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Bad Kissingen
Max-Armbrecht-Leukämiehilfe: Verein will sich neu aufstellen
Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Verein aus Bad Kissingen Leukämiepatienten. Das fällt ihm zunehmend schwerer. Jetzt will er sich neu erfinden.
Max-Armbrecht-Leukämiehilfe: Verein will sich neu aufstellen
Benedikt Borst
 |  aktualisiert: 18.08.2022 20:25 Uhr
Es ist eigentlich eine äußerst gute Entwicklung, die der Max-Armbrecht-Leukämiehilfe das Leben schwer macht. "Rund um die Versorgung Leukämieerkrankter hat sich erfreulicherweise in den vergangenen Jahren ein dichtes Netzwerk von Hilfsorganisationen entwickelt", sagt der Vorsitzende des Vereins, Nico Sauer. Zum Beispiel sind mit der Station Regenbogen an der Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg sowie mit der Ronald Mc Donald Stiftung in Unterfranken zwei prominente Organisationen engagiert.

Dass es im Bereich Leukämieerkrankungen vielfältige Hilfsangebote gibt, sorgt aber dafür, dass der Verein aus Bad Kissingen in diesem Spezialfeld weniger gebraucht wird. Sauer hat zunehmend Probleme, geeignete Projekte zu finden, die er gemäß der Vereinssatzung finanziell unterstützen kann. Zuletzt wurde eine Familie eines an Blutkrebs erkrankten Kleinkindes mit 300 Euro monatlich bezuschusst. Das Kind wurde in Würzburg behandelt. Leider ist der Junge der schweren Krankheit erlegen, berichtet Sauer.

Das bedeutet aber nicht, dass der Verein überflüssig geworden wäre. Grundsätzlich ist ihm die psychosoziale Betreuung von Tumorpatienten ein wichtiges Anliegen. "Deshalb wurde erneut eine Psychologenstelle am Uniklinikum Würzburg mitfinanziert", erklärt Sauer. Während in Deutschland die medizinische Versorgung gewährleistet ist, brauchen Betroffene oft an anderer Stelle Hilfe, um die Krankheit zu bewältigen. Eine Krebsdiagnose belastet emotional, ebenso wie schwere Tumoroperationen, die die Patienten vielleicht sogar entstellen oder behindern. Eine psychotherapeutische Betreuung und die Teilnahme an Selbsthilfegruppen sind Wege zu helfen, damit umzugehen. Sauer sieht bei der psychosozialen Betreuung noch erheblichen Förderbedarf. "Deshalb soll die psychosoziale Unterstützung von Krebs- und Tumorpatienten, zu denen selbstverständlich weiterhin Leukämieerkrankte zählen, künftig größeren Raum einnehmen", erklärt der Vorsitzende.

Im Verein wird deshalb aktuell darüber nachgedacht, die Satzung zu ändern. Die Max-Armbrecht-Leukämiehilfe wurde 1996 von dem Bad Kissinger Arzt Ulrich Armbrecht und seiner Frau Harriet ins Leben gerufen, nachdem ihr Sohn Max an Blutkrebs verstorben war. Die Fördergelder, die der Verein vergibt, sind laut Sauer bislang "ausschließlich an die ideelle und materielle Förderung der Leukämiehilfe geknüpft". Um theoretisch alle Krebspatientenpsychosozial zu fördern, muss die Satzung entsprechend angepasst werden. Dabei dürfe die Gemeinnützigkeit nicht gefährdet werden, weil der Verein nahezu ausschließlich auf Spenden angewiesen ist. Sauer betont, dass die Satzungsänderung eng mit den Finanzbehörden abgestimmt wird.


Die Max-Armbrecht-Leukämiehilfe unterstützen

Bankverbindung Spenden an den Verein sind möglich auf das Bankkonto mit folgender IBAN: DE96 7935 1010 0008 0288 88.
 
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