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Hammelburg
Rauf aufs Rad in Hammelburg: Ein neuer Mehrgenerationenpark mit Pumptrack
Der Fahrradparcours neben dem Sportzentrum musste für den Bau des Schulzentrums weichen. Als Ersatz soll nun ein Mehrgenerationenpark mit Bike-Strecke gebaut werden. Das sehen nicht alle positiv.
Da der alte Pumptrack wegen des Baus am Schulzentrums weichen muss, plant die Stadt Hammelburg eine Alternative. Auf der Fläche südlich des Freibads soll deshalb ein Mehrgenerationenpark mit Fahrradparcours entstehen.       -  Da der alte Pumptrack wegen des Baus am Schulzentrums weichen muss, plant die Stadt Hammelburg eine Alternative. Auf der Fläche südlich des Freibads soll deshalb ein Mehrgenerationenpark mit Fahrradparcours entstehen.
Foto: Milena Meder | Da der alte Pumptrack wegen des Baus am Schulzentrums weichen muss, plant die Stadt Hammelburg eine Alternative. Auf der Fläche südlich des Freibads soll deshalb ein Mehrgenerationenpark mit Fahrradparcours entstehen.
Milena Meder
 |  aktualisiert: 17.02.2024 02:56 Uhr

Lange Zeit war der Fahrradparcours neben dem Sportzentrum am Hochstein ein beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche aus Hammelburg und der Umgebung. Vergangenes Jahr musste die Strecke dann für den Bau des neuen Schulzentrums weichen. Vor allem bei der jungen Generation traf das auf Unverständnis: Viele setzten sich für den Erhalt des beliebten Freizeitangebots ein - vergeblich.

Die Stadt suchte lange nach einer Ersatzfläche. Nun gibt es endlich gute Nachrichten: Südlich des Freibads soll ein Mehrgenerationenpark mit Bike-Strecke entstehen. Doch das stößt nicht bei allen auf Zustimmung.

Bürgermeister sieht Nachholbedarf 

„Ich denke, wir sind uns alle einig, dass wir in Hammelburg auch mal etwas für die Jugend tun müssen“, sagt Bürgermeister Armin Warmuth. In diesem Bereich habe die Stadt Nachholbedarf. Aus diesem Grund wurde im Sommer 2023 ein Soziales-Stadt-Gebiet beschlossen, in welchem sich auch die Fläche des nun geplanten Mehrgenerationenparks befindet.

Große Sprünge wagten Jugendliche auf dem ehemaligen Pumptrack am Sportzentrum.       -  Große Sprünge wagten Jugendliche auf dem ehemaligen Pumptrack am Sportzentrum.
Foto: Wolfgang Dünnebier | Große Sprünge wagten Jugendliche auf dem ehemaligen Pumptrack am Sportzentrum.

Genauer: Östlich von Rewe und Aldi, südlich direkt angrenzend ans Hammelburger Freibad, auf den Flächen des Familienwaldes, soll das Projekt realisiert werden. Um den Park noch größer gestalten zu können, habe die Stadt geplant, zusätzlich noch knapp 5.000 Quadratmeter Liegefläche des Freibades von den Stadtwerken zu erwerben. 

Freizeitsport in Hammelburg unterrepräsentiert

Die erste Grundidee, lediglich einen neuen Bike-Park zu errichten, habe sich im Laufe der Zeit nochmal gewandelt. „Es soll ein Ort entstehen, an dem alle Generationen gemeinsam Seite an Seite ihre Freizeit verbringen können“, berichtet Landschaftsarchitektin Susanne Siebenlist von der Firma Land+Plan aus Windheim.

Allgemein sei der Freizeitsport in Hammelburg etwas unterrepräsentiert, weshalb der Schwerpunkt des Parks vor allem in diesem Bereich liegen soll.

Gute Erreichbarkeit des Parks

Die Lage der Fläche nahe der B287 sei gut: Fast alle Schulen seien weniger als einen Kilometer entfernt und auch die Stadtmitte liege relativ in der Nähe. „Wir liegen zwar am südlichen Stadtrand, haben aber eigentlich trotzdem eine ganz gute Anbindung“, verdeutlicht Siebenlist. Gute Erreichbarkeit sei auch der Stadt wichtig gewesen.

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Daneben waren unter anderem auch ein Freizeitangebot außerhalb der klassischen Vereine, Bestandsschutz, Barrierefreiheit, Bewegungsbereiche für Profis und Anfänger und eine nachhaltige Bauweise gewünscht. Überall sei eine möglichst naturnahe Bauweise mit wenig Flächenversiegelung vorgesehen, auch in den Familienwald soll so wenig wie möglich eingegriffen werden.

Große Bandbreite an Möglichkeiten

„Das soziale Miteinander soll allerdings das ganz große Kernthema sein“, betont die Landschaftsarchitektin. Auf knapp 7.000 Quadratmetern sollen deshalb für 1,1 Millionen Euro ein Fitnesspark, ein Trimm-Dich-Pfad, ein Kletterpark, ein Basketballfeld, ein Parcours und natürlich ein Pumptrack mit Bikepark entstehen.

Zusätzlich zu den Sportmöglichkeiten sind sieben Parkplätze und ein neues Jugendzentrum im Grobkonzept erstmal mit vorgesehen, in den Kosten allerdings noch nicht berücksichtigt.  „So haben wir für eine große Bandbreite Menschen die Möglichkeit geschaffen, aktiv zu sein und sich auszutauschen.“

Der erste Abschnitt, nämlich der Bau der Bike-Strecke, soll möglichst noch in diesem Jahr umgesetzt werden.  Die ungefähre Bauzeit beträgt sieben bis acht Wochen. „Es ist klar, dass wir das Projekt auf mehrere Haushaltsjahre aufteilen müssen, sonst wird das auch mit der Städtebauförderung von bis zu 60 Prozent nicht zu leisten sein“, weiß Warmuth. 

Konzept gemeinsam überlegt

Noch in diesem Jahr soll also zumindest ein Pumptrack mit Dirtpark entstehen. „Ein Pumptrack ist ein asphaltierter Rundkurs, auf dem ich mit allem fahren kann, was rollen hat“, erklärt Robert Städler von Radquartier, der mit der Planung beauftragt wurde. Die Strecke sei sehr niederschwellig und auch für Anfänger geeignet.

Als Erweiterung für fortgeschrittenere Fahrer werden direkt nebendran ein Dirtpark mit vier großen und sechs kleineren Sprüngen gebaut. „Der grundlegende Unterschied ist die wasserungebundene Oberfläche, wie zum Beispiel Kies.“ 

Überlegt habe er sich das Konzept gemeinsam mit den Jugendlichen direkt vor Ort . „In Hammelburg hatten wir beim ersten Workshop ungefähr 40 Teilnehmer“, erinnert er sich. Das sei ungewöhnlich viel, normalerweise sind laut Städler immer nur maximal 3 bis 9 Personen dabei.

Nicht alle sehen das Projekt positiv

„Wir haben die Strecke also so angepasst, wie sie letztendlich gewünscht war.“ Und: Auch in puncto Sicherheit müsse die Stadt sich keine Sorgen machen: „Wir planen und bauen nach DIN-Norm. Das heißt, bei Unfällen ist alles über die Haftpflichtversicherung abgesichert“, erklärt der Experte. 

Stadtrat Marin Wende (CSU) ist sogar der Meinung: „Ich glaube, die Sicherheit steigt durch den Bau sogar noch, wenn ich sehe, wo die Jugendlichen jetzt herumfahren.“ Doch nicht alle sehen das Projekt positiv, es gibt auch Einwände.

Stadtratskollege Dominik Sitter (CBB) bringt an: „Ich finde das Projekt zu kurz gedacht. Meiner Meinung nach ist es nicht zielführend, eine bereits bestehende Freizeiteinrichtung durch neue Projekte zu beschneiden.“

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