
Als sympathischer und vor allem sehr musikalischer Lockenkopf präsentierte sich Liedermacher Michael Schulte bei seinem Jahreseröffnungskonzert im Max-Littmann-Saal des Bad Kissinger Regentenbaus. Keyboard, Schlagzeug und die Gitarre waren neben der wunderbaren Stimme des Multitalents verantwortlich für die gute Laune beim Publikum , das ab dem ersten Stück „Better Me“ mit Begeisterung dabei war. Am Ende bedauerten die Fans nur eines: „Leider war um 21 Uhr schon Schluss. Ich hätte mir noch mehr Lieder gewünscht.“
14 Lieder präsentiert
Dazwischen lagen 90 Minuten und – mit Zugabe – 14 Lieder aus der Feder von Michael Schulte , die seine künstlerische Laufbahn seit 2011 repräsentierten und die unter anderem seine künstlerischen Erfolge bei „The Voice of Germany“ im Jahr 2012 oder beim Eurovision Song Contest 2018 dokumentierten. Die Staatsbad GmbH hatte sich auf ein jüngeres Publikum eingestellt und den Max-Littmann-Saal freigeräumt, damit die rund 850 Gäste, verteilt auf Parkett und Balkon, ihren Bewegungsdrang ausleben konnten – eine Bar im Saal sorgte für die notwendigen Erfrischungen, ein erhöhtes Podest am Rande für die Inklusion und damit für freie Sicht auf die Bühne.
Diese präsentierte sich reduziert auf ein Piano und ein Schlagzeug im Hintergrund – das Mikrophon im Zentrum definierte den „Arbeitsplatz“ für Michael Schulte . „Festival-like“ war die Bühne abgegrenzt durch ein Gitter, was etwas gewöhnungsbedürftig für den Max-Littmann-Saal, aber wohl erforderlich aufgrund des Andrangs war.
Auf der Bühne in seinem Element
Ab der ersten Sekunde präsentierte sich der 34-jährige Vollblutmusiker mit der wilden Lockenmähne auf der Bühne in seinem Element – präsent, ehrlich und authentisch, denn die tiefgründigen Botschaften seiner Lieder wirken auch in englischer Sprache. Und dort, wo man vielleicht dem Text nicht mehr folgen kann, wirken die eingängigen Melodien.
Schulte kommuniziert nicht nur durch die Lieder mit seinem Publikum , sondern auch in der Moderation zwischen oder zu den Stücken beweist er seine Nähe zum Publikum . Zum rockig-sanften Stück „Falling Apart“ erklärt er, dass es in einer „weniger geilen Zeit der Zweifel“ entstanden sei, wo er gelernt habe, den eigenen Weg zu gehen und auf sein Bauchgefühl zu hören; zum schwungvollen, sehr rhythmischen Stück „Bye Bye Bye“ choreographierte er das Publikum zu einem Chor, der die Grundmelodie sogar noch anstimmte, als Schulte und Band das Lied ausklingen ließen. Unbeeindruckt zeigte er sich von einer technischen Panne mit der Gitarre – und stimmte zur Freude der Gäste a cappella das „Ave Maria“ an, bevor es mit dem schwungvollen „Beautiful Reason“ weiterging.
Wechsel zwischen Pop und Melancholie
Dieser Wechsel zwischen poppigen, melodisch aufbereiteten Dancefloor-Stücken wie „Here Goes Nothing“, „Keep Me Up“ oder „Waterfall“ und den sanften, nachdenklichen, teils melancholischen und an Ed Sheeran oder Max Giesinger erinnernden Stücken wie „Remember Me“, „More To This Life“ oder „Broken Sunshine“ – all das passte genau zum Publikum , das drei Generationen repräsentierte und mal ausgelassen mittanzte, mal taktgebend mit dem Fuß wippte.
Die Bandbreite von Schultes musikalischem Können sowohl beim Texten als auch beim Komponieren, beim Gitarrenspiel sowie seiner klaren Stimme überzeugte die Gäste, die sich nicht nur mit Beifall für das Konzert bedankten, sondern auch vielstimmig die Refrains mitsangen. Zum Konzertende hatte sich Michael Schulte für einen melancholischen Einstieg in das Jahr 2025 entschieden, denn mit „Holding Back The Fire“ und „You Let Me Walk Alone“ präsentierte er zwei nachdenkliche Balladen, die zum Jahreswechsel passten – vielleicht auch der Grund für die Traurigkeit der Fans, dass es zwar ein sehr unterhaltsamer und kurzweiliger, aber leider auch ein relativ kurzer Abend wurde.
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