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Hammelburg
Menschliches Leid in Israel durch Hilfslieferungen mindern
Beim jüngsten Politischen Stammtisch der Europa-Union Hammelburg im Europahaus ging es um den Staat Israel und den überraschenden Angriff der Terrorgruppe Hamas aus dem Gazastreifen heraus. Die...
Edwin Metzler (rechts) hat viele Freunde und Bekannte in Israel. Hier war er mit einem Guide auf einer Negev-Wüstentour. Bei der Europa-Union stand er Interessierten Rede und Antwort.       -  Edwin Metzler (rechts) hat viele Freunde und Bekannte in Israel. Hier war er mit einem Guide auf einer Negev-Wüstentour. Bei der Europa-Union stand er Interessierten Rede und Antwort.
Foto: Privat Metzler | Edwin Metzler (rechts) hat viele Freunde und Bekannte in Israel. Hier war er mit einem Guide auf einer Negev-Wüstentour. Bei der Europa-Union stand er Interessierten Rede und Antwort.
Redaktion
 |  aktualisiert: 26.06.2024 01:05 Uhr

Beim jüngsten Politischen Stammtisch der Europa-Union Hammelburg im Europahaus ging es um den Staat Israel und den überraschenden Angriff der Terrorgruppe Hamas aus dem Gazastreifen heraus. Die Europa-Union hatte dazu Edwin Metzler eingeladen.

Er ist seit Jahrzehnten mit Israel verbunden und kennt Land und Leute. Einmal durch private Bindungen und Freundschaften, dann aus seiner offiziellen Funktion im Landkreises Bad Kissingen. Er hat viele Jahre den Jugendaustausch des Kreisjugendringes Bad Kissingen mit dem israelischen Landkreis Tamar durchgeführt und dabei viele Jugendliche und israelische Jugendleiter kennengelernt.

Der Angriff der Terrororganisation Hamas auf den Staat Israel am 7. Oktober war ein Schock für die ganze Welt. Es sind die Großmächte, die diese politischen Krisen und Kriege in ihrem Sinne beeinflussen wollen. Hinter Israel steht die Schutzmacht USA, die gesamte arabische und die muslimische Welt hinter den Palästinensern.

Das Publikum wusste es zu schätzen, dass Edwin Metzler keinen Vortrag hielt, sondern die Anwesenden von vorne herein mit einbezog. Eben im Dialog, was einen Stammtisch ausmacht. Zu Israel sich zu äußern ohne die Geschichte dieses Landes und des Staates Israel wenigstens in groben Zügen zu kennen, ist müßig.

Die Geschichte des Landes

Am 14. Mai 1948 wurde der Staat Israel gegründet. Das Land selbst war bis 1917 Teil des Osmanischen Reiches. Nach dessen Zusammenbruch waren Briten und Franzosen diejenigen, die als Mandatsträger für den Vorderen Orient nach ihren Vorstellungen durch altes Stammesgebiet der arabischen Bevölkerung Grenzen zogen.

Die einströmenden Juden wollten nicht nur Land, sie wollten einen eigenen Staat. Über legalen Landerwerb hätte man mit den Arabern verhandeln können. Etwa neun Prozent der Bevölkerung waren Juden.

Mit einem eigenen, verfassten Staat hatten die jüdischen Siedler aus aller Welt in ihrem Land ein scharfes Schwert in der Hand. Dies gilt bis heute. Israel als moderner Staat trat in seiner kurzen Geschichte bestimmend auf und wusste, was es wollte. Es ging in dieser feindlichen Umgebung um Sein oder Nichtsein. Aus der Sicht der palästinisch-arabischen Bevölkerung war Israels Politik aggressiv und anmaßend. Resolutionen der Vereinten Nationen liefen ins Leere. Der Druck von außen schweißt das Volk im Innern zusammen. Politik wird in Israel leidenschaftlich betrieben. Israel, so hieß es, ist eine lebendige, wache Demokratie .

Es war Großbritannien und dessen damaliger Außenminister Balfour, der 1917 in der sogenannten Balfour-Erklärung einer jüdischen Staatsgründung Vorschub leistete. Die Rechte der arabischen Bevölkerung wurden ausgeblendet. Dies ist die eigentliche Ursache für den Konflikt, bis heute.

Bereits fünf Kriege geführt

Das Ziel der sogenannten Zionisten unter den Juden wurde erreicht und mit höchstem Eifer und erstaunlicher Tatkraft umgesetzt. Der neue Staat wurde geboren.

Diese Landnahme blieb nicht ohne kriegerische Auseinandersetzungen mit der dort lebenden arabischen Bevölkerung. Fünf Kriege wurden bisher um dieses Land geführt. Israel beendete alle Kriege erfolgreich, erweiterte sogar sein Staatsgebiet. Die Flüchtlingslager im Westjordanland, die auch in Jordanien, Syrien, Libanon und Ägypten seit Jahrzehnten existieren, sprechen ihre eigene Sprache.

Wie geht es weiter? Auch Edwin Metzler konnte diese Frage nicht beantworten, schreibt die Europa-Union in ihrem Pressebericht. Und weiter: Die Fronten sind verhärtet und ideologisch aufgeladen. Zwei-Staaten-Lösung? Nicht erreichbar. Die Gegensätze machen es nicht möglich, meint Metzler. Auch das unendliche Leid auf beiden Seiten kam zur Sprache. Was können europäische Staaten und die Vereinten Nationen tun? Nicht viel mehr, als das menschliche Leid mit Hilfslieferungen zu mindern, so Metzler, aber dies müsse politisch gewollt, durchsetzbar und leistbar sein. An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Hoffnungslosigkeit ist allerdings kein guter Ratgeber, schreibt Dieter Galm in seiner Presseerklärung für die Europa-Union. red

 
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