiert: 19.08.2022 12:05 Uhr
Nach drei Jahren Spielpause auf der Freilichtbühne Schloss Saaleck präsentierte die Laienschauspielgruppe spectaculum Shakespeares "Sommernachtstraum". Den "Dauerbrenner" auf den Bühnen der Welt - und speziell in Großbritannien - gönnten sich auch zahlreiche Theaterfreunde der Region.
Worauf beruht der Erfolg dieser Komödie? Dafür gibt es verschiedene Gründe. Der Inhalt, der auch heute noch aktuelle Themen wider gibt und mehrere Handlungen ineinander verwebt, die Wortgewalt und Vielfalt der Shakespeare'schen Sprache und die Vorliebe des elisabethanischen Zeitalters in England für Theaterstücke mit zeitkritischem und historischem Hintergrund. Der Sommernachtstraum spielt im antiken Athen, der Grundgedanke zur Komödie ist dem griechischen Dichter Ovid zuzuschreiben.
"Besonders die blumenreiche Sprache Shakespeares bereitete in der Übersetzung einige Schwierigkeiten", räumt Regisseurin Claudia Albrecht ein.
Claudia Albrecht, die vor drei Jahren die Nachfolge von Werner Bergmann antrat, transferierte den Sommernachtstraum an den Beginn des 20. Jahrhunderts als Frauen um ihre Gleichberechtigung kämpften. Nicht nur diese Bewegung sondern auch die gleichgeschlechtliche Liebe lugen zwischen dem Spiel hervor. Passend insofern, dass just am selben Tag die "Ehe für alle" den Bundestag mit Mehrheit passierte. Der Schauspiel-Truppe spendet die spectaculum-Chefin hohes Lob. "Sie helfen und unterstützen mich, wo sie können", sagt sie.
Die viertägige Hochzeit im Zauberwald bei Schloss Saaleck gerät zu einem Verwirrspiel der Mächte, Magie und der Herzen. Herzog Theseus (Christian Fenn) will sich mit Herzogin Hippolyta (Anne Rauschmann) verheiraten. Doch noch zwei andere Paare sind im verzauberten Wald unterwegs: die jungen Männer Demetrius (Klaus Dittmann) und Lysander (Torsten Korff) sowie die zwei Freundinnen Hermia (Birgit Schreiber) und Helena (Liane Dietrich).
Die vom Hermias Vater dem Demetrius versprochene Tochter schielt allerdings auf Lysander, der zwar offiziell zu Helena gehört, diese aber nicht will. Helena ihrerseits ist unsterblich in den Demetrius verliebt. Obendrein hängt auch noch der Haussegen im Elfenreich schief.


Handwerker stiften Chaos

Oberon, der Elfenkönig (Sandra Eichelbrönner-Fickert) will sich seine Frau Titania (Steffi Dietrich) nach einem Streit wieder gefügig machen und benutzt dazu den ihm ergebenen Hofnarren Puck (Elisabeth Lamprecht). Er soll den Saft einer bestimmten Blume, der liebestoll macht, auf die Augenlider der Titania träufeln. Das geht gründlich daneben.
Das Chaos komplettieren sechs Handwerker, die die Hochzeit von Theseus und Hippolyta vorbereiten sollen. Es gibt ein "Happy end". Die Elfenherrscher, wieder vereint, segnen die schmachtenden Liebespaare.
Zweifelsohne überzeugte jedoch Elisabeth Lamprecht, in der Rolle des willfährigen Dieners Puck und Sandra Eichelbrönner-Fickert als aristokratisch-magischer Elfenherrscher. Den Akteuren und Aktricen Klaus Dittmann (Demetrius), Torsten Korff (Lysander), Birgit Schreiber (Hermia) und Liane Dietrich (Helena) gilt der Respekt für die überzeugend dargestellten, tragenden Rollen. Gemeinsam mit Stephania Eideloth, Wolfgang Althoff, Steffi Dietrich, Eike Korff, Claudius Schübel, Melvin Beck, Sebastian Fickert sowie Dieter Moschinsky gaben sie dem Stück seine beeindruckende Fülle, Präzision und seine vokale Gewalt und literarischen Bombast. Nicht vergessen seien die Texterin und Regie führende Claudia Albrecht sowie die Techniker.
Der Sommernachtstraum wird am Samstag, 8. Juli, noch einmal auf der Schlossbühne aufgeführt.
 
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