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Hammelburg
Markus Söder besucht den Fuchsstädter Windpark
Nach zwei Insolvenzen und der Sprengung der alten Türme geht der Windpark endlich ans Netz. Dazu kommt erstmals ein amtierender Ministerpräsident in die Gemeinde.
Die größte Sorge des Fuchsstädter Bürgermeisters René Gerner ist, dass bis Samstag der Platz vor dem Windrad und die Zufahrt neu angelegt sind, damit Ministerpräsident Söder und weitere Gäste nicht durch Schlaglöcher fahren müssen.       -  Die größte Sorge des Fuchsstädter Bürgermeisters René Gerner ist, dass bis Samstag der Platz vor dem Windrad und die Zufahrt neu angelegt sind, damit Ministerpräsident Söder und weitere Gäste nicht durch Schlaglöcher fahren müssen.
Foto: Ralf Ruppert | Die größte Sorge des Fuchsstädter Bürgermeisters René Gerner ist, dass bis Samstag der Platz vor dem Windrad und die Zufahrt neu angelegt sind, damit Ministerpräsident Söder und weitere Gäste nicht durch Schlaglöcher ...
Ralf Ruppert
 |  aktualisiert: 29.05.2024 17:15 Uhr

Die Anfrage läuft schon lange, die endgültige Bestätigung kam erst vor wenigen Tagen: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) kommt am Samstag, 22. April, zur offiziellen Inbetriebnahme des Windparks Fuchsstadt.

Für Projektleiter Patrick Ecker von der Betreibergesellschaft Qair Deutschland ist es die erste Einweihung eines Windparks in Bayern überhaupt, obwohl die Firma ihren Sitz in München hat. Der Fuchsstädter Bürgermeister René Gerner und die örtlichen Vereine freuen sich auf ein Bürgerfest.

Bürgermeister „total erleichtert“

„Ich bin total erleichtert“, kommentierte Gerner die Fertigstellung des Windparks . Sein Vorgänger Peter Hart habe bereits vor rund zehn Jahren die ersten Verhandlungen zum Bau von Windrädern im Süden des Gemeindegebietes geführt. Den ersten Rückschlag gab es, weil im Jahr 2019 der Windradherstellers Senvion Insolvenz anmeldete.

Als Gerner 2020 ins Amt gewählt wurde, führte er das Projekt fort, allerdings gab es immer wieder neue Verzögerungen: Auch der Windpark-Betreiber, die Green-City AG, meldete Insolvenz an. Zum 1. Juni 2022 hat die französische Qair Group das Kerngeschäft der Green City AG übernommen.

Baugleiches Windrad stürzte ein

Technisch war die größte Hiobsbotschaft, dass in Haltern am See (Nordrhein-Westfalen) ein Windrad genau des Typs zusammenbrach, das Hersteller Nordex in Fuchsstadt bauen wollte. Alle Versuche, die oberhalb von Fuchsstadt bereits gebauten Beton-Türme zu retten, scheiterten.

Kein Gutachter könne gewährleisten, dass die Türme der Belastung mindestens 20 Jahre standhalten, teilte Qair im Frühjahr 2022 mit. Deshalb wurden nicht nur die drei Türme im Mai und Juni gesprengt, sondern auch die Fundamente entfernt, um die neuen Türme und deren Verspannung mit Drahtseilen neu aufzubauen.

Im Mai und Juni wurden die drei alten Windrad-Türme bei Fuchsstadt gesprengt.       -  Im Mai und Juni wurden die drei alten Windrad-Türme bei Fuchsstadt gesprengt.
Foto: Archiv/Bernd Kleinschmidt | Im Mai und Juni wurden die drei alten Windrad-Türme bei Fuchsstadt gesprengt.

„Im Mai wurde gesprengt, im Januar drauf wurden die letzten Teile montiert, das ist eine absolute Rekordzeit“, blickt der Fuchsstädter Bürgermeister auf das vergangene Jahr zurück. Die gut 70 Meter langen Rotorblätter, Gondel, Nabe und technische Teile waren 14 Monate lang alarmgesichert und videoüberwacht oberhalb von Fuchsstadt gelagert.

Die rund 160 Meter hohen neuen Türme bestehen jeweils zur Hälfte aus Beton- und Stahlteilen. Jedes Windrad speist bis zu 4,5 Megawatt ins Netz ein. Insgesamt hat der Windpark Fuchsstadt laut Ecker bereits 4,5 Millionen Kilowattstunden Energie produziert.

Info-Tafeln, Führungen und Blasmusik

„Wir haben alle Vereinsvorsitzenden und die Träger der Bürgermedaille eingeladen“, berichtet Bürgermeister Gerner von den Vorbereitungen. Zudem sei die gesamte Ortsbevölkerung willkommen. Ab 12.15 Uhr fahren eigens Shuttlebusse ab der Raiffeisenbank Fuchsstadt. Beginn ist um 12.30 Uhr.

Gegen 13 Uhr soll Ministerpräsident Söder kommen. Für 14 Uhr ist die Umstellung vom bisherigen Probe- auf Dauerbetrieb vorgesehen, berichtet Projektleiter Patrick Ecker. Zudem seien Info-Tafeln vorbereitet und es gebe Führungen in die Türme . Für Musik sorgt die örtliche Blaskapelle, der CSU-Ortsverband übernehme die Bewirtung.

Für Gerner ist der Samstag ein historischer Tag, weil bislang noch nie ein amtierender Ministerpräsident die Gemeinde besucht habe, nicht einmal bei den großen Jubiläen und Heimatfesten. Etwas nervös ist Gerner noch, weil am Mittwoch weder der Platz vor dem Windrad, noch die Zufahrt geschottert waren.

Muss Söder durch Schlaglöcher fahren? „Die Zuwegung wird in schlaglochfreiem Zustand sein bis Samstag“, beruhigt Ecker. Allerdings bleibe der Bereich um die Windräder natürlich weiter eine Baustelle : Vermutlich noch bis zur Jahresmitte werde es dauern, bis die Verkehrsflächen für den Bau der Windräder wieder beseitigt und alle Wege ausgebessert sind. Laut Gerner werden die Zufahrten auf Kosten von Qair erneuert, die Gemeinde will sich jedoch anschließen und weitere Wege ausbessern.

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