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Nüdlingen
Melissa Schäfer: Eine wurfgewaltige Rekordhalterin
Melissa Schäfer hat schon vieles probiert, doch beim Handball ist sie hängen geblieben und verrät im Steilpass-Interview wo sie einen Rekord hält.
Melissa Schäfer (rechts) bei der Defensiv-Arbeit mit der SG Garitz/Nüdlingen gegen die TG Höchberg.       -  Melissa Schäfer (rechts) bei der Defensiv-Arbeit mit der SG Garitz/Nüdlingen gegen die TG Höchberg.
Foto: ssp | Melissa Schäfer (rechts) bei der Defensiv-Arbeit mit der SG Garitz/Nüdlingen gegen die TG Höchberg.
Thomas Sturm
 |  aktualisiert: 03.06.2024 13:15 Uhr

Die 21-jährige Melissa Schäfer aus Nüdlingen ist eine wahre Sport-Allrounderin, die schon vieles ausprobiert hat in ihrem noch jungen Sportler-Leben. Von Leichtathletik über Motocross und eben Handball. Sie ist vor allem sehr wurfgewaltig und hält noch heute den Rekord beim Ballweitwurf für Schülerinnen aus dem Jahr 2015. Hängen geblieben ist sie beim Handball und macht nicht nur im Tor eine gute Figur. Sie ist engagiert und trainiert die Frauen mit und zudem den Nüdlinger Nachwuchs. Die Zukunft ist also gesichert. Warum ein Aufstieg aktuell aber eher kein Thema ist, verrät Sie im Steilpass-Interview.

Wer hat Sie angespielt?

Melissa Schäfer: Ich wurde von Justin Kassuba angespielt. Wir kennen uns seit September letzten Jahres, da wir zusammen eine Ausbildung begonnen haben. Er ist in kurzer Zeit zu einer sehr wichtigen Person geworden, der ich vieles anvertrauen kann.

Wie sieht Ihr Laufweg aus?

Sport hat schon immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt, weshalb ich mich auch schon in vielen Bereichen ausprobiert habe. Angefangen habe ich schon in sehr jungen Jahren mit Handball bei der DJK Nüdlingen . Da wir eine richtig starke Mannschaft hatten, konnten wir einige Meisterschaften feiern. Zusammen mit Mercedes Dörr durfte ich sogar an einem Auswahltraining teilnehmen. Daneben bin ich noch geritten und habe mit neun Jahren Leichtathletik beim TSV Bad Kissingen begonnen. Dort wurde ich sogar unterfränkische Meisterin. Ab 15 bin ich Motocross gefahren, wenn es die Zeit zuließ.

Führt in Nüdlingen überhaupt ein Weg am Handball vorbei? Wie sind Sie denn dazu gekommen?

Wenn man sportbegeistert ist und Teamsport mag, führt in Nüdlingen eigentlich kein Weg am Handball vorbei. Im Freundeskreis spielten viele Handball und so war der Sport irgendwie klar. Ich habe mit vier Jahren bei den Minis begonnen.

Sie waren wie erwähnt auch schon unterfränkische Meisterin in der Leichtathletik. Welche Disziplinen waren das und warum haben Sie sich später für Handball entschieden?

Damals wurde ich unterfränkische Meisterin im Vierkampf. Also Sprint, Hochsprung, Weitsprung und Ballwurf. Nach einer Verletzung war ich gezwungen, der Leichtathletik für ein Jahr den Rücken zu kehren. Danach war es mir wichtiger, eine Sportart zu betreiben, wo das Team an vorderster Stelle steht. Außerdem war mir bewusst, dass es sehr lange gedauert hätte, nach meiner Verletzung wieder an die Leistung anzuknüpfen. Auch durch die Schule und Ausbildung hatte ich nicht mehr die Zeit mehrere Sportarten zu betreiben, und so ist mir die Entscheidung für Handball doch leicht gefallen.

Sie haben 2015 sogar einen unterfränkischen Rekord im Ballwurf für Schülerinnen mit 56,50 Metern aufgestellt…

Soweit ich weiß, besteht dieser Rekord sogar noch. Was bedeutet, dass ich dort seit acht Jahren ungeschlagen in. Darauf bin ich wirklich sehr stolz.

Ihre Spielvorbereitung beim Handball scheint auch etwas ungewöhnlich zu sein, denn Sie machen vor einem Match Liegestütze. Warum?

Ungewöhnlich würde ich nicht sagen. Dieses Ritual kommt noch aus meiner Leichtathletikzeit, um mich zu fokussieren. Damals auf den Wurf und jetzt eben auf das Spiel und dafür habe ich mir eben Liegestütze ausgesucht.

Sie scheinen beim Handball relativ flexibel einsetzbar zu sein? Im vergangenen Match waren Sie Torfrau. Wie kam es denn dazu?

Leider waren unsere Torfrauen verhindert. Da wir das Spiel aber nicht kampflos abgeben wollten, entschieden Elena Keßler und ich uns dazu, die Zeit im Tor aufzuteilen. Da wir beide schon die meiste Erfahrung gemacht haben, stellte sich für uns die Frage gar nicht, dies für die Mannschaft zu machen.

Und was ist Ihre Stammposition?

Normalerweise spiele ich im Rückraum. Ich bevorzuge hier die halblinke Position, wobei ich auch schon öfter auf Halbrechts, Linksaußen oder Rechtsaußen eingesetzt wurde.

Sie sind nicht nur Mit-Trainerin bei den Frauen, sondern auch bei den Minis. Was sind denn die größten Unterschiede zwischen Erwachsenen- und Kindertraining?

Der größte Unterschied ist eigentlich, dass man bei den Minis sehr viel Geduld braucht, da man hier ja wirklich bei Null anfangen muss.

Die SG Garitz/ Nüdlingen war im Frauen-Handball schon immer eine Hochburg. Damals gelang sogar der Aufstieg bis in die Bayernliga. Wann kann die SG wieder einen Aufstieg ins Visier nehmen?

Das ist schwer zu sagen, da wir momentan sehr viele Mütter und Studentinnen in unser Mannschaft haben. Ein Aufstieg ist immer mit mehr Zeitaufwand verbunden. Wir trainieren uns aktuell ja selbst und das ist es manchmal schon schwierig genug, neben dem Beruf ein Training zu planen. Für uns als Trainertrio ist schwer, an einen Aufstieg zu denken.

Sie haben eine Ausbildung bei der Polizei begonnen, sich aber dann doch für eine Ausbildung zur Physiotherapeutin entschieden. Warum?

Physiotherapie hat mich schon immer interessiert. Allerdings hatte mir damals der Beruf als Polizistin mehr zugesagt. Mit der Zeit bemerkte ich allerdings, dass mich der Gedanke, später mal Physiotherapeutin zu sein, einfach nicht loslässt. Nach eineinhalb Jahren Ausbildung bei der Polizei habe ich mit umentschieden.

An wen spielen Sie weiter?

Ich spiele an Moritz Fischer weiter. Wir sind beide aus Nüdlingen und er macht ebenfalls eine Ausbildung zum Physiotherapeuten. Er ist Leichtathlet beim TSV Bad Kissingen.

Steilpass-Regeln: Das Spielfeld haben wir deutlich breiter gesteckt. Der Spieler muss lediglich aus dem Landkreis Bad Kissingen kommen oder dort aktiv sein. Und zwar nicht zwangsläufig als Fußballer. Jeder Sportler und jede Sportlerin darf angespielt werden. Abwechslung ist angesagt!

Melissa Schäfer.       -  Melissa Schäfer.
Foto: privat | Melissa Schäfer.
 
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