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Bad Kissingen
Mit dem Rad durch Buchonia
Bislang war der Hochrhöner das Maß der Dinge, wenn es um das Wegenetz in der Region geht. Das Problem: Mountainbiker sind dort nicht immer gern gesehen. Ein Sportler hat daher die Initiative ergriffen.
Die Rhön ist Mountainbike-tauglich, Andreas Schubert aus Geroda ist deshalb aktiv geworden. Er hat mehrere Streckenvarianten entwickelt. Foto: Johannes Schlereth       -  Die Rhön ist Mountainbike-tauglich, Andreas Schubert aus Geroda ist deshalb aktiv geworden. Er hat mehrere Streckenvarianten entwickelt. Foto: Johannes Schlereth
| Die Rhön ist Mountainbike-tauglich, Andreas Schubert aus Geroda ist deshalb aktiv geworden. Er hat mehrere Streckenvarianten entwickelt. Foto: Johannes Schlereth
Johannes Schlereth
 |  aktualisiert: 17.08.2022 17:35 Uhr

Fahrradfahren liegt im Trend. Das zeigte sich jüngst am Pfingstwochenende, als zahlreiche Biker in der Rhön unterwegs waren. Nicht alle blieben auf den Wegen. Ob unbewusst - wegen fehlender Schilder - oder bewusst, weil die Strecke nicht attraktiv genug ist: Das sorgt für Probleme. Andreas Schubert aus Geroda hat deshalb die Initiative ergriffen. Er arbeitete verschiedene kostenpflichtige mehrtägige Touren aus, die Radsportler online buchen können.

Schubert ist vom Fach, er begleitete das mit EU-Mitteln geförderte Projekt zum Thema Mountainbikestrecken in der Rhön im Landkreis Bad Kissingen . Im Zuge dessen lernte der Mountainbike-Enthusiast zahlreiche verschiedene Strecken kennen. Sein Antrieb: "Die Mountainbiker und Fahrradfahrer brauchen so etwas wie den Hochrhöner." Denn in manchen Bereichen des Weges könnten Biker die Belange von Wanderern stören.

Langjährige Arbeit für Rhöner Sportler

In den vergangenen sechs Jahren betrachtete Schubert sämtliche Strecken in der Rhön nach verschiedenen Gesichtspunkten: "Wo darf ich fahren, wo soll ich nicht fahren und was ist naturschutzrechtlich möglich?" Im Herbst 2019 standen schließlich drei Touren fest, von denen zwei für das Mountainbike geeignet sind, während die dritte Tour vornehmlich Rennrad-Fahrer ansprechen soll. "Die kürzeste Mountainbike-Strecke ist etwa 150 Kilometer lang und orientiert sich am Verlauf des Hochrhöners", sagt Schubert.

Ausgangspunkt ist Bad Kissingen , das Ziel liegt in Bad Salzungen. Bei den beiden anderen Strecken handelt es sich um die Mountainbike- und eine Rennrad-Rundtour durch die drei Bundesländer auf die sich die Rhön verteilt. "Die direkte Route ist eher für ein Wochenende geeignet, während die beiden Rundtouren als vier bis fünftägiger Fahrradurlaub angedacht sind", erklärt Schubert.

Die Trassen laufen entlang bereits ausgewiesener Strecken. Im Landkreis Bad Kissingen sind Etappen dabei, die sich ebenfalls im von der EU geförderten Mountainbike-Konzept wiederfinden. "Es soll keine Konflikte mit den Wanderern , Jägern oder Behörden geben. Ziel soll sein, Vorteile für die ganze Region zu generieren."

Die Routen führen durch manches bislang weniger gut für den Radsport erschlossenes Gebiet: "Da geht es zum Beispiel über das Thulbatal in die Schwarzen Berge und dann in Richtung des Kreuzbergs."

Andreas Schubert: Attraktive Strecken vermeiden wildfahrende Biker

Nach eigener Aussage hat der Sportler Wert darauf gelegt, die Strecken so attraktiv zu gestalten, dass kein Radler sich seinen eigenen Weg suchen muss. Orientierung und Sicherheit geben den Bikern dabei die GPS-Koordinaten, denn Wegweiser befinden sich nicht an den Bäumen. Außerdem gibt es für die Sportler Informationen zu Sehenswürdigkeiten, Übernachtungs- oder Einkaufsmöglichkeiten, Geldautomaten sowie Rettungspunkten und auch nützliche Helferlein wie Kettenöl und Flickzeug mit auf den Weg. "Die Leute sollen nützliche Sachen bekommen, und keine Prospektflut, die dann im Mülleimer oder der Natur landet", erklärt Schubert. Mittlerweile ist alles startklar: Die Starterpacks sind zusammengestellt und die Internetseite ist fertig. "Erste Buchungen sind schon eingegangen." Hinter dem Projekt steht Schubert fast alleine. "Die Grundidee habe ich allerdings mal mit Klaus Spitzl besprochen", sagt er.

Als Erinnerung an die Tour dienen nicht nur Fotos. "Die Fahrer erhalten zwei Karten. Bei der einen handelt es sich um eine vorfrankierte Postkarte, bei der anderen um eine Stempelkarte", sagt Schubert. Letztere sollen die Sportler an verschiedenen Stationen mit einer Stanzzange markieren. Im Landkreis Bad Kissingen befindet sich diese am Berghaus Rhön. "Eigentlich lässt sich sagen, dass jeder Landkreis eine Stempelstelle hat", meint Schubert.

Verweilen in der Rhön

Schuberts Wunsch: "Die Leute sollen in der Region übernachten, sich Zeit nehmen und hier in der Rhön verweilen." Wettkampfcharakter hätte keine der drei Varianten. Die Rhön habe durchaus großes Potenzial zu bieten. "Es lohnt sich dabei mal einen Ruhetag einzuplanen um die Vielfalt zu erleben." Dem gegenüber steht laut Schubert ein Problem: "Die Rhön verteilt sich auf drei Länder und fünf Landkreise." Das ist in manch anderem Biosphärenreservat in Deutschland, wie beispielsweise dem Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz, nicht der Fall. Für die Rhön sei es laut Schubert jedoch eine Hürde, die eine gemeinsame Lösung schwieriger machen würde, als der privater Ansatz. Informationen zu den Strecken finden Sie unter: www.trans-buchonia.de

 
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