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Bad Kissingen
Mit Elan und Frische am Werk
Der jugendliche Esprit fasziniert immer wieder und trotzdem sind Konzerte des Jugendmusikkorps jedes Mal anders.
Konzentriert bei der Sache: Trompetenspieler des Jugendmusikkorps Bad Kissingen beim Konzert im Regentenbau Fotos: Peter Klopf       -  Konzentriert bei der Sache: Trompetenspieler des Jugendmusikkorps Bad Kissingen beim Konzert im Regentenbau Fotos: Peter Klopf
| Konzentriert bei der Sache: Trompetenspieler des Jugendmusikkorps Bad Kissingen beim Konzert im Regentenbau Fotos: Peter Klopf
Peter Klopf
 |  aktualisiert: 20.08.2022 01:35 Uhr
"Wir haben heute nichts Außergewöhnliches. Ich habe Melodien zusammengestellt, die alle zum Motto des heutigen Abends ,Gute Freunde' passen. Es ist nichts Besonderes", sagte Stadtmusikdirektor Bernd Hammer kurz vor dem Konzert des Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen im großen Saal des Regentenbaues. Für ihn und seine 56 Musiker (24 Mädchen und 32 Jungs) ist das Konzert Routine. Wenn gleich für sie alles wie gewohnt ist, so sind die Musikstücke, die Besetzung und die Interpretierungen des Jugendorchesters in jedem Konzert anders. Bei jedem seiner Auftritte stellt sich das Blasorchester anders dar.


Schon 52 Jahre alt

Bedingt durch Schule und Beruf gibt es immer notwendige Veränderungen im Besetzungsplan. Doch dem jugendlichen Elan und der Frische in der Musik tut dies keinen Abbruch. 52 Jahre sind seit der Gründung des Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen vergangen und dennoch hat das Orchester nichts von seiner Attraktivität verloren. Wo immer die Jungen und Mädchen mit ihren rot-blau-weißen Uniformen der bayerisch-fränkischen Grenadiere - ihren schwarzen Tschakos mit der blauen Feder - auftauchen, sorgen sie alleine schon durch ihr ungewöhnliches Erscheinungsbild für Furore. Wenn sie dann noch zu ihren Instrumenten greifen und feurige und schneidige Melodien hervorzaubern, dann ist das Publikum immer entzückt, zu was die netten jungen Menschen im musischen Sinne imstande sind.
Viele junge Musiker haben bei Wettbewerben von "Jugend musiziert" oder den "Kammermusik- und Solo/Duowettbewerben" des Bayerischen Blasmusikverbandes nicht nur vordere Plätze auf regionaler, Landes-, sondern sogar auf Bundesebene hervorgebracht. Was fasziniert die Kinder und Jugendlichen, im Alter zwischen sieben und 23 Jahren, Blasmusik zu spielen?
Der Schlagzeuger Felix Back aus Aschach bringt es auf den Punkt: "Man musiziert mit Gleichaltrigen, die Konzertliteratur ist abwechslungsreich - von konzertanter Blasmusik, symphonischen Konzertstücken, Filmmusiken bis hin zu Rock und Pop. Man wird bei den Stücken richtig gefordert und hat dann jedes Mal ein unbeschreibliches Erfolgserlebnis, wenn alles richtig klappt."
Seit zwölf Jahren gehört Felix Metz dem Jugendmusikkorps an. Viel habe er schon erlebt im Korps. Viele Auftritte hat er schon hinter sich. Dennoch ist er ein bescheidener Musiker geblieben. Auch dieses Jahr erwarten ihn viele Höhepunkte. So wird er am 18. September mit dem Jugendmusikkorps wieder am Oktoberfestzug in München teilnehmen und am 1. Oktober bei der Landesgartenschau in Bayreuth auf der Seebühne stehen. Für ihn und seine Musikerkollegen ist das Jugendmusikkorps eine Heimat, die nicht nur ihre soziale Kompetenz fördert, sondern auch ihr musikalisches Können, was sich auch bei diesem Konzert zeigte.
"Hallelujah" ist wohl einer der populärsten Pop-Balladen. Die Originalversion des kanadischen Musikers Leonard Cohen stammt aus dem Jahr 1984. Der gefühlvolle Song handelt von biblischen Themen, zum Beispiel von der geheimen Melodie, die König David für Gott gespielt hatte. Berühmt wurde das Lied vor allem durch zahlreiche Coverversionen, die in vielen Filmen und Serien verwendet wurden. Die wahrscheinlich bekanntesten Versionen von Jeff Buckley und John Cale ertönen in Filmen wie "Lord of War", "Into the Wild" oder "Shrek". Die neue Blasorchesterfassung von Heinz Briegel kann rein instrumental oder mit Gesang aufgeführt werden. Sie war einer der Höhepunkte des Abends, der mit seinen Melodien das Publikum begeisterte.


Kulthit zum Schluss

Mit dem Signal des "Preußischen Zapfenstreichs", welches er in die Melodie von Lili Marleen einarbeitete, endete das abwechslungsreiche Programm. Norbert Schultze komponierte 1938 das Lied "Lili Marleen", welches von Lale Andersen gesungen wurde, und das ab August 1941 der deutsche Soldatensender "Radio Belgrad" täglich zum Sendeschluss um 21:57 Uhr ausstrahlte. Das Lied wurde zum "Kulthit" bei den Soldaten, unabhängig davon, auf welcher Seite der Linien sie standen.
Mit "Lili Marleen" endet seit Gründung des Jugendmusikkorps im Jahre 1964 fast jedes Konzert des Jugendorchesters. Mit riesigem Applaus dankte das Publikum den Musikern für ein eindringliches Konzert.


 
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