Gesellschaftspräsident Markus Daum hat es sich versprochen, Hammelburg wieder zur Faschingshochburg zu führen. Die Grundsteine hat die Hammelburger Karnevalsgesellschaft gelegt, durch den Narren-Auflauf beim Rathaussturm und jetzt bei der Prunksitzung in der Saaletalhalle mit närrischer Qualität und bunter Vielfalt.
Insgesamt fünf Garden, einschließlich des „Eskimo-Männerballetts“ aus Untererthal, boten die Organisatoren der Ha-Ka-Ge auf. Darunter auch die Sulzthaler Garde, die Showtanzgarde vom Patenverein Ebenhausen und dessen Tanzmariechen, Celeene Sweeney. Drei mit großem Applaus bedachte Garde- und Showtänze absolvierten die Hammelburger Gardemädchen.
In der Bütt standen die Ha-Ka-Ge-Kids (Ronja und Tim Augsburg, Marie Pfriem und Eva Schiffner) mit Schul-Kalauern, die Waschweiber die zwischen archäologischen Ausgrabungen in der Bahnhofstraße und Weltuntergangs-Prognosen der Maya pendelten, die Ebenhäuser mit gepfefferten Gags, die „No Daddies“ als Telefonsex-Damen mit verführerischer Stimme, Hermann und Hermine aus Karlstadt sowie Haus-, Bäcker- und Narrenmeister, Marc Scheller von der UKG.
Für die musikalische Unterhaltung sorgten Alleinunterhalter Gerhard Schmitt und die Big Band des Frobenius-Gymnasiums, die zur Freude der Zuhörer offensichtlich ein Abo im Hammelburger Fasching gebucht hat.
Bleiben da noch Wünsche? Zuschauerin Edeltraud Brand (Wirmsthal) hat dieses Jahr schon sechs Prunksitzungen erlebt. Ihr Fazit: „Eigentlich nicht. Allerdings könnte das Hammelburger Publikum etwas lockerer sein.“ In Hammelburg war sie zum fünften Mal. „Ich muss sagen, die Ha-Ka-Ge hat sich viel Mühe gegeben, mit ihrer Sitzung im hervorragenden Ambiente der renovierten Saaletalhalle“. Gefragt nach ihren Favoriten in der Saalestadt antwortet sie prompt: „Die Schlossgarde und die Jugendshowtanzgarde haben mir super gefallen. Wer solchen Nachwuchs hat, kann viel erreichen“, urteilt sie, in Gedanken unterwegs zur nächsten Sitzung in Schweinfurt.
Was das Leben für den Fasching bedeutet, erzählt Brigitte Keidel am Rande der Sitzung. Ihr Mann Josef begeisterte sie für das närrische Treiben. Sie begann 1984 als Malerin an Bühne und Faschingswagen. Gardetänzerin, Betreuerin und Schriftführerin waren weitere Stationen.
Schon bald wurde ihr Talent in der Bütt entdeckt. „Je fünfmal trat ich bei Prunksitzungen in der Hitparade und bei den Waschweibern auf“, erinnert sich die heutige Beirätin. Da gab es Schlager per Playback und Lokalkolorit. Ganz zu schweigen von unzähligen Einsätzen im Ausschank und beim Auf- und Abbau. Aus der Karnevalsgesellschaft ist die 57-jährige Angestellte der Tourist-Info kaum wegzudenken. Brigitte Keidel hat ihre Begeisterung für die Fastnacht an Tochter Julia vererbt. Die Tänzerin stieg von der Kindergarde in die Große Garde auf, stand schon neunmal in der Bütt und ist alles andere als faschingsmüde.