Wie Shaw auch, kommen die Theatertage, geographisch gesehen, ganz schön herum in der Welt. Nach dem Grundsatz ihres künstlerischen Leiters Peter Josch, Komödien der Weltliteratur zu spielen, waren die Theatertage unter anderem schon in Österreich und Frankreich. Nach Italien im vergangenen Jahr sind heuer Spanien und England an der Reihe.
Tumult im Narrenhaus, im 17. Jahrhundert entstanden, sei vielleicht nicht Lope de Vegas bekanntestes Stück, sagt Peter Josch, aber dennoch einfach "toll". Die "quirlige Verwechslungskomödie" wird elfmal gezeigt. Helden, das zweite Stück, mit Musik von Udo Jürgens, immerhin fünfmal.
Gespielt wird, wie üblich, auf der Freilichtbühne im Hof der Oberen Saline. Das Kurtheater dient, auch das ist nichts Neues, als edler Ersatz, wenn Petrus mal keine Lust hat auf Theater unter freiem Himmel.
Auf Bewährtes setzt Josch darüber hinaus bei den dienenden Künsten. Fürs Bühnenbild sorgt, wie immer, Herwig Libowitzky, für die Kostüme Doris Ute Reichelt, für die Musik ist Dietmar Friesenegger zuständig.
Vertraute Gesichter darf der geneigte Theaterfreund selbstredend auch auf der Bühne erwarten. Ernst Stankovski wird dabei sein, Christiane Rücker auch. Von früheren Aufführungen in Bad Kissingen gut bekannt sind Richard Maynau, Karl Dobravsky, Hubert Tscheppe und Thomas Lackner. Erstmals in Kissingen zu sehen sind Leopold Dallinger und Franziska King. Zusätzlich zum Theater bieten sie in unterschiedlichen Kombinationen unterhaltsame Abende mit Literatur und mit Musik.
Was die Besucherzahlen angeht, hoffen Josch und Gerhard Glöckler, der bei der Stadt jetzt für die Theatertage zuständig ist, auf günstiges Wetter. Das, sagen sie, würde schon sehr helfen, den vergangenes Jahr wegen mehrerer Regentage gesunkenen Zuspruch wieder zu verbessern.
Über mangelnden Zuspruch seitens des Stadtrats kann Josch dagegen nicht klagen. Der hat schon vor ein paar Monaten drei weiteren Jahren mit Theatertagen bis einschließlich 2008 zugestimmt, wenn auch mit unverändertem Budget.
Wenigstens für 2006 kündigte Josch denn auch bereits an, dass die Theatertage in Europa weiterziehen werden. Nach Tschechien, zum braven Soldaten Schwejk.
Karten: Tel. (0971) 807-11 10
oder (0971) 80 48-444