Schon am frühen Freitagmorgen trafen sich der katholische Pfarrer Gerd Greier und die evangelische Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk mit Oberbürgermeister Dirk Vogel ( SPD ), Kurdirektorin Sylvie Thormann und einigen Gästen zum ökumenischen Segen des Max-Brunnens sowie aller anderen Bad Kissinger Heilwasser in der Brunnenhalle. Pfarrer Greier verwies auf die Bedeutung der Kirche in der Geschichte des Staatsbads. Mehr als 200 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung dieses Brunnens beauftragte der Würzburger Fürstbischof Friedrich Carl Graf von Schönborn im Jahr 1737 den Baumeister Balthasar Neumann , die Fränkische Saale nach Osten zu verlegen, deren Hochwasser häufig den Sauerbrunnen bedroht hatte. Im trockengelegten alten Flussbett im heutigen Kurgarten wurde ein weiterer Brunnen entdeckt, der erst später nach dem ungarischen Freiheitskämpfer Fürst Ferenc II. Rákóczi (1676-1735) benannt wurde. Pfarrerin Jacqueline Barraud-Volk las einen Text aus dem Johannes-Evangelium über die Begegnung Jesu im judenfeindlichen Samarien mit einer Frau am Brunnen, die er um Wasser bittet.
Am Nachmittag ihres Aktionstages hatte die Staatsbad GmbH einen Spaziergang auf den Spuren der bayerischen Könige Max I. und seines Enkels Max II. angeboten. Es fand sich aber nur ein knappes Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmer dazu ein, während die Führung durch die historischen Säle sogar mangels Meldungen ausfiel. „Die Teilnehmerzahl ist für die Premiere in Ordnung, aber im nächsten Jahr sicher ausbaufähig“, umschrieb es Kurdirektorin Thormann. Großen Erfolg mit mehreren hundert Besuchern hatte dagegen um 21 Uhr die erste Vorführung der neuen Beamer-Show „Geometrie“ auf der riesigen Nebelwand im Rosengarten. Alles in allem sei das erste Max-Fest gut angenommen worden, fasste Thormann ihren Eindruck vom Freitag zusammen. „Es war ein gelungener Auftakt bei bester Stimmung.“
Sonderkonzert lockt zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer an
Beste Stimmung herrschte auch beim abendlichen Sonderkonzert des Fördervereins des Rakoczy-Festes. „Musikalisch wie optisch täuschend echt“ begeisterte Udo Jay, der sogar den obligatorischen Kamillentee auf dem Flügel stehen hatte, mit Liedern von Udo Jürgens seine 220 Zuhörenden in dem schon eine Woche zuvor ausverkauften Kurgartencafé. „Zu den Hits wurde getanzt und nach dem Konzert wurden Selfies mit Udo im Bademantel gemacht“, klang Anna Krug, Vorsitzende des Rakoczy-Fördervereins, noch am Tag danach ganz begeistert.
Der Frühlingsmarkt im Stadtzentrum sei sehr gut angenommen worden, bestätigte Ulrike Stegmann von Stadtmarketing Pro Bad Kissingen . Sie hatte im Vorfeld 14 Händlern absagen müssen. Besonders attraktiv für die Besucher waren die Stände einer italienischen Familie auf dem Marktplatz, die mit ihren Käse-, Wurst- und Schinken-Spezialitäten sowie anderen Leckereien auf Europa-Tournee ist. Stegmann: „Wir hatten Glück, dass wir sie nach Bad Kissingen holen konnten.“
Nicht so glücklich waren ein Händler aus Bamberg mit Holzschnitzkunst vor der Jacobus-Kirche sowie auf dem Rathausplatz die Energie-Berater in ihrem Tiny House, Deutschlands erstem Escape-Room zum Thema energieeffizientes Bauen, Heizen und Sanieren. Beide schienen nach Ende des Grünen Markts am Samstag recht einsam und verloren. Der Bamberger Händler hoffte auf einen erfolgreicheren Sonntag, da an diesem ersten verkaufsoffenen Sonntag die Geschäfte im Zentrum ab 13 Uhr geöffnet waren. Vor den Gastwirtschaften, Cafés und Eisdielen war aufgrund des Sonnenscheins sehr viel los.