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Maxi Bindrum: Diese Vollblut-Sportlerin gibt immer Gas.
Ganz oder gar nicht: Ob beim Volleyball, Crossfit, Gewichtheben oder im Beruf: Die Hammelburgerin sucht und findet mit erstaunlicher Konsequenz ihren Weg zum Erfolg.
Jürgen Schmitt
 |  aktualisiert: 21.01.2025 17:26 Uhr

Zum TV/DJK-Volleyball gehört Maxi Bindrum wie die Fränkische Saale oder der Wein zu Hammelburg . Flexibel einsetzbar ist die 28-Jährige aber nicht nur auf dem Spielfeld, sondern generell im Sport, denn die ausgebildete Juristin findet ihre Erfüllung auch beim Crossfit und sogar beim Gewichtheben . Allerhand Talente, die wir im großen Steilpass-Interview genauer unter die Lupe nehmen wollen.

Wer hat Sie angespielt?

Maxi Bindrum: Das Anspiel kam aus Garitz von Anna Fischlein, deren große Leidenschaft das Tanzen ist.

Vorneweg die Frage: Ist Maxi Ihr Vorname oder die Abkürzung von…?

Ja, ich heiße tatsächlich einfach Maxi. 

Wie sieht Ihr Laufweg aus?

Durch die Familie bin ich schon sehr früh zum Volleyball gekommen und habe dann die Jugendmannschaften durchlaufen. Meinen ersten kurzen Einsatz in der Hammelburger Regionalliga-Mannschaft hatte ich mit 14 Jahren damals unter Frank Otter. Mittlerweile habe ich noch die Sportart Crossfit und Gewichtheben in Schweinfurt für mich entdeckt. 

Der Volleyballsport wurde Ihnen quasi in die Wiege gelegt durch Ihre Mutter Vilma, die selbst eine erfolgreiche Volleyballerin war. Welches Talent haben Sie von Ihr geerbt?

Nicht nur von Mama , sondern auch Papa. Immerhin haben sich die beiden beim Volleyball in der Bayernauswahl kennen gelernt. Von beiden habe ich leider nicht wirklich die geeignete Volleyballgröße geerbt. Mit 171 Zentimetern bin ich dann doch etwas klein geraten. Aber ich denke, es ist das Spielverständnis, dass sie mir und meiner jüngeren Schwester vererbt hat. 

Ihre Mutter ist auch Abteilungsleiterin im TV/DJK. Wäre ein Funktionärsamt  für Sie nach der Karriere denkbar?

Führungsaufgaben übernehmen Sie ja jetzt schon.Bestimmt. In einem so kleinen und familiären Verein ist man über jede helfende Hand dankbar. Aber im Moment stehen bei mir einige Veränderungen an. Um beim Volleyball zu bleiben: Ich werde die D- und C- Schiedsrichter Aus- und Fortbildung ab 2024 in Unterfranken mitübernehmen. 

Maxi Bindrum im Steilpass-Interview       -  Eine feste Größe im Hammelburger Volleyball-Team ist Maxi Bindrum (links),
Foto: ssp | Eine feste Größe im Hammelburger Volleyball-Team ist Maxi Bindrum (links),

Im Regionalliga-Team des TV/DJK sind Sie flexibel einsetzbar. Wo sehen Sie selbst Ihre Rolle in der Mannschaft und auf welcher Position?

Flexibel trifft es gut. Ich habe die letzten Saisons als Zuspielerin agiert, allerdings hauptsächlich aufgrund mangelnder Alternativen. Trotz meiner kleinen Größe bin und bleibe ich im Herzen immer Angreifer. 

Nach dem Aufstieg war klar, dass es schwer werden würde mit dem Klassenerhalt. Was macht Sie dennoch optimistisch?

Ganz klar, der Zusammenhalt unserer Mannschaft. Natürlich ist es gerade alles andere als einfach und die Niederlagen sind auch nicht so leicht wegzustecken, wobei wir teils wirklich gute Leistung gezeigt haben. Aber das Team versteht sich auch außerhalb des Feldes sehr gut und das wird sich auch noch in brenzligen Spielsituationen zeigen, dass wir uns gegenseitig unterstützen und mitziehen. 

Die First Ladies, wie Ihr Euch nennt, sind nach dem Rückzug der Herren das Top-Team im TV/DJK?

Trauern Sie den Zweitliga-Zeiten samt voller Saaletal-Halle hinterher oder genießen Sie den neuen Status?Nein, das ist schon sehr schade. Auch für uns war es immer ein Erlebnis, unsere   Bundesliga-Mannschaft bei voller Halle zu unterstützen. Allerdings geben wir unser Bestes, den Fans in Hammelburg attraktives Volleyball zu zeigen. Dabei möchte ich auch gerne auf unsere nun 1. Herrenmannschaft in der Bayernliga verweisen. Auch hier lohnt es sich vorbeizuschauen. Und erfolgstechnisch läuft es bei den Männern auch.

Maxi Bindrum im Steilpass-Interview       -  Stemmt mittlerweile auch Gewichte: Maxi Bindrum.
Foto: privat | Stemmt mittlerweile auch Gewichte: Maxi Bindrum.

Sie betreiben auch, und das durchaus erfolgreich, Crossfit. Was genau machen Sie da? Wo und mit wem?

Seit mittlerweile fast drei Jahren mache ich neben dem Volleyball (sehr begeistert) Crossfit . Dazu gebracht hat mich meine Schwester , und ich war vom ersten Tag an begeistert. Crossfit ist ein Mix aus Kraft-, Bodyweight- und Ausdauertraining, also so genanntes funktionales Training, das unter anderem Gewichte aber auch turnerische Elemente enthält. Ich mache Crossfit in Schweinfurt, wo auch Anfang Januar 2024 eine neue sogenannte Box –   Crossfit Schweinfurt  – eröffnen wird und ich freitags als Coach Kurse geben werde. Da Crossfit wirklich ein Sport für jeden ist und immer auf das jeweilige Leistungsniveau angepasst werden kann, lade ich jeden gerne ein, mal für ein Probetraining vorbeizuschauen. Mittlerweile nehme ich auch an Wettkämpfen teil. So war ich auf der Deutschen Meisterschaft der funktionalen Fitness und auf Wettkämpfen in Österreich, Frankreich oder auch Belgien. 

Und stimmt es, dass Sie sogar in einem Gewichtheben-Verein aktiv sind?

Ja, durch Crossfit bin ich letztlich auch beim Gewichtheben gelandet, da olympisches Gewichtheben ein Teil vom Crossfit ist. Ich hebe in der Liga beim AC 82 Schweinfurt, wobei uns noch zwei erfolgreiche Spieltage fehlen, um in die 2. Bundesliga aufzusteigen. 

Können sich die Sportarten ergänzen? Und ist das zeitlich nicht schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen?

Tatsächlich ergänzen sich die Sportarten sehr gut. Noch bevor ich Crossfit oder Gewichtheben selbst gemacht habe, habe ich von befreundeten Profi-Volleyballern mitbekommen, dass   Übungen aus dem olympischen Gewichtheben fester Bestandteil ihres Krafttrainings sind. Also ja, insbesondere für die Schnellkraft ist es sehr von Vorteil. Und zeitlich ist das natürlich nicht ganz einfach, aber nachdem mein Freundeskreis sich zum größten Teil auch im Sport befindet, ist Sport für mich eben nicht nur der sportliche, sondern auch der soziale Teil. 

Auch beruflich haben Sie etwas „auf der Pfanne“ als ausgebildete Juristin, die demnächst ins Berufsleben einsteigt in einer Anwalts-Kanzlei.  Haben Sie auch auf dem Spielfeld einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn?

Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, vielleicht. Da ich ja auch B-Schiedsrichterin bin, sind es eher die Fehlentscheidungen, die meine Diskussionsfreudigkeit hervorbringen. 

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Einen Juristen erwartet man eher rational agierend. Oder nehmen Sie auf dem Spielfeld eine ganz andere, womöglich deutlich emotionalere Rolle ein?

Ich denke schon, dass ich eher rational agiere. Aber es gibt sicherlich auch Situationen, in denen es dann mal hitziger und emotionaler wird. 

Gibt es eine Lieblings-Anwaltsfigur im Film oder als Romanfigur?

Natürlich habe ich Serien wie Suits gesehen, aber nein, eine Lieblings-Anwaltsfigur habe ich nicht. 

An wen spielen Sie weiter?

An Branko Damjanovic, der vergangene Saison noch Spieler der Hammelburger Zweitliga-Volleyballer war und nun mit Ralf Kaiser die Mannschaft in der Bayernliga betreut.

Maxi Bindrum im Steilpass-Interview       -  Liebt den Sport und die Bewegung: Maxi Bindrum.
Foto: privat | Liebt den Sport und die Bewegung: Maxi Bindrum.
Maxi Bindrum im Steilpass-Interview       -  Eine feste Größe im Hammelburger Volleyball-Team ist Maxi Bindrum (links),
Foto: privat | Eine feste Größe im Hammelburger Volleyball-Team ist Maxi Bindrum (links),
 
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