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BAD KISSINGEN
Mit der Postkutsche wieder auf Zeitreise gehen
Etwas fürs Auge: Die Kissinger Postkutsche fährt wieder.
Foto: Isolde Krapf | Etwas fürs Auge: Die Kissinger Postkutsche fährt wieder.
Redaktion
 |  aktualisiert: 06.05.2011 19:43 Uhr

(ikr) Vielleicht war es ein Omen, dass die Rosenkönigin beim Saisonauftakt am Freitag in der Postkutsche mitfuhr. Denn unlängst hatte man im Stadtrat Zweifel geäußert, ob ihre jährliche Krönung sowie das Vorhalten der Postkutsche noch zeitgemäß sind. Jetzt scheint die blumige Majestät jedoch gerettet. So dass man auch bezüglich der Postkutsche hoffen darf, dass sich das Ratsgremium besinnt und den historischen Gelben Wagen, der seit 1950 von Bad Kissingen nach Schloss Aschach rollt, behalten will.

Die gute alte Berline Coupé ist schließlich ein traditioneller Werbeträger über die Grenzen der Kurstadt hinaus. Sie von Mai bis Oktober über Land fahren zu lassen, ist freilich nicht billig. Der Betrieb kommt jährlich auf rund 90 000 Euro. Die Unkosten sind mit dem Erlös aus den Tickets von 25 000 Euro nicht gedeckt. Um das entstehende Defizit dauerhaft abzusichern, gründete man 2005 den Förderverein Postkutsche, an dem auch die Stadt Bad Kissingen mit 25 Prozent beteiligt ist.

Der Vorsitzende und frühere Postdirektor Werner Scheller jedenfalls war am Freitag zuversichtlich, dass das historische Gefährt noch viele Jahre weiterrollt. Er habe bereits mit der Stadt Kontakt aufgenommen, sagte er im Gespräch mit der Main-Post. Falls alle Stricke reißen, werde er im städtischen Wirtschaftsausschuss vorsprechen, kündigte er an.

Nachdem man 2009 und 2010 aus unterschiedlichen Gründen nicht so viele Reisegäste verzeichnete, hofft Scheller, dass die Berline 2011 wieder zu 95 Prozent ausgelastet ist. Seiner Ansicht nach müsste das mit dem „meist fotografierten Motiv und größten Werbeträger der Stadt“ zu schaffen sein.

Stolz waren Scheller und Kutscher Hans Körner auch auf die neue Postillionin Stefanie Seufert (Euerdorf), die jetzt auf dem Kutschbock mit von der Partie ist. Sie kann bestens mit Pferden umgehen, lobte Körner. Und Scheller wollte gehört haben, dass „der Postillion“ schon lange nicht mehr so gut geblasen habe wie in diesem Jahr.

 
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