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Bad Kissingen
Mehrgenerationenhaus in Bad Kissingen: neue Lage, gute Aussicht
Das Mehrgenerationenhaus ist ab 5. Mai im Kupsch-Gebäude in der Von-Hessing- Straße untergebracht. Geschäftsführerin Iris Hönig freut sich über staatliche Förderung, Barrierefreiheit und ein Kinderzimmer mit rapunzelhaftem Ausblick.
Der Blick aus dem Kinderzimmer in der neuen Adresse geht in Richtung Feuertürmle. Bei Geschäftsführerin Iris Hönig ruft die Kulisse märchenhafte Gedanken hervor.  Foto: Benedikt Borst       -  Der Blick aus dem Kinderzimmer in der neuen Adresse geht in Richtung Feuertürmle. Bei Geschäftsführerin Iris Hönig ruft die Kulisse märchenhafte Gedanken hervor.  Foto: Benedikt Borst
| Der Blick aus dem Kinderzimmer in der neuen Adresse geht in Richtung Feuertürmle. Bei Geschäftsführerin Iris Hönig ruft die Kulisse märchenhafte Gedanken hervor. Foto: Benedikt Borst
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 21.08.2022 00:45 Uhr
Eine lange Suche geht zu Ende. 30 Monate hat sich Iris Hönig nach einer neuen Unterkunft für das Mehrgenerationenhaus umgesehen. "Wir werden endlich barrierefrei", sagt sie. Rollstühle, Kinderwagen und Rollatoren gelangen über eine Rampe und einen Aufzug bequem in die neuen Räume. "Das war mir das Wichtigste", meint Hönig. In der alten Adresse behinderte eine kleine Treppe den Zugang zum Aufzug. Krabbelgruppen, Osteoporose-Gymnastik für Senioren, offene Behindertentreffs - Für einen großen Teil der 9000 Besucher jährlich werden schon fünf Stufen zur Herausforderung.

Die neue Adresse: Kupsch-Gebäude in der Von-Hessing-Straße, direkt am Eingang zur Fußgängerzone. Dort, im 2. Stock über der AOK, herrscht Baulärm. Installateure schrauben an Wasseranschlüssen, Arbeiter des Kissinger Integrations-Projektes ("Kip") von der Drogenhilfe Kidro helfen beim Umbau. Sie haben alte Einrichtungsgegenstände herausgerissen, haben die Wände der 260 Quadratmeter großen Wohnung neu tapeziert und gestrichen.

Bund fördert MGH weiter

"Ohne ihre Hilfe könnten wir die Renovierung gar nicht finanziell stemmen", sagt Hönig. "Soziale Einrichtungen werfen keinen Gewinn ab. Ich kann zur Krabbel-Mama nicht sagen: Pro Kind 50 Cent." Große Sprünge sind zwar nicht möglich, aber die finanzielle Zukunft steht mittlerweile auf sicheren Füßen.

Das ist eine gute Nachricht. Noch vor einem halben Jahr war unklar, ob der Bund die auslaufenden Fördergelder ein weiteres Mal verlängert. Er wird, berichtet Iris Hönig: "Die Finanzierung durch den Bund läuft weiter, aber die genauen Bedingungen sind noch nicht bekannt." Der Stellenwert der deutschen Mehrgenerationenhäuser sei parteiübergreifend erkannt und im Koalitionsvertrag festgehalten worden.

Zweiter Pfeiler bei der Finanzierung sind die Delegationsverträge, die das Generationen-Netz mit dem Landkreis Bad Kissingen geschlossen hat. Das Generationen-Netz ist der Trägerverein des Mehrgenerationenhauses. Es bildet im Auftrag des Landkreises beispielsweise Tagesmütter und Familienbegleiter aus und bietet Schulbegleitung für behinderte Kinder an. "Das bietet für uns eine tolle Planungssicherheit", so Hönig.

Fixkosten senken

Trotzdem muss die Geschäftsführerin sparen. Am besten feste Kosten, wie für Miete und Heizung. Zurück zur alten Adresse: das Telekom-Gebäude in der Ludwigstraße. Dort hat das Mehrgenerationenhaus bis Gründonnerstag, 17. April, geöffnet. "Dort war es nicht immer optimal", sagt Hönig. Das lag nicht nur am wenig behindertengerechten Zugang, sondern an der Wohnung selber. Zum Beispiel an dem großen Flur, der ihrer Ansicht nach viel Platz verschwendet hat, und unnötig beheizt werden musste. Die neue Wohnung ist ganze 120 Quadratmeter kleiner. Hönig freut sich dennoch: "Von der Nutzfläche her ist es gleich geblieben."

Neue Aufteilung

Die kleine Fläche verteile sich besser. Bislang waren der offene Treff, der Kinderbereich und die Verwaltung in einem Zimmer untergebracht, das sich über die ganze Breite der Wohnung erstreckt hat. "Da hat man sich manchmal gegenseitig gestört", sagt Hönig. In den neuen Räumlichkeiten ist jeder Bereich separat: Ein Büro für die Verwaltung, ein Zimmer für die sieben Mitarbeiter, ein Computer- und Schulungsraum, sowie ein Kinderzimmer mit Ausblick auf das Feuertürmle. "Das ist doch die ideale Kulisse, um den Kindern Rapunzel vorzulesen." Der offene Treff befindet sich direkt im Eingangsbereich.

Zentrale Verkehrsanbindung

Warum die Suche so lange gedauert habe? Mietpreis und Größe müssen passen, und: "Die Lage muss im Stadtzentrum sein", erklärt Hönig. Und die Lage in der Von-Hessing-Straße mit Taxi- und Busanbindung direkt vor der Haustüre ist für das Mehrgenerationenhaus ideal.


Rund ums Bad Kissinger Mehrgenerationenhaus


Umzug
Das Mehrgenerationenhaus hat am Gründonnerstag, 17. April, zum letzten Mal in der Ludwigstraße 20 geöffnet. Über Ostern ist geschlossen. Ab Montag, 5. Mai, befindet sich die Einrichtung über der AOK (2. Stock) im Kupschgebäude in der Von-Hessing-Straße.

Räume Fünf Räume, ein offener Treff, Küche und Toiletten sind auf 260 Quadratmetern untergebracht - 120 Quadratmeter weniger als in der Ludwigstraße. Die Nutzfläche bleibt annähernd gleich. In der alten Adresse verschenkte der großflächige Flur viele Quadratmeter Platz.

Netzwerk Das Mehrgenerationenhaus ist Teil des Generationen-Netzes Bad Kissingen. Die übrigen Projekte des Netzes, wie Kindertagespflege, Frühe Hilfen, Schulbegleitung und Nachbarschaftshilfe ziehen ebenfalls mit um. lbo
 
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