Bad Kissingen
Millionen für Kasernen in Hammelburg und Wildflecken
Die Landesbaudirektion wurde neu in Ebern angesiedelt. Die Mitarbeiter sind für die Standorte von Bundeswehr und Bundespolizei in Bayern zuständig.
Seit Jahresbeginn ist Ebern im Landkreis Haßberge offizieller Dienstsitz einer so genannten Mittelbehörde: Was die Regierung von Unterfranken bei allen sonstigen Bauvorhaben erledigt, übernimmt die neue "Landesbaudirektion Bayern" bei sämtlichen Immobilien des Bundes im Freistaat. Die Behörde wurde im Zuge der Heimatstrategie aus der Autobahndirektion Nordbayern ausgegliedert, bis Mitte 2018 sollen 25 Stellen in Ebern besetzt sein, bis 2025 wächst die Behörde auf 100 Stellen vor Ort. Dafür ist ein Neubau geplant.
Die Landesbaudirektion bearbeitet als technische Mittelbehörde die zivilen und militärischen Hochbauaufgaben des Bundes in Bayern, betreut also auch alle Baumaßnahmen in bayerischen Bundeswehr-Kasernen oder Bundespolizei-Standorten. Sprich: Alles, was in Oerlenbach, Hammelburg oder Wildflecken in Bundes-Immobilien investiert wird, geht über den Tisch der Landesbaudirektion. Und das ist viel, schließlich wurden für Hammelburg 150 Millionen Euro und für Wildflecken 50 Millionen Euro für Sanierung oder Neubau von Gebäuden bis 2015 in Aussicht gestellt. "Um Bausummen zu nennen ist es meiner Meinung nach noch zu früh, da sich diese Zahlen im Laufe der Konkretisierung der Planung meist noch verändern", kommentiert Johannes Nolte, Präsident der neuen Landesbaudirektion, die von der Bundeswehr veröffentlichten Zahlen. Und: "Die eigentlichen Entscheidungen werden im Verteidigungsministerium gefällt, wir sind die Planungsbehörde."
Nolte ist auch deshalb vorsichtig, weil seine Behörde mit mehreren anderen zusammenarbeiten muss. Die Landesbaudirektion handelt entweder im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) oder des Bundesministeriums für Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit. Unterstellt ist sie aber dem bayerischen Innenministerium. Alle Veröffentlichungen in Sachen Bundeswehr müsse er mit dem Kompetenzzentrum Baumanagement des Bundesamtes für Infrastruktur, Umwelt und Dienstleistungen der Bundeswehr (früher Wehrbereichsverwaltung) abstimmen.
Trotzdem nennt Nolte bereits Details: In der Saaleck-Kaserne Hammelburg werde derzeit "ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Modernisierung der Infrastruktur, gestaffelt in mehreren Bauabschnitten geplant". Schwerpunkt sei der Neubau von fünf Unterkunftsgebäuden mit insgesamt 410 Einzelunterkünften im "neuen Unterkunftsstandard", also mit Einzelzimmern und eigenem Duschbad.
Zudem werde in Hammelburg die "Baufeldfreimachung für den Neubau einer großen Sporthalle" vorbereitet. Geplant seien in der Saaleck-Kaserne auch ein Neubau zur Erweiterung der Ausbildungswerkstatt, Sanierungen und Neubauten im Ausbildungs-, Wirtschafts- und Betreuungsbereich, in der Sanitätsversorgung sowie bei Dienst- und Funktionsgebäuden. Und: "Für den nahe gelegenen Truppenübungsplatz werden Unterkunftsgebäude saniert sowie eine moderne Feuerwache errichtet", fasst Nolte die Pläne für das Lager Hammelburg zusammen. "Das alles soll bis 2025 fertig sein", sagt er zum Zeitplan.
Große Investitionen stehen auch in der rund 150 Hektar großen Rhön-Kaserne an, die zusammen mit dem Truppenübungsplatz Wildflecken von 1936 bis 1938 errichtet wurde. "Aktuell beherbergt die Rhön-Kaserne neben den Übungstruppen des Truppenübungsplatzes auch das Gefechtssimulationszentrum Heer", berichtet Nolte. Für die Übungen nationaler und internationaler Großverbände müssten Gebäude "an die Anforderungen moderner Übungs- und Ausbildungsvorhaben" angepasst werden.
In einem ersten Schritt entstehen laut dem Präsidenten der Landesbaudirektion vier neue Unterkunftsgebäude. Und: "Im weiteren Modernisierungsprozess der Kaserne werden zwei Gefechtsstandgebäude für die simulationsgestützte Ausbildung, eine neue Feuerwache, eine neue umweltfreundliche Heizungsanlage sowie ein modernes Sanitätsversorgungszentrum als Neubauten errichtet."
Bei allen Maßnahmen werde immer zunächst die Wirtschaftlichkeit geprüft: "Wenn bei einer Sanierung 70 Prozent der Neubaukosten überschritten wird, ist der Neubau wirtschaftlicher." Daneben betreut die neue Landesbaudirektion Ebern auch den Neubau des geplanten THW-Gebäudes in Bad Kissingen. Auch dabei tritt die Behörde nur als Träger auf, die Fachaufsicht vor Ort hat - wie bei allen Bauvorhaben im Landkreis Bad Kissingen - das Staatliche Bauamt Schweinfurt.
Der Umzug läuft, wird aber einige Jahre dauern: "Der Standort Nürnberg soll vollständig nach Ebern verlagert werden", stellt Johannes Nolte, Präsident der neuen Landesbaudirektion klar. Lediglich die Außenstelle in München soll erhalten bleiben. Dienstsitz der neuen Mittelbehörde ist aber Ebern. Die ersten acht Mitarbeiter nahmen zu Jahresbeginn ihre Arbeit im alten Rathaus auf, aktuell laufen weitere Einstellungsgespräche.
Die Ansiedlung der Landesbaudirektion ist ein Teil der Behördenverlagerungen im Zuge der Heimatstrategie der Staatsregierung. "Das war eine politische Entscheidung", sagt Nolte zur Wahl des Standortes Ebern. Allerdings spreche einiges dafür, etwa die schnelle Bahnverbindung von Bamberg nach Berlin. "Wir haben viele Dienstreisen nach Bonn und Berlin", berichtet Nolte.
In der Hauptabteilung, die bis Jahresende 2016 der Autobahndirektion Nordbayern angegliedert war, arbeitete zuletzt 114 Mitarbeiter, berichtet Nolte. "Es gehen nur ganz wenige mit", kommentiert er die Bereitschaft zum Umzug nach Ebern. Zum Teil gebe es altersbedingte Abgänge, andere Mitarbeiter würden sich auf Stellen in der Autobahndirektion oder in Staatlichen Bauämtern rund um Nürnberg bewerben.
Also muss sich Nolte neues Personal suchen: "Der Personalstand wird in Nürnberg nach und nach abgebaut und in Ebern entsprechend aufgebaut", berichtet er, und: "Neueinstellungen gibt es so gut wie nur noch für Ebern." Dort sind die ersten Mitarbeiter vorerst im ehemaligen Rathaus untergebracht, aktuell werde ein Neubau für die 100 Mitarbeiter geplant, die die Behörde spätestens 2025 in Ebern haben soll. Die Immobilienverwaltung des Freistaates Bayern habe die Grundstücksverhandlungen für den neuen Standort bereits aufgenommen.
Gesucht werden zudem hochqualifizierte Mitarbeiter: Juristen, Geologen, Bau- und Elektro-Ingenieure sowie Verwaltungskräfte benötigt die Landesbaudirektion. Dabei ist die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt groß: "Manche Stellen müssen wir drei- oder vierfach ausschreiben", berichtet Nolte über die Suche nach Fachkräften. Umso erfreuter ist er, dass es auf die aktuell ausgeschriebenen drei Stellen 17 Bewerbungen gab. Spätestens bis Mitte 2018 sollen 25 Stellen in Ebern besetzt sein. "Vielleicht auch schon schneller."
Zunächst hat der Freistaat Bayern von der Stadt Ebern rund 600 Quadratmeter im alten Rathaus für vier Jahre angemietet. Die Büroräume wurden in den letzten Monaten vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt mit Hochdruck saniert und umgebaut. Die Landesbaudirektion ist zuständig für die baufachliche und rechtliche Aufsicht von Bundesbaumaßnahmen der staatlichen Bauämter. Also vom Klo-Häuschen auf dem Autobahn-Parkplatz bis zu Bundesbehörden, die in Bayern angesiedelt sind. Rund 400 Millionen Euro beträgt das Investitionsvolumen, das für diese Aufgaben jährlich umgesetzt wird. Aktuelles Beispiel: Die Schule der Bundespolizei in der einstigen Bamberger US-Kaserne.
Die Dienstfahrzeuge der neuen Landesbaudirektion Bayern fahren mit EBN-Kennzeichen durch die Lande. Auch in München, in Nürnberg und sogar in Berlin. "Schließlich ist Ebern seit 1. Januar offizieller Dienstsitz", erklärt Gerald Neller, Leitender Baudirektor und Leiter der Zentralen Dienste, mit neckischem Blick auf einige Vorbehalte, die ob der neuen Kennzeichen in den "Niederlassungen" in München und Nürnberg doch laut geworden waren.
Lob äußerte Neller, der aus Scheßlitz stammt und acht Jahre lang beim Panzeraufklärungsbataillon in Ebern Dienst leistete, über die Zulassungsstelle des Landratsamtes. "Uns wurden die EBN-Kennzeichen M-, N- und E- mit 1000er-, 2000er- und 3000er-Nummern reserviert. Für jeden Dienstort zum EBN der Anfangsbuchstabe: München, Nürnberg und Ebern."
Die Mitarbeiter, die jetzt als Vorhut die Zentrale in Ebern bezogen, gehören zur Abteilung "Zentrale Angelegenheiten", einer von fünf Sektionen der neuen Mittelbehörde des Freistaates, die direkt dem Innenministerium unterstellt ist.
Deren Verwaltungsleiter, Peter Hofmann, kommt aus Haßfurt und hat auch in Ebern gedient. "Bei den Panzergrenadieren." Die beiden derzeitigen Statthalter kommen also aus der Region - kannten Ebern schon. "Und beim Altstadtfest letztes Jahr haben wir uns auch schon umgeschaut und ein Bierchen getrunken." Überhaupt kommen die sechs Männer und die eine Frau des Vorauskommandos allesamt aus einem Umkreis von 30 Kilometern rund um Ebern - und mit dem Auto.
Regelmäßig stößt noch der Behördenleiter dazu: Johannes Nolte, der zwischen Ebern und Nürnberg pendelt und durch die Aufwertung der Behörde vom "Leiter" zum "Präsidenten" aufstieg. Für seine Mitarbeiter indes änderte sich wenig. Kein goldener Handschlag in finanzieller Form. Die Stellen für Ebern wurden alle bayernweit abgefragt oder neu ausgeschrieben und darauf konnte sich bewerben, wer sich für geeignet hielt oder hält.
Weitere Stellen werden bald besetzt. Dann folgen der Hauptverwaltung auch die Techniker, aufgeteilt nach Nordbayern (Abteilung 2 in Ebern, Abteilung 3 für Südbayern bleibt in München), das Maschinenwesen, Elektro- und Informationstechnik (Abteilung 4). Die Abteilung 5 bildet das Ingenieurswesen. "Wir prüfen als staatliche Mittelbehörde alle Pläne für solche Projekte und überwachen die Abwicklung", erklären Peter Hofmann und Gerald Neller die Aufgabenstellung. Das passiere meist am Schreibtisch. Dazu waren auch schnelle Internetanschlüsse notwendig: "Die Datenverbindungen sind schon perfekt", sind die Mitarbeiter der neuen Behörde zufrieden.
Bundeswehr und Bundespolizei
Die Landesbaudirektion bearbeitet als technische Mittelbehörde die zivilen und militärischen Hochbauaufgaben des Bundes in Bayern, betreut also auch alle Baumaßnahmen in bayerischen Bundeswehr-Kasernen oder Bundespolizei-Standorten. Sprich: Alles, was in Oerlenbach, Hammelburg oder Wildflecken in Bundes-Immobilien investiert wird, geht über den Tisch der Landesbaudirektion. Und das ist viel, schließlich wurden für Hammelburg 150 Millionen Euro und für Wildflecken 50 Millionen Euro für Sanierung oder Neubau von Gebäuden bis 2015 in Aussicht gestellt. "Um Bausummen zu nennen ist es meiner Meinung nach noch zu früh, da sich diese Zahlen im Laufe der Konkretisierung der Planung meist noch verändern", kommentiert Johannes Nolte, Präsident der neuen Landesbaudirektion, die von der Bundeswehr veröffentlichten Zahlen. Und: "Die eigentlichen Entscheidungen werden im Verteidigungsministerium gefällt, wir sind die Planungsbehörde."
Stellung als Mittelbehörde
Nolte ist auch deshalb vorsichtig, weil seine Behörde mit mehreren anderen zusammenarbeiten muss. Die Landesbaudirektion handelt entweder im Auftrag des Bundesverteidigungsministeriums, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) oder des Bundesministeriums für Umwelt, Bau und Reaktorsicherheit. Unterstellt ist sie aber dem bayerischen Innenministerium. Alle Veröffentlichungen in Sachen Bundeswehr müsse er mit dem Kompetenzzentrum Baumanagement des Bundesamtes für Infrastruktur, Umwelt und Dienstleistungen der Bundeswehr (früher Wehrbereichsverwaltung) abstimmen.Trotzdem nennt Nolte bereits Details: In der Saaleck-Kaserne Hammelburg werde derzeit "ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Modernisierung der Infrastruktur, gestaffelt in mehreren Bauabschnitten geplant". Schwerpunkt sei der Neubau von fünf Unterkunftsgebäuden mit insgesamt 410 Einzelunterkünften im "neuen Unterkunftsstandard", also mit Einzelzimmern und eigenem Duschbad.
Von Sporthalle bis Feuerwache
Zudem werde in Hammelburg die "Baufeldfreimachung für den Neubau einer großen Sporthalle" vorbereitet. Geplant seien in der Saaleck-Kaserne auch ein Neubau zur Erweiterung der Ausbildungswerkstatt, Sanierungen und Neubauten im Ausbildungs-, Wirtschafts- und Betreuungsbereich, in der Sanitätsversorgung sowie bei Dienst- und Funktionsgebäuden. Und: "Für den nahe gelegenen Truppenübungsplatz werden Unterkunftsgebäude saniert sowie eine moderne Feuerwache errichtet", fasst Nolte die Pläne für das Lager Hammelburg zusammen. "Das alles soll bis 2025 fertig sein", sagt er zum Zeitplan.
Unterkünfte und Gefachtsstände
Große Investitionen stehen auch in der rund 150 Hektar großen Rhön-Kaserne an, die zusammen mit dem Truppenübungsplatz Wildflecken von 1936 bis 1938 errichtet wurde. "Aktuell beherbergt die Rhön-Kaserne neben den Übungstruppen des Truppenübungsplatzes auch das Gefechtssimulationszentrum Heer", berichtet Nolte. Für die Übungen nationaler und internationaler Großverbände müssten Gebäude "an die Anforderungen moderner Übungs- und Ausbildungsvorhaben" angepasst werden.
In einem ersten Schritt entstehen laut dem Präsidenten der Landesbaudirektion vier neue Unterkunftsgebäude. Und: "Im weiteren Modernisierungsprozess der Kaserne werden zwei Gefechtsstandgebäude für die simulationsgestützte Ausbildung, eine neue Feuerwache, eine neue umweltfreundliche Heizungsanlage sowie ein modernes Sanitätsversorgungszentrum als Neubauten errichtet."
Auch für THW zuständig
Bei allen Maßnahmen werde immer zunächst die Wirtschaftlichkeit geprüft: "Wenn bei einer Sanierung 70 Prozent der Neubaukosten überschritten wird, ist der Neubau wirtschaftlicher." Daneben betreut die neue Landesbaudirektion Ebern auch den Neubau des geplanten THW-Gebäudes in Bad Kissingen. Auch dabei tritt die Behörde nur als Träger auf, die Fachaufsicht vor Ort hat - wie bei allen Bauvorhaben im Landkreis Bad Kissingen - das Staatliche Bauamt Schweinfurt. Der Umzug läuft, wird aber einige Jahre dauern: "Der Standort Nürnberg soll vollständig nach Ebern verlagert werden", stellt Johannes Nolte, Präsident der neuen Landesbaudirektion klar. Lediglich die Außenstelle in München soll erhalten bleiben. Dienstsitz der neuen Mittelbehörde ist aber Ebern. Die ersten acht Mitarbeiter nahmen zu Jahresbeginn ihre Arbeit im alten Rathaus auf, aktuell laufen weitere Einstellungsgespräche.
Die Ansiedlung der Landesbaudirektion ist ein Teil der Behördenverlagerungen im Zuge der Heimatstrategie der Staatsregierung. "Das war eine politische Entscheidung", sagt Nolte zur Wahl des Standortes Ebern. Allerdings spreche einiges dafür, etwa die schnelle Bahnverbindung von Bamberg nach Berlin. "Wir haben viele Dienstreisen nach Bonn und Berlin", berichtet Nolte.
Nur wenige Mitarbeiter ziehen um
In der Hauptabteilung, die bis Jahresende 2016 der Autobahndirektion Nordbayern angegliedert war, arbeitete zuletzt 114 Mitarbeiter, berichtet Nolte. "Es gehen nur ganz wenige mit", kommentiert er die Bereitschaft zum Umzug nach Ebern. Zum Teil gebe es altersbedingte Abgänge, andere Mitarbeiter würden sich auf Stellen in der Autobahndirektion oder in Staatlichen Bauämtern rund um Nürnberg bewerben.Also muss sich Nolte neues Personal suchen: "Der Personalstand wird in Nürnberg nach und nach abgebaut und in Ebern entsprechend aufgebaut", berichtet er, und: "Neueinstellungen gibt es so gut wie nur noch für Ebern." Dort sind die ersten Mitarbeiter vorerst im ehemaligen Rathaus untergebracht, aktuell werde ein Neubau für die 100 Mitarbeiter geplant, die die Behörde spätestens 2025 in Ebern haben soll. Die Immobilienverwaltung des Freistaates Bayern habe die Grundstücksverhandlungen für den neuen Standort bereits aufgenommen.
Von Juristen bis Ingenieure
Gesucht werden zudem hochqualifizierte Mitarbeiter: Juristen, Geologen, Bau- und Elektro-Ingenieure sowie Verwaltungskräfte benötigt die Landesbaudirektion. Dabei ist die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt groß: "Manche Stellen müssen wir drei- oder vierfach ausschreiben", berichtet Nolte über die Suche nach Fachkräften. Umso erfreuter ist er, dass es auf die aktuell ausgeschriebenen drei Stellen 17 Bewerbungen gab. Spätestens bis Mitte 2018 sollen 25 Stellen in Ebern besetzt sein. "Vielleicht auch schon schneller."Zunächst hat der Freistaat Bayern von der Stadt Ebern rund 600 Quadratmeter im alten Rathaus für vier Jahre angemietet. Die Büroräume wurden in den letzten Monaten vom Staatlichen Bauamt Schweinfurt mit Hochdruck saniert und umgebaut. Die Landesbaudirektion ist zuständig für die baufachliche und rechtliche Aufsicht von Bundesbaumaßnahmen der staatlichen Bauämter. Also vom Klo-Häuschen auf dem Autobahn-Parkplatz bis zu Bundesbehörden, die in Bayern angesiedelt sind. Rund 400 Millionen Euro beträgt das Investitionsvolumen, das für diese Aufgaben jährlich umgesetzt wird. Aktuelles Beispiel: Die Schule der Bundespolizei in der einstigen Bamberger US-Kaserne.
EBN-Kennzeichen in München
Die Dienstfahrzeuge der neuen Landesbaudirektion Bayern fahren mit EBN-Kennzeichen durch die Lande. Auch in München, in Nürnberg und sogar in Berlin. "Schließlich ist Ebern seit 1. Januar offizieller Dienstsitz", erklärt Gerald Neller, Leitender Baudirektor und Leiter der Zentralen Dienste, mit neckischem Blick auf einige Vorbehalte, die ob der neuen Kennzeichen in den "Niederlassungen" in München und Nürnberg doch laut geworden waren.Lob äußerte Neller, der aus Scheßlitz stammt und acht Jahre lang beim Panzeraufklärungsbataillon in Ebern Dienst leistete, über die Zulassungsstelle des Landratsamtes. "Uns wurden die EBN-Kennzeichen M-, N- und E- mit 1000er-, 2000er- und 3000er-Nummern reserviert. Für jeden Dienstort zum EBN der Anfangsbuchstabe: München, Nürnberg und Ebern."
Die Mitarbeiter, die jetzt als Vorhut die Zentrale in Ebern bezogen, gehören zur Abteilung "Zentrale Angelegenheiten", einer von fünf Sektionen der neuen Mittelbehörde des Freistaates, die direkt dem Innenministerium unterstellt ist.
Deren Verwaltungsleiter, Peter Hofmann, kommt aus Haßfurt und hat auch in Ebern gedient. "Bei den Panzergrenadieren." Die beiden derzeitigen Statthalter kommen also aus der Region - kannten Ebern schon. "Und beim Altstadtfest letztes Jahr haben wir uns auch schon umgeschaut und ein Bierchen getrunken." Überhaupt kommen die sechs Männer und die eine Frau des Vorauskommandos allesamt aus einem Umkreis von 30 Kilometern rund um Ebern - und mit dem Auto.
Bayernweite Ausschreibung
Regelmäßig stößt noch der Behördenleiter dazu: Johannes Nolte, der zwischen Ebern und Nürnberg pendelt und durch die Aufwertung der Behörde vom "Leiter" zum "Präsidenten" aufstieg. Für seine Mitarbeiter indes änderte sich wenig. Kein goldener Handschlag in finanzieller Form. Die Stellen für Ebern wurden alle bayernweit abgefragt oder neu ausgeschrieben und darauf konnte sich bewerben, wer sich für geeignet hielt oder hält.Weitere Stellen werden bald besetzt. Dann folgen der Hauptverwaltung auch die Techniker, aufgeteilt nach Nordbayern (Abteilung 2 in Ebern, Abteilung 3 für Südbayern bleibt in München), das Maschinenwesen, Elektro- und Informationstechnik (Abteilung 4). Die Abteilung 5 bildet das Ingenieurswesen. "Wir prüfen als staatliche Mittelbehörde alle Pläne für solche Projekte und überwachen die Abwicklung", erklären Peter Hofmann und Gerald Neller die Aufgabenstellung. Das passiere meist am Schreibtisch. Dazu waren auch schnelle Internetanschlüsse notwendig: "Die Datenverbindungen sind schon perfekt", sind die Mitarbeiter der neuen Behörde zufrieden.
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